×

Intervallfasten

Christian
Ruch
03.02.18 - 10:00 Uhr

In «Ruchs Rubrik» beleuchtet Christian Ruch Bedenkliches, Merkwürdiges und Lustiges aus der Region Südostschweiz. Das alles einmal wöchentlich und mit viel Esprit und Humor. Ob Politik, Kultur, Wirtschaft oder Sport – in Ruchs Rubrik hat all das Platz, was sich mit einem Augenzwinkern betrachten lässt.

Der an dieser Stelle unlängst geäusserte Verdacht, dass unsere elektronische Waage kaputt sein muss, hat sich bisher leider nicht bestätigt. Vielmehr flirtet sie mit einer gewissen Penetranz, die ich langsam unverschämt finde, mit der Dreistelligkeit, also zumindest in meinem Fall. Und das besorgt mich schon etwas, weil es darauf hinweist, dass ich für mein Gewicht viel zu klein bin. Ausserdem ist in wenigen Monaten wieder Bikini-Saison, also die Zeit, in der wir Männer nicht möchten, dass hübsche Frauen im Bikini den Blick in der Badi von uns abwenden, nur weil das Sixpack eher ein Airbag ist.

Darum praktiziere ich jetzt das sogenannte Intervallfasten. Intervall heisst ja irgendwas mit «zwischen den Tälern», das passt also sehr gut nach Graubünden. Aber auch sonst ist das eine super Sache. Intervallfasten geht nämlich so: Während acht Stunden darf man essen, 16 Stunden lang muss man fasten. So steht das jedenfalls auf der Internetseite meinbauch.net, wobei ich nicht wusste, dass meine Problemzone nun schon ihre eigene Homepage hat. Allerdings hat das Intervallfasten so seine Tücken: Denn es heisst, dass man in den acht Stunden essen dürfe, was und so viel man wolle. Das liest man natürlich gern, erweist sich aber als ziemlich stressig. Kaum habe ich um neun gefrühstückt, muss ich mich dem Mittagessen widmen, den Nachmittag nehmen die heisse Schoggi mit Sahne und der Kuchen sowie das Zvieri in Anspruch, ehe man dann um fünf das Nachtessen zu sich nimmt und schon mal weiss, wie das dann so wird später im Heim. Aber ich muss sagen: Derart gemästet sind die 16 Stunden Fasten bis zum anderen Tag echt ein Klacks.

Und die Methode wirkt wirklich: Als meine Liebste mich kürzlich in den neuen Hosen sah, die ich in München gekauft habe (Sie erinnern sich), fand sie die einfach nur furchtbar, weil sie angeblich viel zu weit sind. Ihr Urteil: «Also entweder waschen wir die mit 95 Grad – oder du musst halt zunehmen.» Sehen Sie, so weit ist es schon. Ein Hoch aufs Intervallfasten!

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.