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Kerenzerbergrennen und Tanzverbot

Am diesjährigen Kerenzerbergrennen, das unumstösslich ein Event für Jung und Alt ist und mit seinen 225 Fahrzeugen auch für nicht allzu grosse Autofans eine tolle Sache ist, wurde das Wochenende zum Rennwochenende erklärt.
Schnell, laut und nicht besonders umweltfreundlich fuhren die Wagen die Strecke hoch und runter – zur Freude vieler.

Einen Sonntag, an dem nicht nur auf die übliche Ruhe, sondern auch auf das Schliessen von Läden verzichtet wurde – kein Problem aus meiner Sicht, denn ein solcher Event bringt dem kleinen Glarnerland viel.

Doch, wenn wir uns dazu entscheiden, über 200 alte, laute und unweltverschmutzende Autos an Sonntagen fahren zu lassen, dann sollten wir auch so kulant sein und die Menschen an Sonntagen, als solche Feiertage gesehen werden, tanzen zu lassen.
Denn so laut wie Motoren und so aufwendig wie ein Rennen sind Tänzer nicht – und wenn sie etwas ausstossen, dann höchstens ein wenig Schweiss, morgens um 2 Uhr.

Für ein Glarnerland, an dem Rennen und Tanzen gleiche Chancen haben – für ein bewegtes, lebhaftes Glarnerland.

Björn Reinfried
03.06.18 - 16:59 Uhr
Leserbrief
Ort:
Schwanden
Zum Artikel:
Kerenzerbergrennen, GL
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Björn Reinfried, sie versuchen hier elegant ("logisch"), das eine Übel mit dem anderen Unrecht zu rechtfertigen.
Sie haben sicherlich genug Gesundheit.
Bitte denken Sie aber auch an die Schwächeren. Zumindest eine Elefantenherde richtet sich nach den Schwächsten.
1) Die gesetzlichen Ruhezeiten sind bereits ein lauer Kompromiss zwischen Starken und Schwachen, und 2) werden nicht einmal diese Gesetze eingehalten in vielen Fällen. Gehen Sie mal in ein "Wohnquartier", von wievielen Balkonen und Gartensitzplätzen in tiefer Nacht gegröhlt wird, etwa dezibel-enervierend wie eine Primarschulklasse auf Schulreise; oder Türen-Zuknallen, der ganz grosse "Schlager" nicht nur in der Schweizer Hitparade. Beides verboten, aber trotzdem Alltag.
Ist unser aller Leben nicht zu kurz/kostbar für diese Reibereien? Deshalb mein Vorschlag:
Fraktionierung/Melioration:
WOHNEN: Es soll eine STILLE-Zone geben für Ruhe-Bedürftige wie Chronischkranke (Dauerkopfschmerzen, Hirnschlag, Bluthochdruck, Erschöpfung, Traumas, Vegetative Dystonie/Panikattacken, Sterbende etc.), und es soll eine DEZIBEL-Zone geben, Rambazamba around-the-clock unlimited.
So sind BEIDE Gruppen GLÜCKLICH (unbeschwert).
Beim Poschten darf man ja auch WÄHLEN zwischen Fastfood und Bioladen.
Etwas MÜSSEN, was man nicht erträgt, nennt man das Nötigung oder Vergewaltigung? Lärm kann nicht nur foltern (wie das US-Militär bei Noriega und in Guantanamo bewies), die Alten Chinesen bewiesen bereits, dass man damit töten kann. So viel zur Information, falls wieder einmal jemand sagt: "Lärm, ist doch nur harmlos."