×

Gemeinde will Zone einschränken

Goldwaschen soll in Disentis nur noch in zwei Gebieten erlaubt sein.

Jano Felice
Pajarola
16.02.19 - 04:30 Uhr
Politik
Gold Gusti waschen Disentis
Ein Gast beim Goldwaschen in Disentis.
ARCHIV

Der Disentiser Gemeindevorstand legt dem kommunalen Parlament kommende Woche eine Teilrevision des Gesetzes über das Strahlen und Goldwaschen vor. Die Revision des bald 20 Jahre alten Gesetzes umfasst gemäss Botschaft mehrere Punkte. In der Hauptsache soll das Goldwaschen für den Schutz der Flüsse und Fische auf eine genau definierte Zone beschränkt werden. Konkret soll sich diese Zone einerseits in Fontanivas von der Vorderrheinbrücke der Via Lucmagn bis zur Brücke in Brulf erstrecken, andererseits in Ruinas bis zur Gemeindegrenze mit Medel/Lucmagn. Die Zone befindet sich im Umfeld des Campingplatzes Fontanivas und ist gemäss Botschaft grösstenteils sicher und für Familien geeignet. Sie entspreche den heutigen touristischen Interessen.

Auf dem ganzen übrigen Gemeindegebiet soll das Goldwaschen verboten werden. Ausserdem wird die Zeit für das Goldwaschen verkürzt: Statt am 15. Oktober soll die Saison schon Mitte September enden. Insgesamt nehme das abgeänderte Gesetz Rücksicht auf die grosse touristische Bedeutung des Goldwaschens in Disentis, so der Vorstand, fördere aber gleichzeitig auch den Schutz der Natur und erlaube die Kontrolle sowie ein Einschreiten im Fall von Übertretungen.

Was meinen die Goldwäscher selbst zur Teilrevision? Laut Sandro Cavegn von der im touristischen Bereich tätigen Firma Aurira GmbH dürften die Meinungen unter den Betroffenen geteilt sein. «Ich persönlich finde es grundsätzlich gut, dass das Goldwaschen reglementiert, die Uferzonen geschützt und die Fischlaichzeiten berücksichtigt werden», so Cavegn. Ob eine Lösung das Optimum sei, darüber lasse sich immer diskutieren. Er hoffe jedenfalls, dass die Gemeinde die Goldwasch-Aktivitäten dann auch kontrolliere – und nötigenfalls gemäss Gesetzestext Sanktionen gegen Fehlbare verhänge. Nicht vergessen dürfe man ausserdem, die neuen Regelungen breit und mehrsprachig zu kommunizieren.

Jano Felice Pajarola berichtet seit 1998 für die «Südostschweiz» aus den Regionen Surselva und Mittelbünden. Er hat Journalismus an der Schule für Angewandte Linguistik in Chur und Zürich studiert und lebt mit seiner Familie in Cazis, wo er auch aufgewachsen ist. Mehr Infos

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.

Der Bärner Goldwäscher hat es treffend formuliert. Und einem Grossteil der anderen ist es sowieso egal. Es ist schon interessant zu sehen, wie in der Schweiz sovieles mittlerweile den Goldwäscher zugeschoben wird, nur damit diese viel Geld Zahlen müssen und immer neue Regeln über sich ergehen lassen müssen. Disentis ist für mich definitiv gestorben. Und nein. Ich trage Cavegn s Meinung absolut nicht. Ich bin dafür das der Bund das Goldwaschen Schweizweit gleich reguliert und das gilt dann auch überall gleich. Aber dieser nationale Goldwaschverein bringts halt auch nicht auf die Reihe. Und wo keine Lobby ist.... Nun denn.

Seit mehr als 10 Jahren verbringe ich nun meine Ferien und Wochenenden während der Goldwaschsaison in Disentis. Meine Wertschöpfung für die Gemeinde Disentis liegt in etwa bei 11'000.- pro Jahr Hierzu kommt noch ca. 7500.- pro Jahr Wertschöpfung von Freunden und Bekannten, welche nur wegen uns nach Disentis kommen. 18'500.- Wertschöpfung von nur einem Goldwäscher mir seiner Familie. Das ist ein toller "Bazen", wenn man bedenkt, dass 39 weitere Saisoncamper pro Sommersaison auf dem Campingplatz Fontanivas verbringen. Sollten davon 50 Prozent Goldwäscher sein und zukünftig nicht mehr nach Disentis kommen, würde der Gemeinde ca. 370'000.- an Wertschöpfung verloren gehen. Dieser Betrag lässt sich sicher sehen, umso mehr man bedenkt, dass wir Werbung für Disentis und Region machen . Alleine Tourismus Sedrun Disentis gibt jährlich für Werbung ca. 550'000.- aus. Tja wir reden hier nur von 20 Saisoncamper auf dem Campingplatz Fontanivas. Von allen anderen Goldwäschern und Touristen die hauptsächlich wegen dem Gold nach Disentis pilgern, reden wir schon gar nicht. Das geht dann wohl in den Millionen-Bereich. In den letzten 10 Jahren sind die Zahlen der Logiernächte von Disentis und Sedrun stetig zurück gegangen. Wenn man den Zahlen glauben schenken kann, ist Dies ein Rückgang von 35 - 40 %. Ich bin mal gespannt was in Zukunft noch passiert, wenn das Gesetz so eingeführt werden sollte.

Na Hauptsache die Skipisten sind immer schön beschneit. Schade dass man hier nicht mal einen Verträglichkeitsvergleich anstellt. Ach ja, ich vergaß: für richtig viel Kohle ist es auch den Schweizern egal was mit ihrer Umwelt passiert.

Ich wollte für diesen Sommer eine Woche Ferien zum Goldwashen in Disentis planen. Mit den neuen Regelungen werde ich es sein lassen und gehe woanders hin. Es scheint mir dass die Gründe des Fischerei- und Flussschutzes nur vorgeschoben sind. In Wirklichkeit sind es wohl ein Paar Fischer und Bauern die sich über falsch parkierte Autos ärgern. Mein Feriengeld wird sicher mehr geschätzt an anderen Orten!

Bitte denkt daran dass es ein hobby von vielen ist regel,vorschriften ,kontrollen sind sicherlich auch ein weg um das hobby zu erhalten ,auch eine lizenz mit kurzer ausbildund währe eine möglichkeit .ich liebe die natur und einfach alles bei euch und verbringe jedes jahr mit ganzer familie und freunden den sommerurlaub bei euch ,uns würde was fehlen wenn wir nicht mehr im fluss spass haben könnten

Mehr Kommentare anzeigen
Mehr zu Politik MEHR