×

Die Bündner Hochjagd aus dem Lot

Auf eine schöne Hochjagd, fast ohne wetterbedingte Hüttentage, können wir zurückblicken. Nur schade, dass unsere Jagdbehörde die im Abschussplan verlangten Hirschabschüsse den Hochjagdjägern verhinderte. Die überdimensionierten Wildasyle beherbergen den grössten Teil der
Hirsche und verunmöglichen somit den Abschussplan nur annähernd zu erfüllen. Die Asyle tragen somit das ihre zur Misere bei, Mutterkühe und Kälber bis Weihnachten bejagen zu müssen.
Die grosse Fallwildzahl von 2300 Hirschen zeigt auf, dass im Spätherbst herumgetriebene Hirsche und auf sich selbst angewiesene Kälber einen strengen Winter nicht überleben.
Unsere Jagdbehörde wäre gut beraten, sich an die einst gelebte Jagdethik zurück zu erinnern, den Jägerstolz, sauber zu bejagen, wieder zu reanimieren und die Mutterkühe zu schonen.
Eine ausnahmslose Wildasylöffnung während der ersten Jagdphase wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Mit 5500 Jägern sollte eine nicht planwirtschaftlich organisierte Behörde im Stande sein, diese Aufgabe während der ordentlichen Jagdzeit (ohne Nationalpark und Umgebung) zu organisieren und regeln.
Ein unternehmerisch denkender Organisator mit der Vorstellung Fr. 200.- pro Jäger und Tag bezahlen zu müssen, würde die Hirschregulation locker und ohne nur von einer unverschämten Regiejagd zu träumen in wenigen Tagen sauber und zufriedenstellend regeln. Die vorgegaukelte Regiejagd als Drohstichwort an die Jägerschaft wird ihr Ziel verfehlen.
Das Verhältnis von 3000 erlaubten Hirschen während der Hochjagd und 2000 während der Sonderjagd zu bejagen, gibt zu denken Anlass. Sind die Hochjagdjäger die Leidtragenden der übertriebenen Theorie und Bürokratie?
Nur eine Anerkennung und Unterstützung der Sonderjagd-Initiative bewirkt eine Aufwertung der ordentlichen Hochjagd.
Erwin Vincenz, Laax

Erwin Vincenz
03.12.18 - 13:37 Uhr
Leserbrief
Ort:
Laax
Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.

Fast alle Argumente von Erwin Vincenz kann ich selbst als Nicht-Jäger, aber als Bündner nachvollziehen und unterstützen. Nur beim Begehren der Wildasylöffnung während der ersten Jagdphase sträuben sich mir die Haare. Weshalb? Weil man dann die intelligentesten Tiere erwischen würde. Ich plädiere die Asyle dafür zu verkleinern.
Rolf Klauser, Winterthur

Zur Zeit werden alternativlose Empfehlungen der Regierung wie die Drohung mit der Regiejagd eine ist, als einzige Alternative dargestellt - wenn Fakes zu Fakten werden..!
Das sind Bevormundungen als schlimme Form von geistiger Gewalt.
Sind die verantwortlichen Gesetzgeber tatsächlich zu faul, um nach gängigen Alternativen zur Nachjagd zu suchen? Die regierungsrätliche Abstimmungsempfehlung an das Parlament vom 23. August 2018 in dieser Sache erinnert an das trotzig, stämpfelnde Kleinkind.