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Hybrid-Hotel St.Luzisteig wird nicht gebaut

Auf der St.Luzisteig in Maienfeld sollte ein Hybrid-Hotel mit insgesamt 172 Betten entstehen. Doch inzwischen ist das Projekt in der Versenkung verschwunden. 110 000 Franken sind verloren.

Südostschweiz
15.08.18 - 13:28 Uhr
Tourismus
Natur und Hybrid Hotel  Luzisteig
Hansruedi Schiesser, Gérard Jenni, Thomas Zindel, Thomas Degen, Rebecca Clopath und Max Leuener (von links) bei der Präsentation des Hybrid-Hotel-Projektes im Februar 2017.
OLIVIA ITEM

60 Zimmer mit 172 Betten wurden im Februar 2017 anlässlich einer Medienkonferenz auf der St.Luzisteig in nächster Nähe des Militärmuseums und Militärschiessplatzes in Aussicht gestellt. Geplant war ein Hybrid-Hotel, welches in vier würfelartige Gebäudekomplexe aufgeteilt werden und 18 Millionen Franken kosten sollte.  

Nun, nur eineinhalb Jahre später, wurde das Projekt gemäss einem Bericht der Regionalzeitung «Prättigauer und Herrschäftler» offiziell für gescheitert erklärt. Die ins Leben gerufene Projektgruppe wurde demnach aufgelöst.

Grund für die Auflösung ist gemäss dem Maienfelder Stadtpräsidenten Heinz Dürler, dass ein Investor und Betreiber nicht zur festgelegten Frist habe gefunden werden können. Wie Dürler gegenüber dem «Prättigauer und Herrschäftler» weiter festhält, habe man sich mit den Promotoren nach seiner Amtsübernahme getroffen und eine Frist festgelegt, die dann verstrichen sei. «Auf eine erneute Finanzierungsforderung sind wir nicht mehr eingetreten.»

Ein Hotel für gestresste Städter

An der Vorstellung des Projektes vor knapp anderthalb Jahren präsentierte der Projektleiter Thomas Degen ein Hotel, bei dem der Gast unter anderem eine schöne Aussicht, eine intakte Natur und einfache Anreisemöglichkeiten vorfinden sollte. Als Architekt wäre der Maienfelder Thomas Zindel angedacht gewesen. Zu den Promotoren des Hotels gehörten damals unter anderem Gérard Jenni, ehemaliger Managing Director des Swiss Alps AG, der ehemalige Maienfelder Gemeindepräsident Max Leuener sowie die Starköchin Rebecca Clopath.

Letztere hätte als Küchenchefin für das leibliche Wohl der Gäste verantwortlich gezeichnet. Sie plante, sich an den in der Region verfügbaren Zutaten zu orientieren. Sie wollte Pflanzen sammeln, Ackerbau für Gemüse betreiben und für Milch, Käse und Fleisch den angrenzenden Landwirtschaftsbetrieb einbeziehen, hiess es damals.

Mehr als 100 000 Franken sind verloren

Wie die Zeitung «Liechtensteiner Vaterland» berichtete, war die bisherige Arbeit der Projektgruppe bereits mit Kosten verbunden. So wurde das Hybrid-Hotel-Projekt vom Amt für Wirtschaft und Tourismus Graubünden mit 70 000 und von der Stadt Maienfeld mit 40 000 Franken unterstützt. Dieses Geld ist durch die Aufgabe des Projektes nun verloren. (kup)

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18 Millionen für ein Naturgesundheitsjungbrunnenparadies?
Zitate (SO 28.2.2017):
"naturnahes Hybridhotel", "damit den Tourismus umkrempeln", "Bijou eines nachhaltigen Tourismus", «Wir haben den Trendsettern des Tourismus über die Schulter geschaut», "das Heidi, die intakte Bergwelt: All diese Trümpfe sollen verschiedene Neigungsgruppen aus unterschiedlichen Ländern anziehen".
Zitate (SO 15.8.2018):
1)
"ein Hotel, bei dem der Gast unter anderem eine schöne Aussicht, eine intakte Natur"
2)
"60 Zimmer mit 172 Betten in nächster Nähe des Militärschiessplatzes."
Siehe meinen Kommentar:
https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2018-08-10/waffenplatz-chur
Liebe "Profis", bevor ihr das nächste Mal wieder 110'000 Franken in den Sand setzt, fragt doch zuerst mich – kostenlos.

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