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Complimenti von A/Arosa bis Z/Zermatt

Hans Peter
Danuser
22.12.20 - 04:30 Uhr
BILD ZVG
BILD ZVG

Hans Peter Danuser und Amelie-Claire von Platen sind im Engadin zu Hause und zeigen uns ihren Blickwinkel. Was bewegt Land und Leute? Wo ist das Engadin stark und wo hinkt es einzelnen Mitbewerbern hinterher? Und was geschieht auf politischer Bühne? Der Blog «Engadin direkt» berichtet persönlich und authentisch.

Kurdirektoren werden mittlerweile ausgewechselt wie Fußballtrainer. Dabei machen die verantwortlichen Gremien nicht immer einen guten Eindruck. Zwei Destinationen zeigen dieser Tage beispielhaft, wie die «Entsorgung» eines guten Tourismus CEO für alle Beteiligten als Win-win-Lösung gelingt: Arosa und Zermatt.

Beide Orte haben 2019 Schweizer Milestone Preise für innovative Projekte erhalten, Zermatt 2020 gar wieder einen. Beide haben in den letzten Jahren auch regelmäßig mit guten Zahlen und viel adäquater Publizität gepunktet.

Verantwortlich für den Zermatter Erfolg ist Kurdirektor Daniel Luggen mit seinem jungen Team. Im Markt und Hintergrund unterstützte sein Vor-Vorgänger Amade Perrig ihn, Zermatt und den Glacier Express während 25 Jahren sehr erfolgreich. Er wird demnächst 75 und hat bis Ende Dezember sein Büro im Verkehrsverein.

Mit einer Amerikanerin verheiratet, wollte er nach 15 Jahren Direktion etwas kürzer treten und die Winter vermehrt mit Golfen und Velofahren in Arizona verbringen. Damit sein großes berufliches  Netzwerk und seine Erfahrung Zermatt und dem Glacier Express erhalten bleiben und weiter wirken konnten, vertrat er den Ort und die Matterhorn-Gotthard-Bahn fortan als «Former Präsident»/«ehemaliger Kurdirektor» in Nordamerika sowie im aufkommenden Outdoor-Tourismus gar weltweit. 

Dass dies erfolgreich und ohne größere Konflikte über Jahre hinaus gelang, spricht für alle Beteiligten, insbesondere auch für den jungen Nachfolger, der straff führt und dank seiner Persönlichkeit rasch zum «Mister Zermatt» geworden ist. Perrig blieb für die ausländischen Medien und Reiseveranstalter im Hintergrund der «Mister Matterhorn».  Dass Amerika bis Corona direkt nach der Schweiz im Mattertal am meisten Logiernächte generiert hat, ist auch ihm zu verdanken.

Pascal Jenny ist wesentlich jünger als Perrig, will aber nach 13 Jahren als erfolgreicher Tourismusdirektor von Arosa beruflich die Weichen neu stellen und ins Beratungsgeschäft wechseln. Sein Verwaltungsrat weiß, wie wichtig Kompetenz, Netzwerk und Erfahrung von Jenny für die Destination sind und gibt ihm gleich sein erstes Mandat: als neuer Präsident der Arosa Tourismus AG - eine perfekte Win-win-Situation, zu der ich dem 'Bärenland' Arosa nur gratulieren kann!

Voraussetzung für den Erfolg solcher Lösungen sind - neben der persönlichen Beweglichkeit und Integrität der Verantwortlichen - klare Ziele, Wertigkeiten und Strategien für die Destination. Dass dies auch bei einzelnen Leistungsträgern funktioniert, zeigen bekannte Hotels in Zermatt, etwa die Julen-Betriebe und im Engadin, zB. die Hotels Kulm in St Moritz und Waldhaus in Sils. 

Je schwieriger und unsicherer die Zeit, umso wertvoller ist klare Führung, abgestützt auf fachlicher Kompetenz, strategischem Denken und dem Vertrauen der wichtigsten Partner im Markt. Sie erhalten und stärken auf Dauer die Kraft der Marke als starken «Fels in der Brandung».

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