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Skandalöser Abbruch eines Baudenkmals in Vals-Leis

Endlich ist es weg, dieses baufällige alte Gehütt. Da kann man ja nichts dagegen haben, wenn sich ein Saubermann daran macht die Landschaft von diesem Übel zu befreien um etwas Neues an seine Stelle zu setzen. Ist schliesslich sein gutes Recht. Er kann mit seinem Eigentum machen was er will. Dagegen gibt es wohl wenig einzuwenden.
Ich versuche es trotzdem.
Das Gebaute ist immer ein Teil von etwas. Es ist nie nur sich selbst. Steht in einer Landschaft und befindet sich in weiterer oder näherer Nachbarschaft mit Anderem. Manchmal schöner, manchmal hässlicher. Manchmal ist es Zeugnis vergangener Umstände, manchmal weist es in die Zukunft. Niemals ist es stumm. Diese Zusammenhänge sind nicht mehr nur privat. Sie bilden den Raum in dem wir uns bewegen. Sie sind im besten Sinne öffentlich und sind die Grundlage für ein kulturelles Verständnis. Für die einen ist es Heimat, für die anderen unbedeutend oder gar Kitsch. Man kann es mögen oder nicht, es hegen und pflegen oder auch zerstören. Die Möglichkeiten sind vielfältig, ebenso die Beweggründe.
Da, wo diese unterschiedlichen Auffassungen aufeinandertreffen, zeigt sich das kulturelle Vermögen der Gesellschaft, sich um diese Zusammenhänge zu bemühen. Was öffentlich ist geht alle an. Behörden sollten fähig sein, entsprechende Abwägung sorgfältig und umfassend sowie transparent zu führen. Sich dieser Auseinandersetzung zu entziehen ist egoistisch und kulturlos. Einmal mehr hat man es in Vals verpasst positive Signale aus einer Gemeinde zu vermitteln, die vormals geschätzt wurde für ihren authentischen kulturellen Umgang. Nicht Museum, sondern innovativ und lebendig, aber im Bewusstsein um das Kulturgut das man besitzt. „Me first“ mag zeitgeistig erscheinen, den Schaden trägt die Gesellschaft.

Daniel Schmid
29.11.18 - 21:54 Uhr
Leserbrief
Ort:
Zürich
Zum Artikel:
Artikel Heimatschutz: http://www.heimatschutz-gr.ch/neu/cms/index.php?section=news&cmd=detail…
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Es bleibt zu hoffen, dass sowohl die öffentliche Hand als auch private Bauherren sich Gedanken machen, ob Valser Stein wirklich der richtige Baustoff für ihr Projekt ist. Gute Alternativen gibt es genügend. Die allenfalls rechtlichen Konsequenzen werden Herrn Truffer in seinem Tun kaum beeindrucken.