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Fit mit Jacob

Hans Peter
Danuser
05.12.17 - 00:36 Uhr

Hans Peter Danuser und Amelie-Claire von Platen sind im Engadin zu Hause und zeigen uns ihren Blickwinkel. Was bewegt Land und Leute? Wo ist das Engadin stark und wo hinkt es einzelnen Mitbewerbern hinterher? Und was geschieht auf politischer Bühne? Der Blog «Engadin direkt» berichtet persönlich und authentisch.

Neulich hatte ich ein Büchlein in der Hand, das es in sich hat: Kleinformat, grosse Schrift, 25 Seiten «netto», Lesezeit: knappe halbe Stunde. Titel: «Fit mit Jacob – Die sieben Wunderübungen mit Jacob».

Jacob ist ein Kater ohne Alter, ohne Falten, ohne Rücken- oder Nackenschmerzen und nicht griesgrämig. Jacob ist beneidenswert gesund und beweglich. Und in seinem Büchlein verrät er uns sein Erfolgsgeheimnis: sieben ganz einfache Wunderübungen für Gross und Klein, Jung und Alt. Wer sie regelmässig praktiziert, fühlt sich besser, frischer, körperlich und geistig fit.

Und Jacob turnt uns seine sieben Katerübungen bildlich vor: den «Drehi», den «Hebi», den «Wippi», den Brücki», den «Stützi», den «Wischi» und den «Schraubi». Die Übungsnamen und Zeichnungen (von Sven Hartmann) hängen mit der Situation und Idee des Autors zusammen: Hans Peter Brugger, Texter und Konzepter, der viel am Schreibtisch sitzt und diese Übungen täglich selbst praktiziert. Als seine kleine Tochter Lea begann, die Übungen spielerisch mitzuturnen, kam ihm die Idee, dieses Büchlein zu schreiben. So weit, so gut.

Da ich in einer ähnlichen Situation bin wie Autor Brugger und mein dreijähriger Sohn mir bei meinen morgendlichen Übungen oft zuschaut und gelegentlich mitturnt, vergleiche ich diese mit denen von Kater Jacob. Und siehe da: Die ersten fünf sind praktisch identisch mit den «Fünf Tibetern», die ich seit gut 25 Jahren regelmässig ausführe. Sie kommen nicht von einem Kater, sondern von einem alten britischen Colonel, der das «alte Geheimnis aus den Hochtälern des Himalaja» lüftete, das «Sie Berge versetzen lässt».

Ob Kater oder Colonel: Die Übungen sind stark. Hauptsache, man macht sie. «Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es», sagte Erich Kästner zu Recht. All diese Rezepte, gesund und munter zu bleiben, bringen nur etwas, wenn wir sie regelmässig und dauerhaft befolgen. Dazu sollten wir sie fix in unseren Tagesablauf einbauen und mit weiteren Übungen ergänzen, die uns Spass machen und wohl tun: zum Beispiel Kopf- und Handstand (gegen eine Wand), laufen in der frischen Luft, Kniebeugen, Sonnengruss …

Bei aller Beweglichkeit gilt es ,die beiden andere Kernpunkte eines gesunden und langen Lebens ebenfalls im Auge zu behalten: die Ernährung und den Kopf. Auch hier sind die Hausrezepte simpel, aber sehr wirksam, wenn wir sie regelmässig beherzigen. Etwa viel Wasser trinken, nach dem Aufstehen, vor den Mahlzeiten und vor dem Einschlafen, täglich etwa zwei Liter. Viel Früchte, Nüsse, Salat, Gemüse … und alles weitere mit Mass.

Match-entscheidend ist der Kopf. Er sorgt dafür, dass wir solches Wissen kennen, beherzigend und mit etwas Cleverness und Disziplin auch regelmässig umsetzen. Und der Kopf sorgt letztlich auch dafür, dass wir die ganze Sache locker nehmen und nicht zur Manie verkommen lassen. Heitere Gelassenheit und Humor sind ebenso wichtig, wie körperliche Fitness und geistige Beweglichkeit. Sie sorgen dafür, dass wir ohne grössere Hänger im Gleichgewicht bleiben und zusammen mit der Familie und Freunden gut über die Runden kommen.

PS: Als täglichen Beweglichkeitstest empfehle ich eine Übung ohne elektronischen Schnickschnack (Schrittzähler, Puls- und Blutdruckmesser …): das An- und Ausziehen der Socken und Hosen auf jeweils einem Bein. Jeder Senior, der das mit 80 locker noch hinkriegt, ist mein Vorbild.

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