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Glarus, anfangs 21. Jahrhyndert

Damals, als es zu viele Autos und zu wenig freie Parkplätze gab, organisierte der Gemeinderat eine breite Diskussion mit der Bevölkerung. An vielen Samstagen und Abenden wurde diskutiert und diskutiert und eine Beraterfirma versuchte die Ideen zu koordinieren. Nicht nur die Autos waren Thema sondern auch die Sportanlagen, die Schulhausrenovationen und auch die Wohnlichkeit der Stadt. In gut besuchten Gemeindeversammlungen wurden Entscheide getroffen und bestätigt. Die kleinste Hauptstadt war ein Vorbild der Demokratie.

In jenen Zeiten waren aber tatkräftige Politiker eher unbeliebt und wurden manchmal an Wahlen abgestraft, vor allem wenn die demokratisch beschlossenen Projekte auch noch Geld kosten.

Als dann plötzlich Sportanlagen gebaut wurden und die Autos kanalisiert, haben viele die sich vorher nicht beteiligten, plötzlich gemerkt was in den letzten Jahren passiert war. Nun wurde protestiert und man fand Fehler, echte und unechte. Das war aber ganz im Sinne der Zeit, auch in Nachbarländern hat man gegen Entscheide der gewählten Regierungen protestiert. So kam es, dass sogar die Lobbygruppe der Automobilisten sich gegen die Bussen für Parksünder und gegen Beschränkungen der Geschwindigkeit auflehnte.

Es ist nicht überliefert wie die Sache ausging, wahrscheinlich hat irgendwann die Vernunft gesiegt und auch die letzten Meckerer haben gemerkt dass nun plötlich viel mehr Parkplätze in der blauen Zone frei waren, dass die Sportanlagen doch nicht überflüssig waren und man auch mit Tempo 30 noch vorwärts kommt. Was man aber weiss, ist dass der Kanton sich doch noch überzeugen liess, die Hauptstrasse nicht zu Lasten der Fussgänger umzubauen und damit die Stadtplanung zu boikottieren. Also alles gut am Ende und die persönlichen Angriffe gewisser Briefschreiber seien auch wieder verschwunden.

Kurt Rhyner
15.02.19 - 09:19 Uhr
Leserbrief
Ort:
Glarus
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