×

Abschaltung von erstem Reaktor im Atomkraftwerk Fessenheim begonnen

Im französischen Atomkraftwerk Fessenheim im Elsass hat am Freitagabend die Abschaltung des ersten Reaktors begonnen. Das nahe der deutschen Grenze und rund 40 Kilometer nördlich von Basel gelegene Atomkraftwerk hatte vor 43 Jahren den Betrieb aufgenommen.

Agentur
sda
21.02.20 - 21:40 Uhr
Börse
Direkt am Rhein und damit an der Grenze zu Deutschland: das französische Atomkraftwerk im elsässischen Fessenheim Zum Leidwesen der Basler ist das AKW auch nur rund 40 Kilometer vom Barfüsserplatz entfernt.
Direkt am Rhein und damit an der Grenze zu Deutschland: das französische Atomkraftwerk im elsässischen Fessenheim Zum Leidwesen der Basler ist das AKW auch nur rund 40 Kilometer vom Barfüsserplatz entfernt.
KEYSTONE/AP/Jean-François Badias

Die Abschaltung sei im Gange, teilte der Betreiber Electricité de France (EDF) mit.

Fessenheim ist das älteste Atomkraftwerk Frankreichs. Deutschland und die Schweiz hatten seit Jahren auf seine Abschaltung gedrängt.

Die Abschaltung des 900-Megawatt-Druckwasserreaktors habe gegen 20.30 Uhr begonnen, teilte EDF mit. Der Reaktor werde nun schrittweise verlangsamt und solle in der Nacht zum Samstag vollständig vom Netz gehen.

Mitarbeiter des Kraftwerks hatten allerdings im Vorfeld der geplanten Abschaltung mit einer Blockierung des Vorgangs gedroht. In diesem Fall könnte sich der Prozess um einige Stunden verschieben.

Frankreich beugt sich mit der Abschaltung dem jahrelangen Druck aus Deutschland und der Schweiz. Ursprünglich hatte die französische Regierung das Aus für das AKW Fessenheim bereits für Ende 2016 versprochen. Präsident Emmanuel Macron setzt den Plan nun um.

Am 30. Juni soll nach Angaben der französischen Regierung dann Block zwei endgültig abgeschaltet werden. Danach beginnt der Rückbau des Atomkraftwerks. Die Brennelemente sollen bis 2023 entfernt werden. Die Demontage des Meilers beginnt 2025 und könnte bis 2040 dauern.

Deutschland und Frankreich haben vereinbart, in der Region Fessenheim einen Technologiepark zu errichten. Dafür sind Startgelder in Höhe von rund einer Million Euro vorgesehen.

Fessenheim liegt in einem Erdbebengebiet, das Kraftwerk ist gegen einen Flugzeugabsturz oder Anschlag unzureichend geschützt. Zudem kam es immer wieder zu Pannen.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Börse MEHR