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Arosa verzichtet wegen Bär aufs Feuerwerk

Die Gemeinde Arosa hat beschlossen, dass das traditionelle 1.-August-Feuerwerk am Obersee in diesem Jahr ausbleibt. Dies aus Rücksicht auf Bär Napa im Arosa Bärenland. Der Entscheid stösst auf grosse Kritik.

Südostschweiz
11.07.18 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit

Von Stefanie Studer

Auf Antrag von Arosa Tourismus findet am 1. August kein offizielles Feuerwerk beim Obersee in Arosa statt. «Dies um das Wohlergehen von Bär Napa in der Angewöhnungszeit nicht zu beeinträchtigen», ist einem Schreiben von Pascal Jenny, Kurdirektor und Präsident der Stiftung Arosa Bären, an Hoteliers, Gastronomen und Ferienwohnungsbesitzer zu entnehmen, das der «Südostschweiz» vorliegt. Der Gemeindevorstand diskutiere zudem, ob auch in den Folgejahren auf das Feuerwerk verzichtet werden solle.

Die Gemeindepolizei habe keine Grundlage, Gesuche generell nicht zu bewilligen, heisst es weiter. Jenny bittet die Leistungsträger aber, «mit Feuerwerken ‘sparsam’ umzugehen».

«Feuerwerk gehört einfach dazu»

In Arosa wird der Verzicht auf das seit mehreren Jahrzehnten durchgeführte Feuerwerk kritisiert. «Arosa hat seit einigen Tagen nicht nur einen Bären, sondern vielmehr ein goldenes Kalb, dem alles geopfert wird», findet der Verfasser eines Leserbriefs. «Es ist zu hoffen, dass der Tanz darum herum bald zu Ende geht und die Prioritäten wieder richtig gesetzt werden.»

In Arosa gibt der Verzicht auf das Feuerwerk zu reden. Der Bär wird sogar als «goldenes Kalb» bezeichnet.

Auch eine weitere in Arosa wohnhafte Person, die anonym bleiben will, stört sich am Verzicht. «Für mich gehört ein Feuerwerk einfach zum 1. August dazu. Der Bär ist jetzt hier, aber ich finde, man sollte andere Prioritäten setzen», erklärt sie gegenüber der «Südostschweiz». Zudem habe sie schon von einem Einwohner gehört, der sein Ja in der Abstimmung zum Bärenland nun sogar bereuen würde.

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Na Hoffentlich wird dann auch die Arosa-ClassiCar abgesagt, denn diese Bolliden machenmehr Feinstaub und Lärm über mehrere Tage als ein Feuerwerk

Ich kann die Aroser Behörden und Arosa Tourismus zu diesem Entscheid nur gratulieren. Die Mensch und Tier belastende Knallerei zerstört jede Besinnung, die in den Festreden immer wieder erwähnt wird. Wo gibt es diese Besinnung heute noch? Mittlerweile wird nicht mehr nur am 1. August, sondern auch an Silvester herumgeknallt, was das Zeug hält. Ich kann mich noch gut an ruhige Silvesternächte erinnern, die in der freien Natur sehr schön waren. Meine Eltern erlebten als Junge sogar noch echt besinnliche, ruhige 1.-August-Feiern - tempi passati. Warum kann man in der Schweiz nicht eine Region schaffen, die an diesen Tagen frei von Feuerwerk ist? Warum kann das nicht Arosa sein? Die Privaten müssten allerdings auch mitmachen. Dann hätten die Ruhe suchenden und vor allem auch Haustierbesitzer einen Ort, an den sie ausweichen könnten. Und die betroffene Region könnte touristisch profitieren.

Bravo Arosa!
Ich verbringe meinen 1. August jeweils in Grindelwald. War das früher entspannt und gemütlich, beginnt auch hier die (private) Knallerei jeweils schon in den Vormittagsstunden und gipfelt abends im Feuerwerk der Gemeinde. Ein Feuerwerk, das mir jedes Jahr lauter, grösser und länger erscheint. Im engen Talkessel ein Riesenlärm ohne Rücksicht auf Wild- und Haustiere. Dass besonders Wildtiere unter dem Knallen leiden, bestätigen auch Jäger, die im Nachgang immer wieder tote Tiere finden, die in Panik abgestürzt sind, da sie aufgrund des Echos die Herkunft des Lärms nicht orten können. Es wäre an der Zeit, Feuerwerke nur noch in grösseren Zentren durchzuführen und die Täler davon zu befreien! Arosa geht mutig mit gutem Beispiel voran. Danke vielmals!

Super Arosa! Was für eine positive Nachricht. Endlich eine Gemeinde die den Mut hat, für das Wohl der Tiere einzustehen. Diese überflüssigen Feuerwerke sollten schon längst abgeschafft werden. Was könnte man alles Gutes tun mit dem ganzen Geld das in die Luft geschossen wird und ausserdem die Natur belastet....Bitte setzt ein Zeichen und vielleicht folgen eurem guten Beispiel noch andere Gemeinden.

Bravo arosa!
Feuerwerke finde ich überflüssig.viel schöner sind doch sowieso höhenfeuer.
Alle gemeinden sollten sich ein beispiel an arosa nehmen.gut möglich dass ich den 1.august in arosa verbringe.schön u.ruhig

So eine tolle Idee! Meine Katze und die vielen Wildtiere die jedes Jahr am 1. August (und übrigens auch am 31. Dezember) denken müssen, dass ihr letztes Stündchen geschlagen hat, haben dieses Jahr endlich mal ihre Ruhe...

Diesen Entscheid kritisieren auch nur Leute, denen Tiere und Natur gänzlich egal sind... Und übrigens: habt ihr das gemerkt? In Arosa sind es häufig die selben Namen die unter solchen Leserbriefen stehen...

finde ich SUPER mal ohne Knall den 1. August zu feiern - ich wünschte mir das überall - das ist ein völliger Blödsinn - und auch nicht ungefährlich -

In Arosa will man halt immer das Weggli und den Schocki Stängel
Bärenland und 1. August Feuerwerk vertragen sich nun mal nicht!
Entweder will man den Sommer Tourismus auf die Beine bringen
oder man lässt es sein. Das Feuerwerk ist eh schädlich für Mensch
und Natur. Dazu hat es noch mehr Tiere in Arosa welche für 5 Min.
Feuerwerk mehr leiden als nötig. Aber gewisse Menschen verstehen
das einfach nicht. Gebraucht das Geld was Ihr für ein Feuerwerk ausgebt
gescheiter für das Bärenland!!!

Super Idee, am ersten August ohne Feuer und Lärm!
Da freuen sich nicht nur Bär Napa, sondern auch die Katzen, Hunde und alle Vögel.
Unsere Natur wird ja so oder so ohne Spektakel genug strapaziert.
Frdl Gruess und danke dafür.
Bernhard Dietrich

Em- und sympathisch von Pascal Jenny, dass er traumatisierte Bären nicht Abrupt-Lärm (der mit Abstand gesundheitsschädlichste) aussetzen will. Über traumatisierte Menschen (PTSD, Dauerkopfschmerzen, Hirnschlag, Panikattacken, Vegetative Dystonie, Herz-/Kreislauf) schreibe ich seit Jahren in meinem "Gesundheitstourismus auch für Einheimische".
Siehe Kommentar:
https://www.suedostschweiz.ch/ereignisse/2018-06-29/nachbarn-gewinnen-l…
Dass nur schon das Verzichtensollen auf die kriegsähnliche Knallerei (am 1. August und Silvester, in Chur beispielsweise aber auch an etlichen Tagen um diese Termine herum) quasi zu bürgerkriegsähnlichen Aggressionen führt im angeblichen "Ferienparadies" Arosa auf der "Insel der Glückseligen/Privilegierten" Schweiz - man gedenke ähnlicher "Spannungen" in Davos, wo die SO 27.10.2016 titelte «Un­vor­stell­ba­rer Hass und Ag­gres­sio­nen» https://antisozial.webnode.com/ - wie sollen dann erst gesellschaftlichen Umbrüche/Verwerfungen punkto Umwelt, Wirtschaft und US-Kriege gehandhabt werden?
https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2018-06-19/5-nach-12-fuers-kl…
https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2018-07-10/menschheit-und-kon…
Betreffend KI (Künstlicher Intelligenz) wird zu Recht vor unermesslichen Gefahren gewarnt. Dass diese aber die Beschränktheit bzw. Minderintelligenz der "Masse" voraussetzen, ist weniger ein Thema.
Siehe Kommentar:
https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2018-01-22/kampf-im-ueberbaut…
In seinem Leserbrief "Munitionslager Mittholz: Armee wohin?" (SO 10.7.2018) schreibt Oberst a.D. Roger E. Schärer: "Auf weitere Kampfjets können wir verzichten. Ehrlichkeit ist angesagt mit Blick auf den Schutz unseres Luftraumes, zumal im 2. Irakkrieg hunderte von Luftverletzungen über der Schweiz stattfanden durch Überflüge der Nato in der Nacht. Niemand hat reagiert."
https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2017-07-03/katar-und-wir

Em- und sympathisch von Pascal Jenny, dass er traumatisierte Bären nicht Abrupt-Lärm (der mit Abstand gesundheitsschädlichste) aussetzen will. Über traumatisierte Menschen (PTSD, Dauerkopfschmerzen, Hirnschlag, Panikattacken, Vegetative Dystonie, Herz-/Kreislauf) schreibe ich seit Jahren in meinem "Gesundheitstourismus auch für Einheimische".
Siehe Kommentar:
https://www.suedostschweiz.ch/ereignisse/2018-06-29/nachbarn-gewinnen-l…
Dass nur schon das Verzichtensollen auf die kriegsähnliche Knallerei (am 1. August und Sylvester, in Chur beispielsweise aber auch an etlichen Tagen um diese Termine herum) quasi zu bürgerkriegsähnlichen Aggressionen führt im angeblichen "Ferienparadies" Arosa auf der "Insel der Glückseligen/Privilegierten" Schweiz - man gedenke ähnlicher "Spannungen" in Davos, wo die SO 27.10.2016 titelte «Un­vor­stell­ba­rer Hass und Ag­gres­sio­nen» https://antisozial.webnode.com/ - wie sollen dann erst gesellschaftlichen Umbrüche/Verwerfungen punkto Umwelt, Wirtschaft und US-Kriege gehandhabt werden?
https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2018-06-19/5-nach-12-fuers-kl…
https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2018-07-10/menschheit-und-kon…
Betreffend KI (Künstlicher Intelligenz) wird zu Recht vor unermesslichen Gefahren gewarnt. Dass diese aber die Beschränktheit bzw. Minderintelligenz der "Masse" voraussetzen, ist weniger ein Thema.
Siehe Kommentar:
https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2018-01-22/kampf-im-ueberbaut…
In seinem Leserbrief "Munitionslager Mittholz: Armee wohin?" (SO 10.7.2018) schreibt Oberst a.D. Roger E. Schärer: "Auf weitere Kampfjets können wir verzichten. Ehrlichkeit ist angesagt mit Blick auf den Schutz unseres Luftraumes, zumal im 2. Irakkrieg hunderte von Luftverletzungen über der Schweiz stattfanden durch Überflüge der Nato in der Nacht. Niemand hat reagiert."
https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2017-07-03/katar-und-wir

Dem Bären zuliebe mit Feuerwerk etwas sparsamer umzugehen ist eine positive und zu begrüssende Entwicklung. Es ist den meisten kaum bewusst, wie grosse Mengen an Feinstaub und schädlichen Chemikalien an einzelnen Feiertagen in die Luft gepustet werden. Baut doch den Gedanken aus liebe Bündner Touristiker.

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