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Darum hat der Februar nur 28 Tage, in diesem Jahr aber 29

2024 ist ein Schaltjahr. Das heisst, der Februar hat einen Tag mehr, also 29 Tage. Was es mit dem Schaltjahr auf sich hat, erfahrt ihr in diesem #SOwas-Artikel.

Südostschweiz
29.02.24 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Februar: Warum der Februar normalerweise nur 28 Tage hat, ist auf die Römer zurückzuführen. 
Februar: Warum der Februar normalerweise nur 28 Tage hat, ist auf die Römer zurückzuführen. 
Bild Envato

Der Monat Februar ist mit nur 28 Tagen der kürzeste Monat im Jahr. Alle vier Jahre, in einem Schaltjahr also, hat er 29 Tage. Das aktuelle Jahr 2024 ist ein Schaltjahr. Der Grund für diese Regelung geht auf die antiken Römer zurück und darauf, wie sich der Kalender mit der Zeit verändert hat – nicht aber der Monat Februar.

Im alten römischen Kalender war der März der erste Monat im Jahr und der Februar somit der letzte. Das ist auch heute noch an gewissen Monatsnamen zu erkennen: Im September steckt das lateinische Wort «septem» für sieben, im Oktober «octo» also Acht, im November die neun «novem» und die zehn im Dezember «decem».

Zu dieser Zeit war das Jahr kürzer als heutzutage, es hatte erst nur 354 statt 365 Tage. Das lag daran, dass sich die alten Römer am Mondzyklus orientierten. Einer dauert 29,5 Tage, sodass zwölf Zyklen ein Jahr von 354 Tagen ergeben. Weil die Römer aber abergläubisch waren – gerade Zahlen galten in der römischen Kultur als Boten von Unglück – mussten einige Änderungen vorgenommen werden, um das Jahr auf 355 Tage zu verlängern. Letztlich waren die Monate 29 oder 31 Tage lang, der Februar bekam 28 Tage. Das Problem: Irgendwann führte das im Vergleich zu heute verkürzte Jahr aber dazu, dass die Sonne und somit die Jahreszeiten nicht mit dem Kalender übereinstimmten.

Deshalb entwickelten römische Priester den zusätzlichen Monat Mercedonius mit 22 oder 23 Tagen, der in jedem zweiten Jahr an den Februar angefügt wurde. Jedes zweite Jahr hatte deshalb 377 oder 378 Tage.

Neuer Kalender

Julius Caesar änderte den Kalender schliesslich im Jahr 45 vor Christus. Um das Jahr an die Sonne anzupassen, entschied er, die Monate auf 30 und 31 Tage zu verlängern – ausgenommen den Februar. Den Februar, der schon zuvor der kürzeste Monat war, liess er sein. Er passte den Kalender auch dem Sonnenlauf an. So begann das Jahr neu am 1. Januar, und nicht mehr am 1. März. Also so, wie wir es heute kennen.

Der Kalender orientiert sich am Lauf der Sonne. Wenn die Erde also einmal die Sonne vollständig umkreist hatte, war ein Jahr um. Dies dauert 365,2424 Tage. Um das auszugleichen, gibt es alle vier Jahre ein Schaltjahr. Und Julius Caesar setzte diesen Tag im Februar an.

Der Monat Juli wurde nach Julius Cesar benannt. Später wollte auch Kaiser Augustus, dass ein Monat nach ihm benannt wird, und so wurde der ursprüngliche Name «sextilis» zu August unbenannt.

Also kurz gesagt: Der Februar hat nur 28 Tage, weil es früher der letzte Monat im Jahr war und er so die «Resttage» bekam.

Letzte Anpassung

Im 16. Jahrhundert musste der Kalender von Julius Caesar noch nachgebessert werden. Die durchschnittlichen 365,25 Tage pro Jahr waren über die Jahrhunderte dann doch zu viel, mit einer weiteren Schaltregel wurde es verkürzt.

Damit künftig kein (oder kein wesentliches) Auseinanderlaufen zwischen Sonnen- und Kalenderjahr stattfindet, wurde die julianische vierjährige Schalttagsregelung ergänzt. Die gregorianische Schalttagsregelung, die auf Papst Gregor XIII. zurückgeht, besteht aus drei einzelnen Regeln.

Die Jahre, dessen Jahreszahl durch 4 ganzzahlig teilbar sind, sind Schaltjahre. Ausgenommen von dieser Regel sind Säkularjahre, also Jahre, die ein Jahrhundert abschliessen – also etwa 1800 oder 2200. Von diesen Säkularjahren wiederum ausgenommen sind jene Jahre, dessen Jahreszahl durch 400 ganzzahlig teilbar sind. So war es etwa auch im Jahr 2000 der Fall. (lab)

Wie viel wisst ihr über das Schaltjahr? Testet hier und heute euer Wissen:

Einige der oben genannten Erklärungen haben wir bereits am 25. Februar 2023 hier auf dem Portal erläutert.

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