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Keine Livebilder mehr vom Brienzer Rutsch

Ein grosser Teil der absturzgefährdeten Felsmassen über Brienz/Brinzauls ist Mitte Juni heruntergekommen. In unserem Ticker könnt ihr die aktuelle Situation mitverfolgen.

Südostschweiz
30.06.23 - 11:40 Uhr
Ereignisse

Ein «sehr grosser Teil» der absturzgefährdeten Felsmassen über Brienz/Brinzauls kam in der Nacht auf Freitag, 16. Juni, herunter. Der Schuttstrom verfehlte das Dorf nur knapp, verschüttete jedoch die Strasse nach Lenzerheide komplett. 

Im Gefahrengebiet steht eine Kamera, die 24 Stunden am Tag Livebilder der Gefahrenzone beim Brienzer Rutsch zeigt. Installiert wurde sie von Blick TV in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Albula/Alvra.

Hier seht ihr den Livestream von Blick TV auf Youtube:

 

Ticker

Keine Livebilder mehr vom Brienzer Rutsch

Interessierte konnten in den vergangenen Wochen im Livestream von Blick TV die Situation im Dorf Brienz/Brinzauls beobachten. Damit ist nun Schluss. Gemäss Blick TV wird der Livestream der Kamera am Montagabend nach Eindunkeln beendet.

Grund für das Ende des Livestreams ist, dass mit der zunehmenden Normalisierung der Verhältnisse in Brienz auch Fragen des Daten- und Persönlichkeitsschutzes sowie der Sicherheit des Equipments relevant werden, wie es seitens Blick TV heisst. Zudem sei die Gefahr, dass die Kamera für politische Botschaften, Scherze oder Ähnliches missbraucht werden könne, schon jetzt bei Phase Orange hoch. 

Sollte sich die Situation rund um den Brienzer Rutsch wieder verschärfen, sei das Medienunternehmen allerdings bedacht, die erneute Inbetriebnahme der Kamera rechtzeitig aufzunehmen. (paa)

Ein neues Kleid : Das Retabel (die Rückwand des Flügelaltars) wird durch die Hochschule der Künste Bern sorgfältig restauriert.
Ein neues Kleid : Das Retabel (die Rückwand des Flügelaltars) wird durch die Hochschule der Künste Bern sorgfältig restauriert.
Bild Gemeinde Albula/Alvra

Flügelaltar der Brienzer Kirche bekommt ein neues Kleid

Mit der Evakuierung von Brienz/Brinzauls haben die katholische Kirchgemeinde Albula, die Denkmalpflege Graubünden, die Hochschule der Künste Bern und der Kulturgüterschutz des Amts für Militär und Zivilschutz Graubünden den mehr als fünf Meter hohen Flügelaltar sowie zahlreiche Gegenstände aus der Kirche St. Calixtus evakuiert. 

Nun wird die Rückwand des Flügelaltars sorgfältig durch die Hochschule der Künste Bern restauriert. Dies schreibt die Gemeinde Albula/Alvra in einer Mitteilung vom Freitag. Die besagte Rückwand stamme aus dem frühen 16. Jahrhundert und gelte als eine der schönsten ihrer Art. (paa)

Gemeindeführungsstab bereitet Phase Gelb vor

Der Gemeindeführungsstab bereitet die Phase Gelb vor. Nachdem in der Nacht auf Freitag, 16. Juni, 1,2 Millionen Tonnen Geröll knapp oberhalb des Dorfes niedergegangen waren, hatten die Geschwindigkeiten auf dem Plateau stark zugenommen. Nun schreibt die Gemeinde auf Twitter, dass sich die Geschwindigkeiten wieder beruhigen würden. Die Reaktion auf den vorausgesagten Niederschlag werde genau beobachtet.

Am Mittwoch konnte die Gemeinde zudem vermelden, dass die Wasserversorgung im Dorf wieder funktioniere. «Die technischen Betriebe konnte den Rohrbruch reparieren und das Leitungsnetz reinigen und desinfizieren», schreibt sie. (red)

 

Brienz/Brinzauls ist wieder menschenleer

Seit heute Montag dürfen die Brienzerinnen und Brienzer für Stunden in ihr Dorf zurück. Nur wenige haben das am ersten Tag gemacht. Laut Mediensprecher Christian Gartmann waren am Tag 1 der Phase Orange 25 der insgesamt 84 Bewohnerinnen und Bewohner für einige Stunden in ihre Häuser zurückgekehrt. Wie lange Brienz/Brinzauls evakuiert bleibt, ist weiterhin unklar.

Mo. 26.06.2023 - 12.00
Eine Anwohnerin von Brienz/Brinzauls passiert den Checkpoint Belfort, um ins Dorf zu gelangen. Sie wird dabei vom Zivildienst registriert.
Eine Anwohnerin von Brienz/Brinzauls passiert den Checkpoint Belfort, um ins Dorf zu gelangen. Sie wird dabei vom Zivildienst registriert.
Bild Philipp Wyss

Phase Orange hat begonnen

Ab heute Montag darf die Brienzer Bevölkerung wieder vermehrt in ihre Häuser zurück. Von 12 bis 19 Uhr kann das Dorf betreten werden. Die Bewohnerinnen und Bewohner müssen sich allerdings beim Kontrollpunkt Belfort registrieren, wenn sie das Dorf betreten und wieder verlassen. Ab Freitag dürfen auch Besitzerinnen und Besitzer und Dauermieter von Ferienwohnungen in das Dorf.  

Warum es zum Entscheid gekommen ist, die Phase Orange wieder einzuführen, hat Christian Gartmann am vergangenen Freitag erklärt.

(red)

Ruhige Lage: Bestimmte Bereich unterliegen noch einer besonderen Beobachtung.
Pressebild Gemeinde Albula/Alvra

Ruhige Lage in Brienz/Brinzauls

Die Lage in Brienz/Brinzauls präsentiert sich ruhig, schreibt die Gemeinde Albula/Alvra auf Twitter. Die Geschwindigkeiten seien stabil und nur vereinzelt käme es zu Blockschlägen. Dennoch stehen die Insel Ost, das Plateau, die Front und der Schuttkegel unter besonderer Beobachtung. (red)

 

Das Frühwarnsystem für Brienz/Brinzauls ist wieder komplett

Rund 1,2 Millionen Kubikmeter Gestein sind in der Nacht auf Freitag vom Berg oberhalb von Brienz/Brinzauls abgerutscht. Durch den Schuttstrom sind auch Messsysteme ausgefallen. Nun vermeldet die Gemeinde Albula/Alvra auf Twitter, dass 17 neue Prismaspiegel installiert worden seien. Dies am Dienstag per Helikopter, wie im untenstehenden Videoausschnitt zu sehen ist. «Das Frühwarnsystem für Brienz/Brinzauls ist damit wieder komplett», schreibt die Gemeinde. (red)

Neue Prisma-Reflektoren: An einem Helikopter hängend werden neue Prisma-Reflektoren in Brienz/Brinzauls montiert.
Neue Prisma-Reflektoren: An einem Helikopter hängend werden neue Prisma-Reflektoren in Brienz/Brinzauls montiert.
Pressebild Gemeinde Albula/Alvra

Brienz/Brinzauls: Neue Prisma-Reflektoren werden in der Rutschung montiert

Am Dienstagnachmittag würden Spezialisten an einem Helikopter hängend noch einmal neue Prisma-Reflektoren in der Rutschung und auf dem Schuttkegel montieren, schreibt die Gemeinde Albula/Alvra in einem Beitrag auf Twitter. Ausserdem werde ein weiterer Rekognoszierungsflug mit Geologen stattfinden. (red)

Wanderweg ist wieder offen

Wie die Gemeinde Albula/Alvra auf Twitter schreibt, wird der Wanderweg südlich der Albula wieder geöffnet. Zudem wird das Halteverbot entlang der Landwasserstrasse (Tiefencastel-Surava) aufgehoben.

Wie die Gemeinde ausserdem mitteilt, geht die Gefahrenbeurteilung für das Dorf Brienz/Brinzauls weiter. Geologinnen und Naturgefahrenexperten würden die Gefahr von neuem Steinschlag, Splittersteinen und möglichem Murgang aus dem Schuttkegel beurteilen. (red)

Sa. 17.06.2023 - 09:23
Bild / Twitter /Gemeinde Albula/Alvra
Bild / Twitter /Gemeinde Albula/Alvra

Das Institut für Schnee-und Lawinenforschung (SLF) ist mit einer Drohne über den abgegangenen Schuttstrom in Brienz/Brinzauls geflogen und hat erste Vermessungen durchgeführt. 1,2 Millionen Kubikmeter Gestein gingen demnach ab.

Dort wo einst die Insel am absturzgefährdeten Hang ob dem Dorf thronte, klaffte am Freitag ein tiefes Loch. Neuesten Daten zufolge ist dieses Loch bis zu 50 Meter tief, wie die Gemeinde Albula am Samstagmorgen via Twitter meldete.

Der Schuttkegel aus der verschütteten Strasse in Richtung Lenzerheide sei teilweise bis zu 15 Meter hoch. Derzeit fliegen Geologen das Gebiet erneut ab. (sda)

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