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Skifahrer missachten die Fahrverbote im Elmer Wald

Die unzähligen Spuren im Elmer Schnee bezeugen es: Viele Schneesportler kümmern sich nicht um die Wildruhezonen und hetzen dabei die Tiere durch den Wald. Wildhüter müssen jetzt Bussen verteilen.

Südostschweiz
12.01.19 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Die Spuren im Schnee zeugen von den verbotenen Tiefschneefahrten durch Wildruhezonen in Elm.
Die Spuren im Schnee zeugen von den verbotenen Tiefschneefahrten durch Wildruhezonen in Elm.
PRESSEBILD

von Natasha Lanz

Damit Wildtiere die Winter ohne viel Stress überstehen können, gibt es schweizweit Wildruhezonen mit Ruhezeiten in den kalten Monaten. Darin sollen die Tiere von menschlichen Einflüssen geschützt sein. Allein im Kanton Glarus befinden sich 32 Wildruhezonen mit verschiedenen Ruhezeiten. Dazu gehören auch einige Zonen in der Nähe von Elm. Diese sind nicht so ruhig, wie sie eigentlich sein sollten.

Laut Lesermeldungen aus Elm missachten viele Skifahrer die Ruhezonen und fahren ungehindert durch sie hindurch. Als Beweis sendet eine Leserin, die anonym bleiben will, Bilder mit Spuren der Wintersportler. Sie klagt, dass die Wildhüter nichts dagegen unternähmen.

Dies sei aber nicht so, entgegnet Christoph Jäggi, Abteilungsleiter Jagd und Fischerei beim Kanton: «Die Situation in Elm ist uns bekannt. Die Wildhut macht Kontrollen vor Ort und büsst fehlbare Wintersportler.» Denn der Wintersport in den Ruhezonen ist verboten, so Jäggi: «In den eidgenössischen Jagdbanngebieten und den temporären kantonalen Wildruhezonen darf der Schneesport, also Skitouren und Schneeschuhlaufen, nur auf vorgegebenen Routen und Pisten ausgeübt werden.»

Widerhandlung wird gebüsst

Wer erwischt wird, muss 150 Franken Busse zahlen. Die Einschränkungen für Wintersportler dienen laut Jäggi dem Schutz der Wildtiere vor Störung, respektive helfen dem Wild wertvolle Energie und Körperreserven zu sparen. Es hat somit höhere Überlebenschancen.

«Leider halten sich nicht alle Wintersportler an diese Einschränkung, obwohl die Wildruhezonen sowohl in den Medien wie auch auf verschiedenen Internetplattformen, welche auch von Wintersportverbänden mitgetragen werden, diskutiert und erklärt werden», sagt Jäggi. Als Beispiel nennt er die Internetseiten Wildruhezonen.ch und Respektiere-deine-grenzen.ch. «Trotzdem gibt es immer noch einige Wenige, die ihr persönliches Freizeitvergnügen über das Überleben unserer Wildtiere stellen», fügt er an.

Auch die Sportbahnen Elm sind sich der Problematik bewusst. «Wir signalisieren die Wildruhezonen mit Schildern», erklärt Bruno Landolt, Direktor der Sportbahnen Elm. «Dazu weisen wir auf unserer Website ebenfalls darauf hin.» Auch die Sportbahnen Elm verweisen auf Respektiere-deine-grenzen.ch, wo unter anderem Karten der Wildruhezonen und Wildtierschutzgebiete eingesehen werden können.

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Im Artikel heisst es mehrfach, dass sich viele Schneesportler nicht um die signalisierten Wildruhezonen kümmern. Weiter unten aber gibt Herr Jäggi, seines Zeichens der höchste Jagd und Fischereiaufseher, bekannt, dass es einige wenige sind, die sich nicht an die Wildruhezonen halten. Was jetzt? Die Erfahrung lehrt uns, dass sich gewisse Leute weder durch Information noch durch Signalisation angesprochen fühlen. Zu hoffen ist, dass sich der zunehmende Trend vom uneingeschränkten, persönlichen Freizeitvergnügen durch die angeordneten Bussen eingeschränkt werden kann.

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