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Center da sandà Engiadina Bassa wirft Senior aus dem Pflegeheim

Angehörige eines Betagten haben sich über dessen nach ihrer Meinung mangelnde Betreuung in der Pflegegruppe des Alterszentrums in Samnaun-Compatsch beklagt. Die Verantwortlichen reagierten mit dem Rauswurf des Seniors von einem Tag auf den anderen.

Südostschweiz
08.06.15 - 06:30 Uhr
Ereignisse

Der Landwirt hatte Ende Januar einen Hirnschlag erlitten und wurde deswegen im Regionalspital Scuol und danach im der geriatrischen Abteilung der Psychiatrischen Klinik Waldhaus behandelt. Danach kam er auf die Pflegeabteilung «Vergissmeinnicht» mit sechs Betten in Samnaun, die 2010 eröffnet worden war.

Die Direktorin Pflege und Betreuung des Center da sandà Engiadina Bassa begründete das Vorgehen mit strukturellen Gründen und dem Vertrauensverlust der Angehörigen gegenüber dem Heim. Die Verwandten warfen dem Gesundheitszentrum unter anderem vor, dem Patienten seien viel zu viel Medikamente verabreicht worden. (so)

Mehr in der «Südostschweiz» vom Montag.

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"Center da sandà Engiadina Bassa wirft Senior aus dem Pflegeheim" und "Rauswurf aus dem Pflegeheim und dann streikt die Spitex - «Chalamandrin» heisst die Pflegegruppe in Samnaun-Compatsch: «Vergissmeinnicht»."
https://www.youtube.com/watch?v=0jlHz0wF0Ig
Schöne Neue Welt und Zukunft?
...
Wolfgang Reuss
Sa 20.06.2015 - 22:34
Davor graust es nicht nur Touristen...
...sondern jedem "Klient" insbesondere der GR-Wohnbevölkerung, Motto: Man selbst hat nichts zu sagen und erst recht nichts zu reklamieren - denn hier wird gemacht, was die Obrigkeit befiehlt/diktiert!
Zitat: "Die Direktorin Pflege und Betreuung des Center da sandà Engiadina Bassa begründete das Vorgehen mit strukturellen Gründen (meine Translation/Übersetzung: wenn wir auf Kundenbedürfnisse eingehen, wird uns das zu aufwendig/teuer, das sind uns die Menschen nicht wert) und dem Vertrauensverlust der Angehörigen gegenüber dem Heim (meine Übersetzung: wenn Kunden kein Vertrauen in uns haben, verbessern wir uns keinesfalls, büssen müssen die sich beklagenden Opfer via "Verbannung/Ächtung" wie im Mittelalter, denn wohin sollen die, für die institutionelle Hilfe unerlässlich-unverzichtbar ist, wenn wir das Monopol haben, das ja vom Wortsinn her erst recht zu Kundenfreundlichkeit verpflichten würde moralisch und lebenspraktisch)"?
"Die Verwandten warfen dem Gesundheitszentrum unter anderem vor, dem Patienten seien viel zu viel Medikamente verabreicht worden." Sicherlich ein zutreffender Vorwurf - zumal dies in solchen "Gesundheits"-Institutionen leider häufig passiert - aber in jedem Fall unbedingt diskutiert werden muss (statt totgeschwiegen). Dass Kranke und Senioren nur noch "stören" und deshalb mit Beruhigungs- und Schlafmitteln primär "ruhiggestellt" werden, ist menschenunwürdig, ein "Dämmerzustand, der dem Tode nahekommt" - wozu noch leben, wenn durch Medikamentenüberflut kaum Leben mehr stattfindet, man betäubterweise eh kaum noch empfinden kann, man mittels Drogen "scheintot" gemacht wird?
Als Säugling wird man "gestillt", als "Leistungsdefizitärer" wird man "still-gestellt" - genau das Gegenteil, dieser Gegensatz kann einen traurig machen.
"Diktatorische Direktorien" sind leider auch in anderen Institutionen feststellbar und sollten unbedingt kunden(dienst)freundlicher werden, sprich: demokratischer - denn wozu soll das eigentlich dienen wenn nicht den Menschen, dem Volk?
Dieser Artikel erinnert mich an einen Artikel im Beobacher 27.3.2014: "Kinderdorf Pestalozzi - Wer kritisiert, fliegt!", wo SVP-Brigitta Gadient als Stiftungsratspräsidentin mehrere Kündigungen durchpeitschte, weil sich Angestellte mit berechtigten (die Institution bzw. deren Klienten schützen wollenden) Mängelhinweisen auf Missstände aufmerksam machten.
Dass beim "Vergissmeinnicht" in Samnaun-Compatsch Direktorin, Verwaltungskommissions-Präsident, Heimarzt sowie Spitex-Einsatzleiterin eine Erklärung unterzeichnen, Pflege und Betreuung hätten zu jedem Zeitpunkt "den medizinischen und pflegerischen Vorschriften und Standards" entsprochen, offenbart ja bloss, welches Regime dort kollektiviert wird. Gemäss Studium dieses Falles kann das unmöglich stimmen, es sei denn, man würde behaupten, dass dort Missstände Standard seien.
Im Zeitungsartikel wird aus dem "Prospekt des Gesundheitszentrums Unterengadin zur Pflegestation" zitiert. Dass Welten zwischen Werbung und Realität liegen können, erinnert mich an die Hochglanzwerbung der PDGR. Beklagen wir denn nicht alle, dass Werbung irreführend sei, das "Produkt" um jedem Preis verkaufen will, egal was der Käufer davon hat?
Liebes Publikum bzw. Anwärter auf Pflegeleistungen: Sie glauben Sie leben in einer Demokratie? Setzen Sie sich denn ständig persönlich für sie ein? Sie muss gelebt (verteidigt) werden. Danke.

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