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Graubünden ist offiziell Hirnhaut-Risikogebiet

Das Bundesamt für Gesundheit erklärt fast die ganze Schweiz, auch Graubünden, zum Risikogebiet für Zecken respektive Frühsommerliche-Hirnhautentzündung. Damit spricht das Bundesamt auch eine Impf-Empfehlung gegen das FSME-Virus aus.

Südostschweiz
05.02.19 - 12:47 Uhr
Ereignisse
SCHWEIZ ZECKEN FSME FAELLE ANSTIEG
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377 Fälle von Frühsommer-Meningoenzephalitis hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) im Jahr 2018 schweizweit registriert, ein Rekordwert. Als Reaktion darauf weitet das BAG nun das Risikogebiet aus und empfiehlt eine Impfung gegen die kombinierte Entzündung von Gehirn (Enzephalitis) und der Hirnhaut (Meningitis) in der ganzen Schweiz mit Ausnahme der Kantone Genf und Tessin, wie es einer Mitteilung des Bundesamtes heisst. Die Empfehlung gilt primär für Personen, die bei Aktivitäten im Freien, besonders im Wald, Zecken ausgesetzt sind.

Wie man sich anstecken kann und wie der Krankheitsverlauf aussieht, hat Monika Fehr, Vizepräsidentin des Bündner Apothekerverbands, RSO-Reporterin Flurina Guyan erklärt. Die Krankheit wird durch Zeckenbisse übertragen. Solche holt man sich am ehesten, wenn man im Wald oder in Waldesnähe durch hohes Gras oder durchs Unterholz geht und Gebüsche oder Sträucher streift. Wer dagegen einfach auf einem breiten Waldweg spazieren geht, muss nicht damit rechnen, sich Zecken einzufangen.

Sollte man nun tatsächlich einen Zeckenbiss abbekommen und sich mit dem FSME-Virus anstecken, so sei noch lange nicht gesagt, dass man an einer Hirnhautentzündung erkranke. Es könne auch sein, dass man nicht mehr als grippeähnliche Symptome entwickle. «Die Fälle, bei denen es tatsächlich zu einer Hirnhautentzündung kommt, sind sehr sehr selten», sagt Fehr. Zudem könne es Wochen oder gar Jahre dauern, bis das Gehirn betroffen sei. Dann kommt es zu neurologischen Symptomen, die sehr gefährlich sein und sogar bis zum Tod führen können. «Aber wie gesagt, viele Menschen merken nicht einmal, dass sie das FSME-Virus in sich tragen.»

Wer auf Nummer sicher gehen und sich impfen lassen will, tut gut daran, das in nächster Zeit zu tun. Denn, um den maximalen Impfschutz zu bekommen, sind drei Impfungen notwendig. Allerdings sei der Schutz schon nach der zweiten Injektion bei rund 80 bis 90 Prozent, erklärt die Apothekerin. «Die ersten zwei Impfungen macht man im Abstand von etwa einem Monat (Die dritte Impfung erfolgt nach einem weiteren halben Jahr, die Red.). Wer also in nächster Zeit die erste und im März noch die zweite Impfung machen lässt, ist dann schon sehr gut geschützt.» Das könnte sich lohnen, weil die Zecken etwa ab April schon sehr aktiv sind.

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Bei allem Overkillblödsinn, dessen die Industrien sich schuldig machen, wie wärs mal mit einer konzertierten Aktion, die Zecken auszurotten, sollte doch möglich sein, ausnahmsweise mal etwas zur Lebenserleichterung zu tun. Fast alles steht auf der Roten Liste oder ist schon verdampft im Schwarzen Loch des Menschheitsmolochs, bloss juschtament diese fatalletalen Plagegeister nicht (während der Borkenkäfer aus dem Sommerloch jodelt).

Wegen 377 Fällen schweizweit soll sich die ganze Bevölkerung mit Aluminiumverbindungen angereicherten Impfstoffen behandeln lassen. Na Bravo!
Im Vergleich zu den jährlich 1'000 bis 3'000 unnötigen Todesfällen wegen Spitalinfektionen sowie Ärzte- und Medikamentenfehlern stehen die 377 FSME-Infizierten in keinem Verhältnis.
Aus diesem Grund meine Empfehlung: Meiden Sie nach Möglichkeit Zecken und Ärzte ;-) und lasse Sie sich nicht durch jede als Nachrichtenmeldung getarnte Werbeaktion verunsichern!

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