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Erledigen KI-Agenten schon bald unsere Arbeit?

KI-Agenten sind keine Zukunftsmusik mehr: Sie schreiben Texte, sortieren Daten und treffen Entscheidungen. Chancen und Risiken liegen nah beieinander – auch für Unternehmen in Graubünden.

Südostschweiz
05.09.25 - 11:00 Uhr
Bild: Claudio Godenzi

Die digitale Transformation ist in vollem Gange und verändert unser Leben in allen Bereichen. Im Blog Graubünden Digital informieren wir über die neuesten Entwicklungen im Kanton Graubünden. Wir zeigen Möglichkeiten für Fortschritt und Wachstum durch die digitale Transformation und dass sie auch Herausforderungen mit sich bringt. Zudem gibt es immer wieder Ansatzpunkte, wie man die digitale Transformation für sich selbst nutzen kann.

von Daniel Fuchs

Inspiriert von meinem Besuch des 5. KI-Meetup Graubünden im beeindruckenden Integra Bioscience in Zizers. Gast war Johannes Schneider, Professor für Data Science und Artificial Intelligence an der Universität Liechtenstein, der in seiner Keynote zum Thema «Generative und Agentic AI im Einsatz – Wo sind wir und wo geht die Reise hin?» eindrücklich zeigte, wie schnell sich die Welt der Künstlichen Intelligenz entwickelt.

Der Besuch meines fünften KI-Meetup Graubünden im beeindruckenden Integra Bioscience in Zizers hat mich inspiriert. Gast war Johannes Schneider, Professor für Data Science und Artificial Intelligence an der Universität Liechtenstein, der in seiner Keynote zum Thema «Generative und Agentic AI im Einsatz – Wo sind wir und wo geht die Reise hin?» eindrücklich zeigte, wie schnell sich die Welt der Künstlichen Intelligenz entwickelt. Auf dem Heimweg stellte ich mir eine provokante Frage: Erledigen KI-Agenten schon bald unsere Arbeit?

Die Antwort scheint näher zu liegen, als wir vielleicht glauben. Denn Künstliche Intelligenz ist längst keine ferne Vision mehr – sie ist mitten unter uns. KI-Agenten verfassen Texte, analysieren Daten, optimieren Prozesse und treffen Entscheidungen. Manche sehen darin die ultimative Wunderwaffe der Digitalen Transformation, andere den Anfang vom Ende traditioneller Arbeitswelten. Doch die entscheidende Frage für uns in Graubünden lautet: Was bedeutet das konkret für dich, für dein Team, für unsere Unternehmen hier im Kanton?

Chancen und Risiken für die Arbeitswelt in Graubünden

Das sind die Chancen

Stell dir vor: Dein persönlicher KI-Agent übernimmt die zeitraubenden Routinetätigkeiten. Mails beantworten, Daten sortieren, Protokolle schreiben, Meetings vorbereiten – alles läuft im Hintergrund. Du gewinnst Zeit für das, was wirklich zählt: kreative Ideen, strategische Entscheidungen und Begegnungen mit Menschen.

  • Produktivitätsschub: KI-Agenten können Routinearbeiten schneller und fehlerfreier erledigen als wir. Statt endloser Excel-Tabellen bleibt mehr Raum für Innovation – oder für ein Feierabendbier am Rhein in Chur.
  • Neue Geschäftsmodelle: Unternehmen im Kanton Graubünden – von der Tourismusbranche über die Landwirtschaft bis zur Hightech-Industrie – können durch Künstliche Intelligenz Services anbieten, die bisher undenkbar waren. Stell dir digitale Reiseführer vor, die jeden Gast individuell begleiten. Oder Produktionsprozesse, die sich in Echtzeit optimieren.
  • Demokratisierung von Wissen: Früher brauchte es ganze Teams, um Marktanalysen zu erstellen. Heute reicht ein KI-Agent, der in Minuten Reports liefert. Dieses Wissen wird damit auch für KMU zugänglich – und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit in der Region.

Das sind die Risiken

Wo Chancen sind, lauern auch Risiken – und diese sollten wir nicht ignorieren.

  • Jobverlust und Rollenwandel: Manche Aufgaben werden schlicht wegfallen. Wer heute vor allem Routinearbeit erledigt, muss sich neu erfinden. Das kann schmerzhaft sein, eröffnet aber auch neue Wege zur Weiterentwicklung.
  • Digitale Abhängigkeit: Wenn wir KI-Agenten blind vertrauen, riskieren wir Fehlentscheidungen. Wer prüft, ob die Ergebnisse korrekt, fair und nachhaltig sind? Verantwortung bleibt bei uns Menschen – auch wenn die Maschine schneller arbeitet.
  • Spaltung im Arbeitsmarkt: Wer sich mit Künstlicher Intelligenz aktiv beschäftigt, profitiert. Wer das Thema ignoriert, läuft Gefahr, abgehängt zu werden. Die Kluft zwischen «Digital Movers» und «Digital Skeptics» könnte auch in Graubünden sichtbar werden – mit direkten Folgen für Karrieren und Unternehmen.

Konkrete Tipps für den Alltag

Damit du nicht nur darüber nachdenkst, sondern direkt ins Handeln kommst, hier fünf praktische Ansätze:

  • Experimentiere im Kleinen: Probiere kostenlose KI-Tools aus. Lass dir von einem KI-Agent Texte kürzen, Präsentationen strukturieren oder Ideen für Kundenevents generieren. Erlebe selbst, wie viel Zeit du sparst.
  • Verstehe die Basics: Begriffe wie «Prompt Engineering» oder «Agentic AI» musst du nicht auswendig kennen, aber ein Grundverständnis verschafft dir Sicherheit – und macht dich zukunftsfähig.
  • Sprich im Team darüber: Schaffe Raum für Austausch. Diskutiert, wo KI euch helfen kann und wo ihr lieber auf menschliche Intuition setzt. Gemeinsame Leitlinien nehmen Ängste und schaffen Klarheit.
  • Achte auf Verantwortung: KI-Agenten können Fehler oder Vorurteile reproduzieren. Sei dir bewusst: Die Verantwortung für das Ergebnis liegt bei dir – nicht bei der Maschine.
  • Investiere in Future Skills: Kreativität, Kommunikation, kritisches Denken und Empathie sind Fähigkeiten, die keine KI ersetzen kann. Diese Skills sind dein Karriere-Airbag in einer digital transformierten Welt.

KI-Agenten sind keine Zukunftsmusik – sie sind schon Teil unseres Alltags. Die Frage ist nicht mehr, ob sie unsere Arbeit verändern, sondern wie. Für uns in Graubünden bedeutet das: Wir können die Künstliche Intelligenz nutzen, um unsere Stärken zu entfalten, neue Chancen für Unternehmen zu erschliessen und den Standort fit für die Digitale Transformation zu machen. Oder wir lassen uns überrollen.

Darum meine provokante Frage an dich: Wenn dein Job morgen von einem KI-Agenten erledigt werden könnte – würdest du erleichtert aufatmen oder voller Angst reagieren?

Teile deine Gedanken in den Kommentaren, bring deine Erfahrungen mit Künstlicher Intelligenz ein und lass uns gemeinsam im Kanton Graubünden eine Diskussion starten: Wie nutzen wir die Chancen von KI-Agenten – und wie minimieren wir die Risiken?

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Endziel Total-Kontrolle und -Entmündigung: Kein Bargeld, Nicht mehr selbst Autofahren (Tracker sind bereits bisher Standard), Internet der Dinge (IoT) in jedem Haushalt (sagt einem, wann der Roboter neue Milch holen soll, mich wundert, dass "natürliche Intelligenz" das nicht durchschaut), etc etc.
Endstadium Entdenkung alias Geistiger Totalschaden. Wobei, wenn man die Welt betrachtet, insbesondere Europa, finde ich, haben wir den nicht bereits?
Ich bin gegen Roboter.
Mein Motto: "Mensch bleiben."