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Das Aus für den Champy Cup

Das Organisationskomitee des internationalen Unihockey-Turniers Champy Cup hat sich entschieden, das Traditionsturnier nicht mehr auszutragen. Verschiedene Gründe führten zu diesem Entscheid.

Patrick
Kuoni
02.10.18 - 04:30 Uhr
Unihockey
Schlussstrich gezogen: Hermann Eggler ist nach 22 Austragungen des Champy Cups amtsmüde.
Schlussstrich gezogen: Hermann Eggler ist nach 22 Austragungen des Champy Cups amtsmüde.
YANIK BÜRKLI

Das Bündner Unihockey verliert sein vorsaisonales Stelldichein. 22 Mal ging das Unihockey-Vorbereitungsturnier Champy Cup über die Bühne. Nationale und internationale Spitzenteams bereiteten sich in Chur und nach dem Hallenwechsel im Jahr 2013 in Maienfeld im August jeweils auf die anstehende Saison vor. Doch nun ist Schluss. Gestern Abend wurden die Sponsoren über das Aus des Traditionsturniers informiert. Das Organisationskomitee rund um OK-Präsident Hermann Eggler enschied sich aus mehreren Gründen, einen Schlussstrich zu ziehen.

Schwierige Teamsuche

Der definitive Entscheid für das Ende des Turniers fiel laut Eggler an der kürzlichen Schlussbesprechung des Organisationskomitees einstimmig. Einer der Hauptgründe für diesen Beschluss sei die zunehmend mühsamere Aufgabe gewesen, Mannschaften für das Vorbereitungsturnier zu gewinnen. «Die Konkurrenz durch in- und ausländische Turniere stieg stetig», erklärt Eggler. So wird beispielsweise seit August 2017 auch noch der Tigers Cup ausgetragen, an welchem die Berner NLA-Teams engagiert sind. Ausserdem finden jeweils kurz vor dem Champy Cup die Czech Open in Prag statt. An diesem Turnier nehmen ebenfalls viele Schweizer und internationale Teams teil.

Als eine immer schwierigere Aufgabe stellte sich zuletzt laut Eggler auch das Finden von Helferinnen und Helfern für das Turnier heraus. Eggler hält aber auch fest: «Die Helferinnen und Helfer, die für den Champy Cup gewonnen werden konnten, haben jeweils gute Arbeit geleistet.»

Für den Rückzug des Turniers gab es aber noch weitere Ursachen. «Nach 22 Austragungen haben sich beim Organisationskomitee gewisse Abnutzungserscheinungen bemerkbar gemacht. Die Motivation für die Weiterführung des Turniers war bei den Verantwortlichen des Champy Cups nicht mehr gleich hoch wie noch vor einigen Jahren», sagt Eggler.

Der Aufwand für die Organisation des Turniers sei enorm gewesen und gerade auch aufgrund der erschwerten Team- und Helfersuche eine immer schwierigere Aufgabe geworden. «Die Turniere wurden stets mit viel Herzblut und Liebe zum Detail organisiert», so Eggler. Deshalb habe man sich entschieden, einen Schlussstrich zu ziehen, anstatt das Turnier mit weniger Enthusiasmus weiterhin zu organisieren.

Nicht zuletzt war aber auch die Turnierausgabe 2018 ein Grund dafür, weshalb die Verantwortlichen des Turniers den Anlass zu Grabe tragen. «Der Champy Cup 2018 zog anfangs weniger Zuschauer an als die Turniere in den Vorjahren. Erst das Bündner Derby im Final war sehr gut besucht, was die Gesamtbesucherzahl zufriedenstellend anhob», so Eggler. Es sei zuletzt spürbar gewesen, dass die Euphorie bei den Zuschauern auch nicht mehr in gleichem Masse dagewesen sei wie noch vor einigen Jahren.

Viele positive Erinnerungen

Der Entscheid, das Turnier nicht mehr auszutragen, sei trotz der angeführten Gründe keine einfache Sache gewesen, wie Eggler betont: «Wir ziehen eine sehr positive Gesamtbilanz. Rückblickend gibt es fast keine negativen Geschichten rund um das ganze Turnier. Der Anlass blieb zum Glück von schweren Verletzungen oder sonstigen ausserordentlichen Ereignissen verschont.» Ausserdem habe man durch das Turnier viele neue Freundschaften knüpfen können und habe immer wieder positive Rückmeldungen seitens der Zuschauer und Spieler erhalten. «Die Zusammenarbeit im OK war immer sehr angenehm und konstruktiv», erklärt Eggler. Bezüglich eines möglichen Nachfolgeturniers hält Eggler fest: «Falls es wieder einmal ein NLA-Vorbereitungsturnier im Raum Graubünden geben sollte, sind wir bereit, in beratender Funktion den Aufbau eines neuen Anlasses zu unterstützen, sofern dies gewünscht ist.»

Patrick Kuoni ist Redaktor und Produzent bei Südostschweiz Print/Online. Er berichtet über Geschehnisse aus dem Kanton Graubünden. Der Schwerpunkt seiner Berichterstattung liegt auf den Themenbereichen Politik, Wirtschaft und Tourismus. Wenn er nicht an einer Geschichte schreibt, ist er als einer der Tagesverantwortlichen für die Zeitung «Südostschweiz» tätig. Patrick Kuoni ist in Igis (heutige Gemeinde Landquart) aufgewachsen und seit April 2018 fester Teil der Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos

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Lieber Hermi. Ich möchte dir an dieser Stelle einfach ganz herzlich danken für deine Idee vor 22 Jahren, als du in der GBC mit diesem attraktiven Event gestartet hast. Es ist so, irgend wann zeigen sich einfach Abnützungserscheinungen, vor allem wenn keine attraktive Mannschaften mehr gefunden werden können. Dir und deinem Team wünsche ich im "Ruhestand" weiterhin viel Vergnügen und Erfolg. Beim Start deine Champy Cups waren wir beide noch auf der gleichen Funktionsebene als Präsidenten im Unihockey. Es war eine sehr schöne und kameradschaftliche Zeit mit dir. Alles Gute und bleibe gesund. LG Hitsch

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