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Zersiedelungsinitiative

Gegnerinnen und Gegnern der Zersiedelungsinitiative werden nicht müde zu betonen, dass bereits das neue Raumplanungsgesetz (RPG) der Zersiedelung Einhalt gebietet. Das stimmt nicht: mit dem RPG dürfen einfach nur noch so viele Flächen als Bauland eingezont werden, wie in den nächsten 15 Jahren überbaut werden. Sobald ein Areal dann überbaut ist, darf das nächste eingezont werden. Immer weiter, immer fort – bis die Siedlungen alles hochwertige Kulturland in den Talböden verschlungen haben, das bei uns ohnehin knapp ist.

Wem gefällts? Sicher mal allen, die direkt davon profitieren. Und uns allen wird ermöglicht, ein Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell weiterzuführen, das unweigerlich ins Verderben bzw. in die Betonwüste führt: das Modell vom unbegrenzten Wachstum. Hören wir auf damit, auch wenn es unbequem ist. Ziehen wir die Konsequenzen, dass wir nur einen Planeten haben und der Boden und unsere Ressourcen begrenzt sind. Nutzen wir ihn massvoll und haushälterisch. Und sagen wir Ja zur Zersiedelungsinitiative.

Aktuell verfügen wir über 20% eingezonte Baulandreserven. Diese bleiben bestehen. Und mit diesen Reserven ist noch sehr viel Entwicklung möglich, wenn haushälterisch mit dem Boden umgegangen wird. Fahren wir weiter wie bisher, stellen wir gedankenlos Einfamilienhaussiedlungen und eingeschossige Gewerbebetriebe in die Gegend, ist das Land in der Tat schnell aufgebraucht. Aktuell brauchen eine Bündnerin und ein Bündner im Schnitt 700 m2 Siedlungsfläche (inkl. Verkehrsflächen) und eine Bauzonenfläche von 380m2. Töffs no bizzali mee sii? Sicher nicht. Überlassen wir den kommenden Generationen einen lebenswerten Kanton mit nachhaltigem Entwicklungspotential. Danke.

Nicolas Zogg, Scharans, Präsident Verda / Grüne Graubünden

Nicolas Zogg
06.02.19 - 12:08 Uhr
Leserbrief
Ort:
Scharans
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Nicolas Zogg, ich setze grosse Hoffnungen in Sie.
https://www.suedostschweiz.ch/politik/2019-01-31/zogg-will-die-buendner…
Ich schreibe seit Jahren für den Naturschutz, erlebe aber ebenfalls seit Jahren, dass es an Menschenschutz fehlt. Beispiel: Eine Patientin (chronische Krankheiten, Dauerschmerzen, Hirnschlag, Arztattest "verbietet" Abruptlärm des Wohnumfelds, wird seit Jahren von einer hyperaktiven Nachbarin dauerlärmgeplagt (ich habe x-Belege, dass das illegal ist), meine Eigenerlebnisse und Recherchen im Internet zeigen, dass das ein verbreitetes, tiefgreifendes Gesellschaftsproblem grundsätzlich ohne Zuflucht/Asyl bisher, ist.
Und das alles sogar ohne weitere VERDICHTUNG des Bauens/Wohnens, wie es zugunsten des Naturschutzes nun gefordert wird. Okay, auch bei weiterer Zersiedlung wird das Lärmgewalt-Problem nicht automatisch gelöst – aber was mir essenziell fehlt sind als Gleichgewicht zum Naturschutz und Verdichteten Bauen die Verdichteten Verhaltensregeln (mit Gewährleistungs-Garantie wie z.B. bei jedem Bügeleisen, das man kauft) für Bewohner (es darf nicht sein, dass rund um die Uhr Türen/WC-Deckel geknallt werden, fast alle Wohnungen Laminat reingewürgt kriegen statt des lärmdämpfenden Teppichs, ohne aber gleichzeitig die Halbwilden, ironisch auch Bewohner oder Insassen genannt, ultimativ darauf hinzuweisen, dass unter Stühle und Tische Filzgleiter ein Must sind, eigentlich ein Klassiker das Grundwissens im Volke der Mieter, aber was soll man machen mit einem Volk, über das zu Zeiten der Schweinegrippe sogar in der Zeitung stand, die meisten wüssten nicht mal wie man sich richtig die Hände wäscht, unterlegt mit einer Händewaschbedienungsanleitung, man könnte meinen, im Busch auf den Bäumen sich zu befinden, was durch die kreischenden Audiokulissen auf nächtlichen Balkonen in Hühnerbatteriequartieren multipel diesen Befund untermauert).
Was das – völlig unnötig – an menschlichem Leid, Krankenwesenkosten und Polizeikosten verursacht (die Zeitungsmeldungen sind seit Jahren voll von Polizeieinsätzen wegen Nachtruhestörungen), warum kommt mir da keiner hilfreich entgegen?
Ich benötige dringend eine Lösung (im aktuellen SALDO schreibt sogar Klaus J. Stöhlker einen Leserbrief gegen Lärm) und bin umso mehr erstaunt über die Abweisung allerseits.
Siehe meine Kommentare:
https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2019-01-22/zersiedelungsiniti…
https://www.suedostschweiz.ch/politik/2018-12-07/regierung-muss-ueber-d…
https://wohnenmusthave.webnode.com/
https://wohnengesundheit.webnode.com/

Super - jetzt haben sie so viele Wörter verschwendet, und sind mit keinem davon auf den eigentlichen Leserbrief eingegangen? Aber gleichzeitig reklamieren sie dauernd, dass niemand auf "Ihren Gesundheitstourismus" eingeht.
Vielleicht sollten sie Ihn in Gesundheitsterrorismus umbennen. Alles andere wäre Etikettenschwindel

Liebes Publikum,

"R. Bugser" (ob Pseudonym oder nicht) kann oder will mich nicht verstehen, das ist sein Problem.

Wenn die Initianten einzig Naturschutz, aber nicht Menschenschutz anbieten, sage selbst ich Nein am 10.2.1019

Ich sehe bei "R. Bugser" keinen vernünftigen Buchstaben, ein Schreiber, der mutmasslich ebenso das Wort Klimaterrorismus tr(i)ump(hal) begrüssen würde.

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