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Vibrator

Christian
Ruch
16.12.17 - 04:30 Uhr
PIXABAY
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In «Ruchs Rubrik» beleuchtet Christian Ruch Bedenkliches, Merkwürdiges und Lustiges aus der Region Südostschweiz. Das alles einmal wöchentlich und mit viel Esprit und Humor. Ob Politik, Kultur, Wirtschaft oder Sport – in Ruchs Rubrik hat all das Platz, was sich mit einem Augenzwinkern betrachten lässt.

Ihre besinnliche Adventsstimmung zwischen gehässiger No-Billag-Debatte und Ehekrach wegen unterschiedlicher Christbaumkonzepte mag die Frage vielleicht stören, aber haben Sie, lieber Leser, schon alle Weihnachtsgeschenke für Ihre Liebste? Wenn nicht, rate ich Ihnen, falls Sie ihn verpasst haben, den SRF-«Kassensturz» vom letzten Dienstag anzuschauen. In dieser Sendung wurden nämlich rechtzeitig zum Weihnachtsfest Vibratoren getestet. Ja, Sie haben richtig gelesen. Ich bin, obwohl gar nicht Zielgruppe dieses Produkts, jetzt noch erregt über das, was mir da zugemutet wurde.

Es ging schon damit los, dass ein Herr Meier, Leiter der Coop-Medienstelle, behauptete, dass der Vibrator ein «Kundenbedürfnis» sei. Hallo?! «Kunden» sind ja wohl auch wir Männer, und unser Bedürfnis ist es überhaupt nicht, dass unser von Mutter Natur mehr oder weniger ordentlich ausgestattetes Stück jetzt auch noch von Grossverteilern konkurrenziert wird. Und dass sich die Dinger neuerdings sogar als Quietsche-Entchen und Lippenstift tarnen, von uns als feindliches Objekt also weder identifiziert noch konfisziert werden können, macht alles nur noch schlimmer. Doch interessant war der Test schon irgendwie. So erfuhren wir, dass der «Womanizer» nicht wasserdicht ist und feucht wird – was ja eigentlich der Benutzerin widerfahren soll. Der billigste Vibrator wurde von den Testpersoninnen als «langweilig, laut und überhaupt nicht sinnlich» bewertet, er ist also auch nicht anders als der Ehemann. Ein Prüfexperte erklärte uns dann noch, dass Vibratoren einen Gleichstrommotor, eine Unwucht und elektronische Schaltkreise besitzen und so schon rein technisch gesehen unserer Mannespracht weit überlegen sind.

Aber vielleicht sind Vibratoren ja gar nicht so schlecht. Und wenn unser SRF jetzt seine Landfrauen nicht immer nur Kochrezepte, sondern vielleicht auch mal Vibratoren ausprobieren lässt, sind sie vielleicht noch mehr gut drauf. In diesem Sinne hoffe ich auf Good Vibrations – und das selbst im Muotathal!

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