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Amden schrammt knapp an Katastrophe vorbei

Der Waldbrand in Amden hat die Einsatzkräfte Tag und Nacht auf Trab gehalten. Nun ist er gelöscht. Gemeindepräsident Markus Vogt spricht von einem «Riesenglück», dass nichts Schlimmeres passiert ist.

24.10.18 - 06:17 Uhr
News

Um 17.20 Uhr ging am Montagabend der Alarm los: Hoch über Amden, auf 1270 Metern über Meer, stand ein Waldstück von 1500 Quadratmetern Grösse in Brand. Die sofort ausgerückten Feuerwehren von Amden und Weesen sowie zwei Lösch-Helikopter von Heli Linth machten sich im schwer erreichbaren und gefährlichen Gebiet an die Arbeit (Ausgabe von gestern).

Ausbreitung knapp verhindert

Gestern Morgen blickte Gemeindepräsident Markus Vogt auf die Ereignisse der Nacht zurück: «Die Helikopter konnten nur bis 19 Uhr fliegen, danach wurde es zu dunkel.» Weil nicht klar war, wie lange die Brandbekämpfung dauern würde, bemühte die Feuerwehr sich, mithilfe der Helis eine 1,2 Kilometer lange Leitung vom Wasserreservoir zum Brandgebiet zu legen. Diese stand gegen 23.30 Uhr bereit. «Das Gelände oberhalb der Durschlegi ist kaum begehbar und sehr gefährlich», sagt Vogt weiter. Deshalb seien Seile gespannt worden, an denen sich die Feuerwehrleute für die Brandbekämpfung abseilen konnten. «Nordöstlich der Brandstelle befindet sich ein für Amden extrem wichtiger Schutz- und Bannwald», erläutert Vogt. Es habe die Gefahr bestanden, dass dieser aufgrund der schwierigen Löscharbeiten Feuer fängt. «Das wäre für Amden eine Katastrophe gewesen», so Vogt. Doch so weit kam es nicht: «Gegen 3.30 Uhr morgens hat es nur noch an vereinzelten Stellen ein wenig geschwelt, sodass wir riskieren konnten, die Arbeiten für die Nacht zu unterbrechen. Am Dienstagmorgen um 06.30 Uhr stellte die Feuerwehr dann noch an zwei Stellen kleinere Glutnester fest, die ebenfalls gelöscht wurden», so Vogt.

80 Mann im Einsatz

Zur Spitzenzeit waren neben 50 Feuerwehrleuten aus Amden auch 21 Mann von der Feuerwehr Weesen sowie neun Spezialisten, etwa aus der Forstwirtschaft oder von der Polizei, vor Ort.

Heilkopter bei den Löscharbeiten VIDEO KAPO SG

Gestern suchten Einsatzkräfte das Gebiet mit Wärmebildkameras ab, um allfällige weitere Glutnester ausfindig zu machen. «Es waren noch etwa 15 Personen im Einsatz», sagt Vogt. Am Abend gab er Entwarnung: «Auf den Wärmebildern wurden keine Anzeichen für eine Gefahr mehr gefunden.»

Der Wanderweg Unterfurgglen/Durschlegi Er bleibt sicher auch noch heute gesperrt. «Es besteht die Gefahr von Steinschlägen, wir müssen erst abklären, ob sich oberhalb Material lösen könnte.»

Suche nach der Ursache

Allen beteiligten Einsatzkräften spricht der Gemeindepräsident seinen herzlichen Dank für das schnelle und professionelle Vorgehen bei dieser schwierigen Aktion aus. «Durch ihren Einsatz konnte Schlimmeres verhindert werden.»

Im gesamten Linthgebiet wird die Feuergefahr derzeit als erheblich eingestuft. Im Umgang mit Feuer ist daher Vorsicht geboten.

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