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Chur ist das neue Zuhause der Flüchtlingsorganisation «Borderfree Association»

Sieben Jahre lang war Zürich das Zuhause der Flüchtlingsorganisation «Borderfree Association». Jetzt hat die Hilfsstation der Wahlchurerin Vanja Crnojević in Chur ein neues Zuhause. 

Südostschweiz
30.03.23 - 16:36 Uhr
Leben & Freizeit
Neu in Chur: Die Geschäftsleiterin Vanja Crnojević (Zweite von rechts) und ihr Team von «Borderfree Association» haben ihren Hauptsitz neu in Chur. Das Bild stammt von der diesjährigen Hilfsmission in der Türkei. 
Neu in Chur: Die Geschäftsleiterin Vanja Crnojević (Zweite von rechts) und ihr Team von «Borderfree Association» haben ihren Hauptsitz neu in Chur. Das Bild stammt von der diesjährigen Hilfsmission in der Türkei. 
Bild Borderfree Assocation

Mit zwölf Jahren flüchtete Vanja Crnojević mit ihren Eltern von Bosnien in die Schweiz. Ein Fernsehbericht über die Flüchtlingskrise traf sie tief, und so begab sie sich 2015 mit 2000 Franken im Gepäck nach Serbien, um zu helfen. Zurück aus dem Balkan gründete sie im September desselben Jahres mit ein paar Freundinnen den Verein «Borderfree Association».

Sieben Jahre später ist die Hilfsstation für Flüchtlinge eine etablierte professionelle Flüchtlingsorganisation. Seit der Gründung war die Organisation in Zürich beheimatet – nun holt Crnojević den Verein nach Chur, wo die Geschäftsleiterin wohnhaft ist, teilt «Borderfree Association» am Mittwoch in einer Medienmitteilung mit. «Dass Borderfree nun in meinem Wohnort Chur ansässig ist, freut mich sehr. Borderfree ist mittlerweile eine sehr professionelle Organisation, die dort hingehört, wo das Vereinsherz schlägt – nämlich in Chur, meinem Zuhause», so Crnojević.

Zwei Wochen Serbien, zwei Wochen Schweiz

Für Crnojević ist das Engagement mehr als nur ein Job. Sie ist viel auf Reisen, zu Beginn war sie abwechselnd jeweils zwei Wochen in Serbien und zwei Wochen in der Schweiz. Es mache auch müde. Aber auch nach vielen schlimmen Ereignissen und Bildern, die Vanja Crnojević für immer prägen, findet sie stets neue Kraft für ihre Arbeit. «Es motiviert mich, wenn ich die Erfolgsgeschichten sehe, wenn man jemandem helfen kann», erzählt sie gegenüber Radio Südostschweiz.

Zuletzt in der Türkei tätig

Die Hilfsorganisation, mit ihrem neuen Sitz an der Splügenstrasse, leistete auch Hilfsbereitschaft für die Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien. Die meiste Zeit verbrachte Crnojević und ihr Team in der Gegend von Kahramanmaras und Gaziantep, aber auch in den umliegenden Dörfern. «Drei Tage nach dem Erdbeben waren wir bereits mit einem Team in der Türkei. Es war ein Ausmass an Zerstörung, dass ich bis jetzt nicht einmal im Krieg erlebt habe», schildert sie.

Wie sie dem bosnischen Portal «Maglaj.net» Ende Februar verriet, waren die zehn Tage eine harte, aber erfolgreiche Zeit. «Anfangs waren wir zu fünft, am Ende aber zu dritt, weil die Leute wegen ihrer geschäftlichen Verpflichtungen in die Schweiz zurückmussten. Ich bin mit all der Arbeit, die wir geleistet haben, zufrieden. Wir fanden ein Lager, füllten es mit Lebensmitteln, Babynahrung, Decken, leisteten täglich Hilfe, von früh morgens bis spät abends. Wir waren ständig auf dem Feld.»

Der Verein unterstützt auch Kriegsbetroffene in der Ukraine. Mit einer Ukrainerin, welche ebenfalls bei der Hilfsorganisation dabei ist, wurde gemeinsam entschieden, Spitäler mit Equipment zu beliefern. Es wurde Geld gesammelt und mittlerweile wurden zwei Lastwagen in die Ukraine geschickt. Crnojević selbst war noch nicht in der Ukraine, sie warte momentan noch ab, bis sich die Situation hoffentlich bald beruhigt. (huj/scn/nua)

Falls ihr mehr über die Hilfsorganisation und über Vanja Crnojević erfahren wollt, möchten wir euch diesen Beitrag ans Herz legen:

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