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CNN zur Marke St. Moritz

Der global bekannte TV-Nachrichten- und Medienkonzern CNN hat seit diesem Jahr eine Tochter in Zürich und bald auch in Genf: CNN Money Switzerland. Dessen Produzentin Ana Maria Montero wünschte ein persönliches TV-Interview über den aktuellen Status der Marke St. Moritz.

Hans Peter
Danuser
14.08.18 - 04:30 Uhr
Screenshot CNNMONEY.CH
Screenshot CNNMONEY.CH
Screenshot CNNMONEY.CH

Hans Peter Danuser und Amelie-Claire von Platen sind im Engadin zu Hause und zeigen uns ihren Blickwinkel. Was bewegt Land und Leute? Wo ist das Engadin stark und wo hinkt es einzelnen Mitbewerbern hinterher? Und was geschieht auf politischer Bühne? Der Blog «Engadin direkt» berichtet persönlich und authentisch.

Der global bekannte TV-Nachrichten- und Medienkonzern CNN hat seit diesem Jahr eine Tochter in Zürich und bald auch in Genf: CNN Money Switzerland. Dessen Produzentin Ana Maria Montero wünschte ein persönliches TV-Interview über den aktuellen Status der Marke St. Moritz. Das ist an sich nicht ungewöhnlich, vergeht doch kaum eine Woche ohne Anfrage, die mit meiner früheren Tätigkeit als Kurdirektor zu tun hat: Inputs für Matura- oder Masterarbeiten, Referate aller Art, Investitionsstipps, Alphornkonzerte, … Nun also auch CNN – zehn Jahre nach meiner Pensionierung!

Wir fanden ein Zeitfenster Ende Juli: knapp eine Stunde für einen Bericht von zehn bis zwölf Minuten. Das ist sehr ambitiös, auch für amerikanische Verhältnisse. Als Standort wählte ich wie meistens den Parkplatz vor dem St. Moritzer Hotel «Waldhaus am See» – mit Blick auf den See, St. Moritz Bad und Dorf, Corviglia, den Bahnhof mit Glacier- und Bernina-Express, Unesco- und Olympia-Stätten.

Ana Maria und ihr Kameramann waren perfekt vorbereitet, als ich eintraf. Ich wusste, dass alles auf Englisch ablaufen würde, kannte aber keine Frage, keinen spezifischen Hinweis, nichts. Nach 50 Minuten war alles im Kasten, völlig spontan und improvisiert, wie es die Amerikaner eben gernhaben – und was bei Europäern und vor allem bei uns Schweizern oft Herzklopfen verursacht.

Trotz verschiedener Unzulänglichkeiten und sprachlicher Mankos und ist der Beitrag zumindest beste Werbung für St. Moritz und das Engadin: wunderschöne Bilder mit See, St. Moritz, die Engadiner Berge bei bestem Sommerwetter sowie die charmante blonde Ana Maria, die offensichtlich Spass dabei hatte.

Sie plante die Ausstrahlung des Interviews zur besten Sendezeit am 7. August nach 19 Uhr. Es ist seither online und offenbar stark gefragt.

Meine wichtigste Botschaft im Interview war, dass die Marke St. Moritz kein Auslaufmodell ist. Sie ist im Gegenteil ein Musterbeispiel für «Brand Resilience», die Widerstandskraft einer starken Marke, gerade auch in schwieriger Zeit nicht an Substanz einzubüssen. Nach zehn Jahren dilettantischen Experimentierens ist der Ort St. Moritz zwar in einem vorübergehenden Formtief, das der Marke selbst aber bislang nicht sehr geschadet hat. Allerdings ist die neue Mannschaft jetzt gefordert, den Schaden zu beheben und mit der Marke professioneller und sorgfältiger umzugehen. Der unsägliche Entscheid, am 80-jährigen Sonnensymbol herumzubasteln, ist in jedem Falle zu korrigieren und zur klassischen, 1930 entworfenen und 1937 als Bildmarke geschützten Sonne zurückzukehren. Ihr geheimnisvolles Sphinx-Lächeln ist ungleich wirksamer als das jetzige 08/15-Gesicht einer billigen Schaufensterpuppe mit gestelltem Smile. Mercedes würde nie seinen Stern und Rolex nie seine Krone ändern, nur weil der neue CEO das möchte.

Die Amerikaner sind bei solchen Sendungen einfach Profis, wenn auch nicht ganz pannenfrei. Jedenfalls rief mich am Folgetag frühmorgens der verzweifelte Kameramann auf meiner Fahrt nach Chur an, er habe das Standbild /Porträt für den Vorspann vergessen und müsse mich unbedingt nochmal vor der Kamera haben. Die einzige Möglichkeit dazu waren die 15 Minuten vor einer Besprechung mit Somedia-Leuten im Churer Medienhaus. So kam es zur etwas kurrligen Situation, dass CNN neben dem Somedia-Sitz auf dem Rossboden ein Porträt filmte, das im Hintergrund klar vor dem Calanda stand und nicht im Engadin.

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