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Im Kunstmuseum

Christian
Ruch
01.07.17 - 10:00 Uhr
YANIK BÜRKLI

In «Ruchs Rubrik» beleuchtet Christian Ruch Bedenkliches, Merkwürdiges und Lustiges aus der Region Südostschweiz. Das alles einmal wöchentlich und mit viel Esprit und Humor. Ob Politik, Kultur, Wirtschaft oder Sport – in Ruchs Rubrik hat all das Platz, was sich mit einem Augenzwinkern betrachten lässt.

Die komplexen Vorgänge im Bündner Kunstmuseum überfordern mein einfaches Gemüt genauso wie die dort dargebotene Kunst. Trotzdem wage ich eine Auslegeordnung. Also: Der erst schon und dann irgendwie doch nicht abgesetzte Museumsdirektor Stephan Kunz kam aus dem Aargau nach Chur. Im Aargau sind dank der dortigen AKW alle ein bisschen radioaktiv. Im Radio aktiv war aber nicht Kunz, sondern Regierungsrat Martin Jäger, als er erklärte, warum Kunst, äh Kunz jetzt nicht mehr so gefragt ist. In den Strudel der Ereignisse geriet auch die Leiterin des Amts für Kultur, Barbara Gabrielli, intern Schneewittchen genannt. Und nun rätselt ganz Graubünden, wer denn Schneewittchens sieben Zwerge sind. Die Bündner Regierungsräte schon mal nicht, die sind nur zu fünft.

Im Kunstmuseum selbst soll jetzt ein Herr Hatz als Mediator wirken. Hatz ist ein anderes Wort für Jagd. Die Aufgabe der Jagd ist die des Jägers. Warum der Herr Jäger also nun auch noch einen Herrn Hatz braucht, ist mir nicht so ganz klar. Jedenfalls soll Herr Hatz eine «vertiefte» Analyse vornehmen. Das erstaunt, denn das Kunstmuseum reicht schon jetzt weit in die Tiefe. Dort unten befindet sich etwa die Verbindung zwischen dem alten und neuen Museumsteil. Sie ersetzt die Passerelle von Peter Zumthor, einem Gegner von Remo Stoffel. Der wiederum ist ja irgendwie immer mit dabei, wenns in diesem Kanton spannend wird. Remo Stoffel träumt genauso von einem Turm wie Giovanni Netzer, der einen Turm auf dem Julier baut. Dies zum Zwecke der Kultur, für die wie gesagt Schneewittchen zuständig ist. Aber nicht Schneewittchen lebte in einem Turm, sondern Rapunzel, die für den Prinzen ihr Haar hinab liess. Für das strapazierte Haar benutzte sie eine spezielle Pflegespülung. Pflegen heisst auf Lateinisch curare und schwuppdiwupp sind wir wieder beim zum «Hauptkurator» degradierten Stephan Kunz. Toll, gell?!

PS: Liebe Leser aus Glarus und Gaster-See: Ziehen Sie nie nach Graubünden! Denn dort verstehen Sie garantiert die Welt nicht mehr.

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