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Von erfreut bis überrascht – aber gewählt wird am 10. Juni

Am 10. Juni wählt Graubünden eine neue Regierung. Eine Umfrage zeigt gut drei Wochen vor dem Wahlsonntag, wer in der Regierung bleibt, und wer den Sprung neu schaffen wird. Wir haben bei allen Kandidaten nachgefragt, wie sie die Umfrageergebnisse einschätzen.

Philipp
Wyss
18.05.18 - 04:30 Uhr
Politik
Die Regierungsratskandidaten Caduff, Schlegel, Peyer, Parolini, Rathgeb, Cavigelli und Bardill (von links).
Die Regierungsratskandidaten Caduff, Schlegel, Peyer, Parolini, Rathgeb, Cavigelli und Bardill (von links).
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Die bisherigen Regierungsräte Christian Rathgeb (FDP) und Mario Cavigelli (CVP) erreichen das beste Resultat unter den Befragten. Deutlich über 50 Prozent möchten sie wählen. Dies ergab eine Online-Umfrage der  Forschungsstelle Sotomo im Auftrag von Somedia und Radiotelevisiun Svizra Rumantscha.

Mit deutlichem Abstand folgt der Bisherige Jon Domenic Parolini (BDP), den weniger als 50 Prozent der Befragten wählen möchten. Die neu Kandidierenden Peter Peyer
(SP) und Marcus Caduff (CVP) kommen sehr nah an das Resultat von Parolini. Alle fünf Kandidaten würden gemäss den Wahlabsichten der Befragten die Wahl in den Regierungsrat schaffen.

Nicht gewählt wäre Walter Schlegel (SVP), den ein Drittel der Befragten wählen möchte. In einer Teilerhebung wurde ausserdem die relative Position des neu Kandidierenden Linard Bardill eruiert. Er würde die Wahl gemäss den Wahlabsichten der Befragten nicht schaffen, erreicht aber das bessere Resultat als Schlegel.

Wir haben bei den Kandidaten nachgefragt, was sie von der Umfrage halten. Klickt Euch durch!

An der Umfrage teilgenommen haben vom 4. bis 14. Mai 1495 Personen über «suedostschweiz.ch» und «rtr.ch». Grossmehrheitlich waren es Personen, die regelmässig an Wahlen und Abstimmungen teilnehmen. Sotomo hat die Ergebnisse der Online-Umfrage repräsentativ gewichtet.

Geht Ihr wählen?

Ja, ich gebe meine Stimme eigentlich immer ab
78%
Nein, der Bauskandal hat mein Vertrauen in die Politik erschüttert
22%
870 Stimmen

Philipp Wyss ist Chefredaktor der gemeinsamen Redaktion der Zeitung «Südostschweiz» und der Internetseite «suedostschweiz.ch». Damit zeichnet er für das Team und für den Inhalt dieser Produkte verantwortlich. Mehr Infos

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Bevor Ihre Rolle im Kartell-Skandal und unverhältnismässigem Vorgehen gegenüber Quadroni durch unabhängige Untersuchungen nicht ausreichend geklärt ist, sind die meisten der bürgerlichen Kandidaten für mich mangels Vertrauen für das Amt eines Regierungsrats nicht wählbar! Auch der bunte Traumtänzer ist für mich mangels Qualifikationsnachweis für diese Aufgabe nicht wählbar. Nicht in Frage stelle ich hingegen den Kanditen Peter Peyer, der nicht nur von linken Kreisen unterstützt wird.
Um den Bürgerlichen eine Chance zu geben, im 2. Wahlgang alternative bürgerliche Kandidaten zu präsentieren, sollten wir nebst den wählbaren Kandidaten, die restlichen Sitze mit realen Personennamen, die in GR wahlberechtigt sind, zu besetzen. Meine Vorschläge als Protestkandidaten: Adam Quadroni und Giusep Nay. Ich sehe keine Gefahr, dass diese Protestkanidaten dann auch gewählt werden. Sie bieten aber eine Chance, dass für den 2. Wahlgang neuen Kandidaten antreten.

Was heisst denn das, Wahlen? Dann würden wir ja eine Auswahl haben, oder? Da alle bisherigen Mitglieder der Regierung in den Skandal um die ungetreue Geschäftsbesorgung unseres Volksvermögens (aufgeflogen durch den Bauskandal) involviert sind, ist deren Wiederwahl logischerweise ausgeschlossen. Der 10. Juni wird zur Farce. Nicht legitimierte Regierungsmitglieder werden gewählt, das Vorgehen erinnert an das Waschen von Schwarzgeld bei dem, übrigens illegal, dunkle Geschichten in ein strahlendes Licht transformiert werden.

Es ist sehr stossend, wie die von der Regierung mitzuverantwortende Krise im Wahlkampf derzeit ausgeblendet und als Nebensache abgetan wird. Die Bürger fühlen sich auf der Werte-Ebene (Vertrauen, Glaubwürdigkeit, Gerechtigkeit, Ehrlichkeit, Verlässlichkeit) verraten, es herrscht innere Leere.

Man sollte aus Protest Giusep Nay auf den sonst leeren Stimmzettel schreiben.

Joeri Gredig, Chur

Zumindest sind die meisten bisherigen Regierungsräten und der bunte Traumtänzer nicht wählbar. Da verbleiben nicht genügend Kandidaten um die 5 Sitze zu besetzen. Mit der Wahl von Giusep Nay oder Adam Quadroni könnte man ein deutliches Zeichen für den 2. Wahlgang setzen und damit den bürgerlichen Parteien eine Chance geben, für den 2. Wahlgang unbelastete Kandidaten zur Wahl zu stellen..

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