×

Uznach bekämpft Elterntaxis mit Plakaten

Oft fahren Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule. Das Resultat: viel Verkehr, weniger soziale Kontakte für die Schüler und nicht selten gar gefährliche Situationen. In Uznach sollten Plakate Abhilfe schaffen.

05.09.18 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Uznach bekämpft Elterntaxis mit Plakaten.
Die Kinder sollen den Schulweg wenn immer möglich zu Fuss zurücklegen, findet die Gemeinde Uznach.
SUEDOSTSCHWEIZ

Zu Fuss zur Schule – ein sicheres Erlebnis. Mit diesem Solgan wirbt die Schule Uznach zum Schulbeginn dafür, dass Eltern ihre Kinder nicht mit dem Auto zum Schulhaus kutschieren sollen. Sogenannte «Elterntaxis» sind nicht nur in Uznach ein Problem – und es ist auch nicht erst seit gestern bekannt.

Uznach startete kürzlich einen neuen Versuch, die Eltern davon abzuhalten, ihren Nachwuchs immer mit dem Auto zur Schule zu bringen und von dort wieder abzuholen. Und hat dafür an verschiedenen Standorten Plakate aufhängen lassen. Für den Gemeindepräsidenten Christian Holderegger gibt es drei Gründe, die gegen das ständige Herumkutschieren sprechen.

«Ohne Weg fehlt etwas»

Hauptgrund sei die Sozialisierung der Kinder: «Auf dem Schulweg lernen sie ‹Gspänli› kennen, tauschen sich aus, machen neue Erfahrungen und lernen auch, mit dem Verkehr umzugehen», sagt Holderegger. «Nimmt man ihnen das weg, fehlt den Kindern in ihrer Entwicklung etwas.»

Als zweiten Grund führt er den gesundheitlichen Aspekt an: «Bewegung ist gesund, und gerade Kinder sollten früh darauf aufmerksam gemacht werden. Den Weg in die Schule zu Fuss zurückzulegen, ist dafür ein guter Anfang.»

Zu viel Verkehr vor Schulen

Zu guter Letzt komme es aufgrund der vielen Mütter und Väter, die zeitgleich mit dem Auto vor der Schule vorfahren, nicht selten zu gefährlichen Situationen: «Die Zufahrten sowie die Parkplätze bei Schulen und Kindergärten sind oft nicht darauf ausgelegt, dass so viele Autos dort anhalten und wenden.» Das könne dann für alle zu riskanten Situationen führen: für die Schüler, die Eltern, aber auch für unbeteiligte Spaziergänger und Velofahrer.

«Wir appellieren deshalb an die Eltern, ihre Kinder wenn immer möglich zu Fuss in die Schule zu schicken.» Für Ausnahmesituationen habe Holderegger aber durchaus Verständnis. Ob die Massnahme mit den Plakaten wirkt, wird sich zeigen müssen. Sie wurden mittlerweile bereits wieder abmontiert.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.

Nach meiner Ansicht ,ist es ein totaler Blödsinn die Kinder immer zur Schule zu fahren.Das verhindert auch die Selbständigkeit .Da muss man nicht fragen?warum soviele Kinder zu dick sind.Bewegung ist sehr wichtig ,ob jung oder alt.Fahre selber noch Frühling ,Sommer und Herbst 1 1/2 Std bei schönem Wetter mit dem Rennvelo und das mit bald 77 Jahren.

Mehr zu Ereignisse MEHR