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Die Schattenseiten

Herzschmerz. Bei mir geht im Departement der Liebe immer noch gar nichts. Ich spreche also in den kommenden Zeilen nicht von mir, sondern viel eher hat es jemand aus meinem Umfeld erwischt.

Single
Böckin
24.03.21 - 09:59 Uhr
PIXABAY

Bau ein Haus, pflanz einen Baum, mach ein Kind – dass dieser Lebensentwurf nicht zwangsläufig auf jeden Menschen zugeschnitten ist, beweisen die anonymen Liebesbriefe ans wunderschöne, elende Single-Leben. Ein Hoch auf Selbstgespräche, Dosen-Ravioli und Liebeleien.

Vorneweg: Bei mir geht im Departement der Liebe immer noch gar nichts. Ich spreche also in den kommenden Zeilen nicht von mir, sondern viel eher hat es jemanden aus meinem Umfeld erwischt. Herzschmerz. Und zwar von der üblen Sorte.

Ja, die Liebe kann schön sein. Alles fühlt sich leichter an, man hat die sagenumwobene rosarote Brille auf und irgendwie befindet man sich in seiner ganz eigenen Welt. Die Probleme scheinen leichter, man kann sie ja auf zwei Schultern verteilen und wenn man jemanden braucht, hat man seine bessere Hälfte zur Stelle. Die Liebe kann aber auch verdammt weh tun und das wurde mir wieder mal so richtig klar.

Diesmal bin nicht ich diejenige, die leidet, sondern jemand mir bekanntes. Es ist erschreckend, was der Weggang eines Partners mit einem Menschen machen kann. Wie es die Lebensfreude komplett aus jemandem herauspresst und wie die kleinsten Dinge als Trigger für Erinnerungen wirken können. Als Beistand ist man eigentlich ziemlich machtlos. Aufmunternde Worte sind zwar schön anzuhören, die helfende Wirkung sei aber mal dahingestellt. Man kann wirklich nicht viel mehr machen, als da zu sein.

Die meisten, wenn nicht alle, hatten einmal in der einen oder anderen Form Herzschmerz und wissen, wie grauenhaft es sich anfühlt. Oftmals fehlt die Erklärung für das Verlassenwerden und die wenigsten schaffen es wirklich, sich ohne negative Gefühle zu trennen. Doch es ist nicht nur für die betroffene Person schlimm, sondern auch für das gesamte Umfeld. Die Hilflosigkeit, eine geliebte Person leiden zu sehen und quasi machtlos zu sein, ist schrecklich. Fast so, als würde man einen Teil des Schmerzes miterleben.

Man mag vielleicht machtlos sein, aber es gibt trotzdem ein paar Tipps, an diejenigen, die es erwischt hat. Tipps, die zwar nicht neu sind, aber die man vielleicht immer wieder hören muss.

  1. Ablenkung – Im Moment zwar eher schwierig, aber die Gedanken mit etwas anderem beschäftigen und den Kopf durchlüften. Sobald man wieder kann: Einfach mal gehörig auf den Putz hauen und die schlechten Gedanken für einmal ganz weit hinten im Hirn wegsperren.
     
  2. Einfach mal weinen – Weinen löst Anspannung und gilt als Ventil. Ob vor Wut, Schmerz oder Hilflosigkeit, völlig egal. Lasst es raus.
     
  3. Darüber reden – Es mag nicht für jeden gleich einfach sein, aber sich mal den Frust von der Seele zu reden, kann helfen. Irgendjemand hat immer ein offenes Ohr.
     
  4. Selbstliebe – Du fühlst dich klein und hast das Gefühl, dir fehlt ein Teil von dir selbst? Verständlich, aber du bist dir selbst immer noch am nächsten.
     
  5. Entrümpeln – Schwierig, aber um einen klaren Schlussstrich zu ziehen, gehört das dazu. Ausmisten, egal ob real oder digital. Es muss nicht alles entfernt werden, aber so gelagert, dass es einen nicht ständig an den Verflossenen oder die Verflossene erinnert.
     
  6. Gib Dir Zeit, aber – irgendwann ist es Zeit, nach vorne zu schauen. Vergangenes abzuhaken, zu reflektieren. Was kann ich aus der Zeit mitnehmen, was nicht? Lerne ich etwas draus? Akzeptieren, dass es vorbei ist und den Blick wieder nach vorne richten. Es wird besser, das kann ich sogar wirklich bestätigen.

Viel mehr zu sagen oder zu schreiben, gibt’s nicht. Zeit ist in dieser Sache wirklich das Wunderheilmittel und teilweise dauert es länger als andere Male. Das ist ganz normal. Wichtig ist es wohl, Verständnis für die betroffene Person aufzubringen und für sie da zu sein. Aber auch zu wissen, wann etwas direktere Worte angebracht sind. Sich ewig im Schmerz zu suhlen ist nicht der beste Weg zur Besserung.

Falls Ihr also im Moment leidet: Fühlt Euch von mir umarmt und klammert Euch an der Hoffnung fest, dass es besser wird, denn das ist eine Garantie!

Falls Ihr weitere Tipps habt, in die Kommentare damit und ansonsten bis zum nächsten Mal!

Eure Singleböckin

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