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33 804

Christian
Ruch
07.10.17 - 10:00 Uhr
«Ehe für alle».
«Ehe für alle».
AXEL HEIMKEN / KEYSTONE

In «Ruchs Rubrik» beleuchtet Christian Ruch Bedenkliches, Merkwürdiges und Lustiges aus der Region Südostschweiz. Das alles einmal wöchentlich und mit viel Esprit und Humor. Ob Politik, Kultur, Wirtschaft oder Sport – in Ruchs Rubrik hat all das Platz, was sich mit einem Augenzwinkern betrachten lässt.

Letzten Sonntag trat in Deutschland die «Ehe für alle» in Kraft. Und in Österreich das Verhüllungsverbot. Sie sehen da vielleicht keinen Zusammenhang, aber ich als besorgter Bürger fürchte nun einen wahren Ansturm verhüllter lesbischer österreichischer Muslimas auf deutsche Zivilstandsämter. Vor allem aus der oberen Steiermark und dem Waldviertel.

Noch mehr besorgt mich jedoch eine Zahl: 33 804. So viele Deutsche lebten im Juli in Zürich. Mein Gott, die armen Züzis – Tag für Tag hören sie 33 804 Mal «Grützi» und «Tschüss»! Damit übersteigt, nur mal so zum Vergleich, die Zahl der Deutschen in Tsüri um ein Vielfaches den Anteil laktoseintoleranter Flüchtlinge aus Afghanistan mit Dyskalkulie im finnischen Uusikaupunki. Warum gehen die Deutschen also nicht nach Uusikaupunki? Das ist ein sehr nettes Städtchen, sie wären dort unter EU-Bürgern, also Gleichgesinnten, und dürften in der Sauna Bier trinken, was vor allem dem eher rustikalen Charakter vieler Ostdeutscher sehr entspräche. Aber nein, stattdessen machen sie sich in der Schweiz breit, was mich als anerkannten Flüchtling (erste B-Bewilligung 1994!) schon lange stört. Sie, die sind doch alle nur wegen dem Stutz hier, kein einziger von denen wird politisch verfolgt! Das beweist nur schon die Tatsache, dass sie Weihnachten immer bei Mutti und Vati verbringen. Bei den armen Eritreern macht man ein Riesengeschiss, wenn sie einmal in den Ferien heimreisen, aber den Deutschen lässt man das einfach so durchgehen. Und wenn in Deutschland wirklich alles so schlecht wäre, würden ja nicht jeden Samstag Tausende von Schweizern (!) freiwillig (!) die Grenze überqueren, weil sie selbst die Qualität des hochwertigen deutschen WC-Papiers zu schätzen wissen.

Gut, gibt es in Deutschland jetzt die «Ehe für alle». Denn wenn Detlev und Torsten heiraten dürfen, kehren sie vielleicht endlich in ihr Heimatland zurück. Die riesige Hochzeitsparty schmeissen sie übrigens zusammen mit dem Brautpaar Fatima und Aishe aus dem Waldviertel. Na Servus!

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