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Endlich geht's dem Eigenmietwert an den Kragen!

Der Eigenmietwert ist für Wohneigentümer ein Ärgernis. Ursprünglich vor mehr als hundert Jahren als befristetes Notrecht erlassen, belastet der Eigenmietwert alle Eigenheimbesitzer, die in den eigenen vier Wänden leben. Die Liegenschaft kaufen sie mit Geld, das sie bereits als Einkommen versteuert haben. Danach bezahlen sie darauf nicht nur Vermögenssteuern, sondern auch noch einen fiktiven Mietertrag, von dem sie keinen Franken sehen.

Älteren Generationen werden vom Eigenmietwert besonders betraft. Sie haben ihr Wohneigentum meist als Altersvorsorge erworben. Mit der Pensionierung sinkt das verfügbare Einkommen, nicht aber die Steuerbelastung durch den Eigenmietwert. Nicht selten muss nun jeder Rappen umgedreht oder gar ein Verkauf in Betracht gezogen werden. Der Eigenmieterwert trifft aber auch junge Familien. Diese werden durch die unnötige Doppelbesteuerung ebenfalls finanziell belastet. Der Traum vom Eigenheim? Für viele junge Familie ist dieser Traum nicht mehr erreichbar. Ein Grund dafür ist auch die unfaire Besteuerung.

In den vergangenen Jahrzehnten wurde mehrfach versucht die Belastung für Eigenheimbesitzer zu reduzieren. Nun bahnt sich endlich eine Lösung an. Die ständerätliche Kommission Wirtschaft und Abgaben (WAK-S) hat in den letzten Tagen einen tragfähigen Entwurf zur Abschaffung des Eigenmietwerts verabschiedet. Dieser Entwurf geht im März in die Vernehmlassung und wird voraussichtlich im Dezember im Ständerat diskutiert. Findet die Vorlage eine Mehrheit und gibt es keine Verzögerungen, könnte der unbeliebte Eigenmietwert bis 2021 abgeschafft werden.

Bundesbern hat einen Vernehmlassungsentwurf mit mehreren Varianten vorgelegt. Das ist der richtige Weg, um eine Lösung zu finden, mit der Hauseigentümer, Mieter, Baugewerbe und Banken leben können. Es bleibt zu hoffen, dass die Ausarbeitung des Entwurfs rasch vorwärtsgeht und im Parlament Zustimmung findet. Die über hundertjährige Bestrafung der Eigenheimbesitzer muss aufhören!

Thomas Bigliel, Grossrat FDP Graubünden

Thomas Bigliel
19.02.19 - 12:57 Uhr
Leserbrief
Ort:
Landquart
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Guten Tag, unabhängig vom Parteistatus zurück zur Sache: ja, Herr Bigliel hat meiner Meinung nach schon Recht, um es ganz einfach und für jeden verständlich zu formulieren bin auch ich für die Abschaffung des Eigenmietwertes. Ich sehe es als eine Art "Bestrafung" für diejenigen, welche sich in einer Gemeinde nach Wahl sesshaft gemacht haben mit dem Erwerb eines Eigenheimes oder einer Eigentumswohnung. Gerade in der heutigen Zeit ist es leider zunehmend schwieriger als Familie und Alleinverdiener über die Runden zu kommen. Zudem scheinen genug liquide Mittel vorhanden zu sein, ansonsten hätte man sich im Staatshaushalt wohl kaum so positiv nach oben verschätzt und hätte kein Geld für die Anschaffung von Flügerli für die Armee und die Aufpolierung von 20 Jahre alten Duros der Schweizer Armee.

Ja, Herr Reuss, und wenn sie glauben, dass in einer endlichen Welt das exponentielle Wachstum andauernd weiter gehen kann und nach dem Ökonomen Kenneth E. Boulding entweder verrückt oder Wirtschaftswissenschaftler sind, und wenn sie bei der Berechnung des Wirtschaftswachstums die externen Kosten, die auf Dritte (z.B. Bürger von rohstoffreichen Ländern, unsere Nachkommen) abgewälzt werden, einfach ignorieren, dann wählen sie FDP, SVP oder eine der anderen bürgerlichen Parteien.
Ich habe die Effekte dieser Voodooökonomie in rohstoffreichen Ländern in Afrika, wo sich Kleptokraten an den Honigtöpfen frei bedienen können, gesehen. Als einer der wichtigsten Handelsplätze für Rohstoffe in der Welt verdient sich die Schweiz daran dumm und dämlich. Respekt für das Eigentum anderer Völker haben wir nicht.
Dies wird uns noch mal heimsuchen, nämlich dann, wenn die Kombination von dem von Menschen verursachten Klimawandel, der wie so viel andere Fakten nicht ins Credo der FDP passt, Korruption im öffentlichen Dienst und Landraub, an dem in der Schweiz ansässige Firmen massiv beteiligt sind, jährlich Millionen von Afrikanern in Richtung Europa treiben wird. In einer Seifenblase zu leben kann gefährlich sein.

Lieber Herr Reuss

Ja, da haben Sie recht. Eine solche Schlagzeile wird vom "FDP-Bigliel" wirklich nie zu sehen sein.

Ich will, dass sich Leistung wieder lohnt. Ich will, dass sich Sparen wieder lohnt. Die staatlichen Angriffe auf das Portemonnaie der Bürger haben aufzuhören. Steuern und Gebühren sind, wenn immer möglich, zu senken oder ganz abzuschaffen. Dazu gehört auch der Eigenmietwert.

Wenn Sie wollen, dass Sie am Ende des Monats mehr Lohn auf dem Konto haben, dann wählen Sie die FDP. Wenn Sie höhere und neue Steuern möchten (wie beispielsweise eine Flugticket-Steuer), dann müssen Sie eine Partei wählen, die das Eigentum der Bürger weniger schützt. Die FDP ist klar: Wir wollen den Steuerzahler nicht noch mehr belasten. Schon gar nicht mit neuen Steuern.

Hier erfahren Sie mehr über uns und unsere Politik:
http://www.fdp.ch/partei/vision/

Ich wünsche Ihnen einen schönen Nachmittag.

Freundliche Grüsse,
Thomas Bigliel, Grossrat FDP Graubünden

Sie schreiben: "Wenn Sie höhere und neue STEUERN möchten (wie beispielsweise eine Flugticket-Steuer), dann müssen Sie eine Partei wählen, die das EIGENTUM DER BÜRGER weniger schützt."

1) Steuern: Die allerhöchsten (versteckten) Steuern zahlt das Volk für Ihre Zinseszins-Wirtschaft (arbeitsfreies Grundeinkommen für die Superreichen), etwa 40 bis 50 Prozent der Arbeitsleistung der Büezer, deshalb finde ich Ihren Leadslogan "Arbeit soll sich wieder lohnen" irreführenden Hohn.

2) Eigentum der Bürger: Mein einziges Eigentum das zählt ist meine GESUNDHEIT, und die sehe ich durch Parteien wie die FDP bedroht.

Liebes Publikum,

bitte lesen Sie (SO 16.2.2019, Seite 2 und 3), was die bemerkenswerte Jugendliche Sina Menn dem FDP-Präsidenten GR, Bruno Claus, antwortet auf dessen Antwort.

Entlarvend!

Ich warte auf die Schlagzeile: "Endlich gehts dem Zinseszinssystem (das bis ins Mittelalter von der Kirche verboten war, im Islam heute noch) an den Kragen!"
Aber diese Schlagzeile wird leider keinesfalls von der FDP kommen (bzw. von FDP-Bigliel), jener Partei, die auch die Flugtickets-Steuer (die eh nur ein symbolischer Tropfen auf den Hotstone wäre) ablehnte.
Liebes Publikum, Folgendes sollte Pflichtstoff an unseren Schulen sein, bitte lesen (denn das ist die Hauptursache für die Umweltzerstörung, "Ewiges Wachstum" wie in der Onkologie):
http://www.dr-schulte.de/2014/09/10/was-bedeutet-das-zinseszinsverbot-2…
Siehe meinen Kommentar:
https://www.suedostschweiz.ch/politik/2019-02-16/wir-kaempfen-fuer-unse…

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