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Sektenchef in den USA wegen Kindesmissbrauchs für schuldig befunden

Der Anführer einer Polygamie-Sekte im US-Bundesstaat Texas ist wegen Kindesmissbrauchs schuldig gesprochen worden. Ein Geschworengericht sah es am Donnerstag für erwiesen an, dass Warren Jeffs zwei Mädchen sexuell missbraucht hat.

Südostschweiz
05.08.11 - 05:56 Uhr

San Angelo. – Der 55-jährige Jeffs verging sich demnach in den Jahren 2005 und 2006 an einer Zwölfjährigen und zeugte mit einer 15-Jährigen ein Kind. Das Strafmass soll in den kommenden Tagen verkündet werden, dem Sektenführer drohen bis zu 119 Jahre Haft.

Der Fall der Fundamentalistischen Kirche der Heiligen der Letzten Tage (FLDS) hatte im Jahr 2008 weltweit für Schlagzeilen gesorgt, als die Behörden mehr als 400 Kinder und Jugendliche von der Ranch der Sekte in Texas geholt hatten.

Begründet wurde der Einsatz mit dem Verdacht, dass bei der Sekte minderjährige Mädchen systematisch mit älteren Männern zwangsverheiratet würden. Ein texanisches Gericht entschied aber schliesslich, dass die Behörden ihre Kompetenzen überschritten hätten und die Kinder bei ihren Eltern besser aufgehoben seien als in Pflegeeinrichtungen.

Die FLDS ist eine Abspaltung der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, der Hauptströmung der Mormonenkirche, die der Polygamie schon vor einem Jahrhundert abschwor. FLDS-Führer Jeffs, den seine Anhänger als Prophet verehren, war 2006 bereits wegen der Zwangsverheiratung eines minderjährigen Mädchens mit einem Cousin wegen Beihilfe zur Vergewaltigung zu lebenslanger Haft verurteilt worden. (sda)

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