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Mann in Zug durchgedreht: sechs Verletzte, zwei Tote

Ein 27-jähriger Schweizer hat in einem Zug im Kanton St. Gallen mehrere Zugpassagiere angegriffen und zum Teil schwerst verletzt. Der Mann setzte dabei ein Messer ein und setzte im fahrenden Zug eine brennbare Flüssigkeit in Brand. Eine 34-jährige Frau sowie der Täter verstarben am Sonntagvormittag.

Südostschweiz
13.08.16 - 20:49 Uhr
Blaulicht

Verletzt wurden auch drei Frauen im Alter von 17, 34 und 43 Jahren, wie die Kantonspolizei St. Gallen am frühen Samstagabend mitteilte. Unter den Verletzten waren ferner ein 17-Jähriger und ein 50-jähriger Mann sowie zuletzt der mutmassliche Täter selbst. Im Zug sassen zum Zeitpunkt der Gewalttat mehrere dutzend Fahrgäste.

Gemäss Polizeiangaben ereignete sich die Attacke am Nachmittag gegen 14.20 Uhr kurz vor dem Bahnhof Salez auf der Strecke zwischen Buchs und Sennwald.

Der mutmassliche Täter war gemäss Polizeiangaben «mit mindestens einem Messer bewaffnet». Er habe im Zug «eine brennbare Flüssigkeit ausgeschüttet». Diese Flüssigkeit sei dann in Brand geraten. Gemäss neusten Meldungen galt der Angriff einer bestimmten Frau.

Nach dem Brand im Zug und dem «Ereignis» standen rund 90 Angehörige der Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, der psychologischen ersten Hilfe und der Bahn im Einsatz, wie die Polizei erklärte.

Sonntagmittag

Wie die Kantonspolizei am Sonntagmittag mitteilte, erlagen die 34-jährige Frau sowie der 27-jährige Täter am Sonntagvormittag ihren Verletzungen. Vier weitere der in den Vorfall vom Samstagmittag verwickelten Personen befinden sich noch im Spital.

Der mutmassliche 27-jährige Beschuldigte wohnt in einem Nachbarkanton von St.Gallen, Hausdurchsuchungen sind angeordnet worden, schreibt die Polizei weiter. Das Tatmotiv ist nach wie vor unklar. Der Mann ist bei der Kantonspolizei St.Gallen sowie in seinem Wohnortkanton kriminalpolizeilich nicht verzeichnet, im Schweizerischen Strafregister besteht kein Eintrag über ihn.

Die Tat wurde im Zug auf Video aufgenommen. Darauf ist ersichtlich, wie der mit einem Messer bewaffnete Beschuldigte eine brennbare Flüssigkeit ausschüttete. Durch das Entzünden der Flüssigkeit und durch das Messer wurden fünf Passagiere sowie der Beschuldigte selber verletzt. Ein Helfer, der sich auf dem Perron befand, verletzte sich, als er den brennenden Beschuldigten aus dem Zug riss. Aufgrund des Videomaterials im Zug gehen wir im Moment von einem Einzeltäter aus.

Die betroffene Zugsstrecke ist seit Samstagabend, 21 Uhr, wieder normal befahrbar. (so)

 

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