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Auf ein Neues

Mental fühle ich mich, als befände ich mich noch immer im 2019 und die letzten beiden Jahre sind einfach so an mir vorbeigerauscht. Ohne Warnung, einfach whoosh.

Single
Böckin
22.12.21 - 16:30 Uhr
Symbolbild Pixabay

Bau ein Haus, pflanz einen Baum, mach ein Kind – dass dieser Lebensentwurf nicht zwangsläufig auf jeden Menschen zugeschnitten ist, beweisen die anonymen Liebesbriefe ans wunderschöne, elende Single-Leben. Ein Hoch auf Selbstgespräche, Dosen-Ravioli und Liebeleien.

So langsam aber sicher endet das Jahr. Klar, wir haben noch die Weihnachtstage und Neujahr vor uns, aber wir schlittern ziemlich bald ins 2022 und alleine diese Zahl sorgt bei mir schon für Unverständnis.

Unverständnis wieso? Irgendwie scheint die Zeit zu rennen und ich habe das Gefühl, es geschehen so viele Dinge nonstop, dass die Möglichkeit innezuhalten fehlt. Mental fühle ich mich, als befände ich mich noch immer im 2019 und die letzten beiden Jahre sind einfach so an mir vorbeigerauscht. Ohne Warnung, einfach whoosh.

Ich bin auch die letzten Blogeinträge, die ich in der Zeit geschrieben habe, nochmals durchgegangen und die haben mir tatsächlich ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert. So ein bisschen Nostalgie ist ja auch in Ordnung, wenn etwas zu Ende geht. Es hat mir aber auch gezeigt, dass sich in Sachen Liebe und Beziehung nicht wirklich viel geändert hat. Somit ist das wohl die einzige Konstante in meinem Leben und irgendwie auch ganz schön.

Was sich jedoch geändert hat, ist meine Sichtweise auf das Ganze. Während ich mich anfangs 2019 noch nach der Geborgenheit einer Beziehung sehnte, finde ich diese mittlerweile anderweitig. Damals brauchte ich die Bestätigung einer fremden Person, um mich gut zu fühlen, heute gebe ich mir diese selber. Ich dachte, eine Beziehung sei das ultimative Ziel im Leben und ohne sie könne ich nicht glücklich werden. Heute weiss ich es besser, denn ich bin glücklich. Und das ganz alleine.

Ich glaube, ich habe diese Zeit gebraucht, um mich selbst ein wenig mehr zu finden. Hört sich total klischeehaft an, beinhaltet aber ein Fünkchen Wahrheit. Die Zeit alleine (teilweise auch gezwungenermassen, danke Corona!) hat mir in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet und somit auch neue Türen. Eine Beziehung ist nicht mehr ein Muss, sondern ein Kann. Ich habe für mich auch herausgefunden, dass ich nicht in das traditionelle Rollenbild einer Partnerschaft passe, Heirat und Kinder sind nichts für mich. Ich bin irgendwie… lockerer geworden.

Zwar habe ich nicht viele Erfahrungen gesammelt, was das Zusammenleben mit einer Person angeht, aber ich bin jetzt an einem Punkt angekommen, an dem ich weiss, was ich will, und das ist noch viel wertvoller. Ich weiss, wo ich stehe, wohin ich will und wenn sich jemand meinem Weg auf welche Weise und wie lange auch immer anschliesst, kann ich jetzt erfreut sagen, herzlich willkommen und wenn nicht, dann trag ich meinen Rucksack schon alleine.

Somit gilt es wohl zu sagen, dass die Zeit trotz dem ganzen Irrsinn und der Hastigkeit der letzten Jahre unglaublich lehrreich und wichtig war. Für mich. Ich hoffe auch euch gegenüber war das Jahr trotz allem gnädig und wenn nicht, das nächste kommt bald und dann heisst es wieder: Auf ein Neues!

Geniesst aber zuerst die Zeit mit euren Liebsten, sei das die Familie, Freunde, Partner oder nur ihr selbst.

Eure Singleböckin

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