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Baulärm in der Nacht leider unvermeidlich

Die Rhätische Bahn treibt die Umbauvorarbeiten am Bahnhof Klosters Dorf voran, damit zum Stichtag am 9. November alles bereit ist. Daher wurden am 10. März die geplanten Arbeiten vorgestellt.

Conradin
Liesch
16.03.23 - 14:34 Uhr
Leben & Freizeit
Das historische Bahnhofsgebäude wird angeboben
Das historische Bahnhofsgebäude wird angeboben
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In den vergangenen zwei Jahren hat die Rhätische Bahn (RhB) bereits einen Grossteil der anfallenden Arbeiten zum Umbau des Bahnhofes Klosters Dorf realisiert. So wurden zahlreiche Stützmauern erstellt, ein neuer Durchlass für den Günschärüelbach wurde gebaut, die Schlappinbachbrücke ersetzt und – am besten ersichtlich – ein Perron mit Unterführung und Überdachung gebaut. Doch für das laufende Jahr stehen noch viele Arbeiten an, nicht immer zur Freude der lärmgeplagten Anwohnerinnen und Anwohner.

Lärm eindämmen – so gut es den geht

Die Arbeiten, welche in diesem Jahr gemacht werden, sind vor allem Gleisbauarbeiten und die Kunstbauten. Auch ein zweites Perrondach kommt dazu; die Treppe in der Unterführung wird mit Natursteinen ausgestattet, dann ebenfalls für die Öffentlichkeit freigegeben.

Vom Gäuggeli her müssen das zweite Gleis und die dazugehörigen Leitungen erstellt werden. Das bestehende erste Gleis wird dazu verschoben. Dazu kommt dann jeweils deren «Verschwenkung», das heisst, die Geleise sollen ja durchgängig befahrbar sein ohne Weiche. Auch die Fahrleitungen dürfen sich schliesslich nicht überkreuzen. Besonders lärmintensiv sind die «Stopfarbeiten», bei denen das Gleis definitiv in den Schotter eingebettet wird.

2024 sollen dann noch Umgebungsarbeiten erledigt werden, damit sich der Bahnhof Klosters Dorf künftig wieder einladend präsentiert.

Bahnhofgebäude wird angehoben

Wie Christian Florin, stellvertretender Direktor und Leiter Infrastruktur der RhB versicherte, setze man alles daran, damit der Lärm und vor allem die Nachtarbeit auf ein Minimum reduziert werden kann. Leider ist es nicht möglich, auf diese zu verzichten. Die Bahn hat es sich auf die Fahne geschrieben, den Betrieb so weit es geht aufrecht zu erhalten. Dies auch im Bezug auf die vielen Reisenden nach Davos und ins Engadin und in Gegenrichtung, bei denen die Logistik für Ersatztransporte über den Anschlag hinaus beansprucht wäre. Mit einem temporären Lärmschutzzaun wurde bereits 2022 versucht, den Krach zu verringern.

Die Schwellenhöhe in Klosters Dorf wird mit einem Schild am Bahnhof mit 1127 m ü. M. angegeben. Die Perrons sind aber jetzt höher, denn der  Zustieg muss künftig auf gerader Ebene möglich sein. Infolge dessen wird das historisch wichtige Bahnhofgebäude ebenfalls angehoben. Auch beschlossen ist der Abbruch des alten Gebäudeteils der Liegenschaft an der Bahnhofstrasse 6, welches zu diesem Zwecke von der RhB erworben wurde.

Auch ein Neubau des Toilettenhäuschens ist vorgesehen; der davorstehende Brunnen musste leider dem Fortschritt geopfert werden.

Bahnunterführung Serneus in weiter Ferne

Auf den Einwand, wieso der Umbau eines Bahnhofes vier Jahre dauere, wenn seinerzeit für den Bau der ganzen Linie durchs Prättigau nur gerade ein Jahr benötigt wurde, antwortete Christian Florin, heutzutage sei der bürokratische Aufwand um einiges intensiver, aber er frage sich das eigentlich auch.

Zur Frage aus dem Publikum, wie es denn mit einer Unterführung in Serneus aussehe, die Wartezeiten seien enorm, nahm Gemeindepräsident Hansueli Roth Stellung. Bei der Planung der Umfahrungsstrasse sei in Serneus-Mezzaselva zuerst vorgesehen gewesen, die Strasse bis fast auf das Niveau der Schiene abzusenken und eine Unterführung zu erstellen. Bei späteren Planungen habe das Tiefbauamt jedoch davon abgesehen und dann die heutige Lösung realisiert. Heute sei es daher praktisch unmöglich, in vernünftigem Rahmen noch eine Unterführung zu erstellen, bedauerte er.

Weiteres Thema war auch noch die Zufahrt zum ehemaligen Molkereigebäude und den Häusern am Silvapinaweg. Die Bahnhofstrasse wird nur noch in einer Fahrtrichtung durch den Bus durchgängig befahren werden dürfen. Bis zu den Parkplätzen am Bahnhofgebäude ist die Zufahrt erlaubt, ebenso von oben her zu der Einfahrt Silvapinaweg. Hier sei man aber noch an der genauen Detailplanung, erklärten Christian Florin und Gemeindepräsident Hansueli Roth.

Schliesslich bedankte sich Christian Florin bei den anwesenden Dorfbewohnern für ihr Verständnis angesichts der Lärmemissionen und informierte über die Möglichkeiten, wo sich die Anwohner über die genauen Zeiten, in denen es laut wird, informieren können. Unter anderem auch in dieser Zeitung.

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