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Kaum noch freie Betten im Kantonsspital Chur

Am letzten Wochenende war fast jedes Bett im Kantonsspital Chur belegt. Auch über die Festtage hatten die Ärzte und Pfleger alle Hände voll zu tun. Es wurden 23 Prozent mehr Verunfallte behandelt als in den beiden Vorjahren.

Südostschweiz
10.01.17 - 11:37 Uhr
Blaulicht
Ein Patient wird auf der Intensivpflegestation IPS im Kantonsspital Chur behandelt. Bild Yanik Bürkli
Ein Patient wird auf der Intensivpflegestation IPS im Kantonsspital Chur behandelt. Bild Yanik Bürkli

In der Unfallchirurgie des Kantonsspitals Graubünden herrschte über die Feiertage Hochbetrieb. Von Weihnachten bis 3. Januar wurden 271 verunfallte Personen behandelt, davon mussten 136 stationär aufgenommen werden. «Das sind 23 Prozent mehr als noch in den beiden Vorjahren», sagt Christoph Sommer, Chefarzt Unfallchirurgie. Laut Sommer fallen die Verletzungen auf reinen Kunstschneepisten schwerer aus, da dieser meist viel kompakter und härter sei als der Naturschnee. «Insbesondere kam speziell dazu, dass zahlreiche Skifahrer in einer Kurve über den Pistenrand hinausfuhren und dann den schneelosen, oft felsigen Abhang hinunterstürzten. Dabei zogen sie sich oft schwere Verletzungen zu, in einem Fall sogar mit tödlichem Ausgang.»

Die häufigsten Diagnosen, die zu einer Behandlung führten, waren laut Sommer wie auch in den früheren Jahren Hirnerschütterung, stabile Wirbel-, Becken- und Rippenserienbrüche. «‘Spitzenreiter’ unter den operativ zu behandelnden Verletzungen waren Schlüsselbein-, Handgelenks- wie auch instabile Wirbel- und Beckenbrüche», so der Chefarzt. All diese Verletzungen würden typischerweise von direkten Gewalteinwirkungen bei Stürzen auf harten Untergrund, wie es eben der (reine) Kunstschnee darstelle, stammen, sagt Sommer.

Verschärfte Situation auf Kinderstation

Trotz der vielen Patienten sei das Kantonsspital aber nicht an seine Grenzen gekommen, sagte der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Arnold Bachmann gegenüber «suedostschweiz.ch». Über die Festtage waren 82 Prozent der Betten belegt. In der Kinderklinik war die Situation angespannter. Dort war kaum ein Bett mehr frei zwischen Weihnachten und Neujahr. Einzelzimmer wurden darum als Doppelzimmer genutzt und in den eigentlichen Doppelzimmern wurden teilweise drei Patienten untergebracht, so Bachmann. Auf den übrigen Stationen war das nicht der Fall.

Die Bettenbelegung ist momentan höher als über die Festtage. Am letzten Wochenende sei fast jedes Bett belegt gewesen, so Bachmann.

65 Einsätze für Rega 9

Neben der Basis in Untervaz betreibt die Rega in Graubünden noch die Basis 9 in Samedan. In den letzten zwei Wochen hatte das Team im Engadin ebenfalls alle Hände voll zu tun und flog insgesamt 65 Einsätze. Im jährlichen Schnitt fliegt die Rega 9 500 Einsätze, jene in Untervaz 700.

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