Alphornklänge auf dem Piz Bernina

Wenn das Wetter mitspielt, findet diese Woche tatsächlich ein Alphornkonzert auf dem Piz Bernina statt, 4049 m ü.M., dem höchsten Berg zwischen Zürich und Wien. Wie kommt man auf so eine Idee? Wenn man auf dem falschen Bein erwischt wird.

Anlässlich des 25. Geburtstags unseres «Alphorn-Ensemble Engiadina St. Moritz» stellte mir Sara Hauschild im SRF-«Regionaljournal» am Schluss des Interviews die Frage nach unserer Alphornvision für die nächsten Jahre. Ich hatte keine Ahnung, spielen wir doch einfach aus Spass und ohne jede Vision. Die Stille nach der Frage wurde peinlich lange, bis die Bernina-Idee mich rettete und Frau Hauschild zufrieden war. Meine Kollegen, die das Interview teils gehört hatten, waren gar nicht amüsiert, und nur unser Chef war bereit, mitzuziehen.

Dank Frau Hauschild fand ich Kollegen aus «Nordbünden», die sofort an der Idee interessiert waren. Sie haben bereits auf dem Piz Badile konzertiert und freuen sich nun auf eine Fortsetzung auf dem Bernina.

Das einzige Zeitfenster, das allen passte, ist diese Woche vom 18. bis 21. September. Am 21. September findet in Pontresina die dritte Konferenz zum Gesundheitstourismus im Alpenraum statt, an der die St. Moritzer Start-up-Firma Santasana für ambulante Rehabilitation und Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ihre ersten Patienten präsentiert.

Plötzlich war mir klar, dass unsere Konzert mit dem Kongress koordiniert werden muss und so verschiedene Synergien schaffen könnte: Stärkung der Marke Bernina (RhB/Bernina-Express, Bernina-Nähmaschinen, Bernina GranTurismo, Bernina-Glacier), spektakuläre Präventions-Gäste der Santasana mit Bernina-Konzert, Profilierung der Destination Engadin St. Moritz als gesunde und sichere Ferienregion, Plattform für die Santasana-Partner Kanton Graubünden und Universitätspital Zürich, Pontresina als Bergsteiger Eldorado, Diavolezza/Lagalb im neuen Verbund mit Corvatsch/Furtschellas vor der ersten Wintersaison …

Die regionale Tourismusorganisation und Pontresina waren bereit, die Regie und Kosten zu übernehmen, und die fünf Alphornbläser üben seit Juni das Konzertprogramm. Wenn fünf Amateurmusiker mittleren Alters (46, 62, 70, 72, 74) inklusive dem St. Moritzer Polizeichef auf gut 4000 m ü.M. Melodien von Rossini und Schubert blasen, muss die Gegend wohl gesund und sicher sein. Auf diese Weise kann aus einer spontanen Idee zur rechten Zeit am richtigen Ort und mit den richtigen Partnern ein symbolstarker Anlass werden, wenn das Wetter mitspielt …