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Bündner Tourismus entwickelt sich unerfreulich

Trotz Aufwärtstendenz 2017 hat sich der Bündner Tourismus in den letzten Jahren schlecht entwickelt. Trotzdem ist Eugen Arpagaus, Leiter für Amt für Wirtschaft und Tourismus, für die Zukunft positiv gestimmt.

25.06.18 - 13:27 Uhr
Tourismus

Der Kanton Graubünden beteiligt sich seit über zwölf Jahren am Innotour-Projekt «Internationales Benchmarking Programm für den Schweizer Tourismus», das vom Wirtschaftsforschungsinstitut BAK Economics im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft Seco und aller wichtiger Schweizer Ferienregionen durchgeführt wird.

Die Beteiligung des Kantons ermöglicht eine kontinuierliche und systematische Erfassung und Analyse der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Bündner Tourismus im Vergleich zu in- und ausländischen Ferienregionen und Destinationen. Die zentralen Informationen werden dabei an einer Stelle zusammengeführt, analysiert und den touristischen Akteuren zur Verfügung gestellt. In der neuesten Mitteilung der Bündner Regierung zeigt sich wenig Erfreuliches.

Vergleichsweise geringe Internationalisierung 

Der Übernachtungsanteil zwischen 2010 und 2016 von Gästen aus Westeuropa ist insgesamt von 43 Prozent auf noch gut 30 Prozent zurückgegangen. Trotz anhaltendem Zuwachs von Gästen aus Fern- und Wachstumsmärkten konnten Verluste aus dem Jahre 2015 mit der Aufhebung des Mindestkurses in Graubünden bis heute bei weitem nicht wettgemacht werden. Gerade im Vergleich zu anderen Schweizer Ferienregionen ist die Internationalisierung im Kanton Graubünden noch wenig fortgeschritten. 

Samnaun als einzige Ausnahme

Ein Vergleich der Performance von 2010 und 2016 zeigt, wie in der Mitteilung der Regierung weiter steht, im Kanton Graubünden kein positives Bild. Die Bündner Destinationen mussten deutlich sichtbare Einbussen hinnehmen. Praktisch alle Destinationen haben sich in der Winter-, sowie der Sommersaison verschlechtert. Die einzig positive Ausnahme Kanton ist Samnaun. Das Unterengadiner Tourismusort konnte seine Positionierung seit dem Jahre 2000 im Sommer geringfügig ausbauen. 

Zukunft bringt neue Modelle

«Ich bin überzeugt, dass der neue Markt sich nicht mehr um Massengeschäfte, sondern um Kleingruppen von beispielsweise fünf bis acht Personen handelt. Diese wollen und müssen wird nun ganz systematisch angehen», erklärt Eugen Arpagaus, Leiter Amt für Wirtschaft und Tourismus im Kanton Graubünden. Es müssen in den Golfstaaten wie China oder die USA Personen gefunden werden, die einen möglichst grossen Kundenstamm besitzen. «Nur so werden die Leute wieder in die Schweiz geholt».

Arpagaus ist trotz den eher unerfreulichen Zahlen für die Zukunft positiv gestimmt: «Die Hoteliers haben bemerkt, dass sie wieder selber aktiv werden müssen, um vermehrt Logiernächte zu gewinnen.» Es sei allerdings nicht so, dass es grosse Organisationen wie Schweiz Tourismus und Graubünden Ferien nicht mehr brauche. «Sie werden in Zukunft meiner Meinung nach einfach eine andere Rolle einnehmen, bei welcher auch die Digitalisierung zu beachten sei», so Arpagaus. (egt)

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SO schlagzeilt:
"Trotz Aufwärtstendenz 2017 hat sich der Bündner Tourismus in den letzten Jahren schlecht entwickelt. Trotzdem ist Eugen Arpagaus für die Zukunft positiv gestimmt."
Seit wann hockt dieser Eugen Arpagaus auf seinem Amtssessel? Und ebenso lang ist er "positiv gestimmt" (selbst wenn nichts mehr stimmt)? Obwohl er meine seit etwa drei Jahren veröffentlichte Kritik und Lösungen sicher längst las?
SO schreibt:
"Eugen Arpagaus, Leiter Amt für Wirtschaft und Tourismus im Kanton Graubünden: Es müssen in den Golfstaaten wie China oder die USA Personen gefunden werden, die einen möglichst grossen Kundenstamm besitzen. «Nur so werden die Leute wieder in die Schweiz geholt»."
Siehe Kommentare:
https://www.suedostschweiz.ch/aus-dem-leben/2018-06-22/der-kanton-lockt…
https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2018-06-24/sbb-unterstuetzt-i…
https://www.suedostschweiz.ch/aus-dem-leben/2018-05-26/an-die-grillzang…
Wolfgang Reuss
13.12.2017 - 15:59 Uhr
NEIN.
Antipodische zahlende "Gäste" sind unnachhaltig, unökologisch, zumal in Zeiten des Klimawandels, COPD und der "grauen Energie".
Nicht nur im Tourismus ist es "in" und nötig: Regionalität - hiesig herstellen und hiesig einkaufen.

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