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Alles rund um die Zeitumstellung

In der Nacht von Samstag auf den Sonntag werden die Uhren um eine Stunde vorgestellt. Aber warum eigentlich? Und was für Auswirkungen hat dies auf die Tierwelt? Hier einige Fakten. 

25.03.23 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Eine Stunde vorstellen: Wegen der Zeitumstellung bleibt es abends nun eine Stunde länger hell. 
Eine Stunde vorstellen: Wegen der Zeitumstellung bleibt es abends nun eine Stunde länger hell. 
Bild Freepik

Es ist so weit: Heute Nacht beginnt die Sommerzeit. Um zwei Uhr stellen wir die Uhren um eine Stunde vor. Die Stunde, die wir verlieren, bekommen wir erst am 29. Oktober zurück, denn dann beginnt wieder die Winterzeit. Wir haben für euch einige interessante und kuriose Fakten rund um die Zeitumstellung gesammelt. 

1. Darum haben wir Sommer- und Winterzeit

Erste Überlegungen zur Zeitumstellung machte Benjamin Franklin, einer der Gründerväter der USA, 1784 in einem Brief über «die Kosten des Lichts». In diesem kritisierte Franklin den hohen Verbrauch an Kerzen und schlug vor, die Menschen bei Sonnenaufgang zu wecken, um das Sonnenlicht besser nutzen zu können. Umgesetzt wurde sie jedoch in den meisten Ländern erst in den Achtzigerjahren.

2. Die Schweiz macht nicht mit

Als im April 1980 die Nachbarländer ihre Uhren um eine Stunde vorstellten, weigerte sich die Schweiz, mitzuziehen. So wurde sie für mehrere Monate zur Zeitinsel. Dies war besonders für Grenzgänger ärgerlich, da diese nun täglich ihre Uhren vor- und zurückstellen mussten. Ausserdem kam es im Fernsehen zu Kollisionen und die Züge standen an Grenzbahnhöfen oft eine Stunde still. Gegen Ende des Sommers war den meisten bewusst, dass es so nicht weitergehen konnte. Bundesrat und Parlament beschlossen daraufhin die Angleichung ans europäische Ausland und im Sommer 1981 wurden die Schweizer Uhren gemeinsam mit denen ihrer Nachbarländer vorgestellt. 

3. Gesundheitliche Auswirkungen

Um seine Gesundheit fürchten muss sich wegen der Zeitumstellung niemand. Nichtsdestotrotz stellt bereits eine Stunde Zeitumstellung eine gewisse Belastung für unseren Organismus dar. So führt die Umstellung bei einigen zu einer anhaltenden Müdigkeit, die körperliche und psychische Folgen haben kann. Dazu gehören depressive Verstimmungen, allgemeine Abgeschlagenheit, Konzentrationsschwäche und Gereiztheit.

4. Mehr tödliche Verkehrsunfälle

Dass sich die Zeitumstellung negativ auf den Schlaf der Menschen auswirkt, ist schon seit Längerem wissenschaftlich belegt. Aber damit nicht genug. Laut einer Untersuchung von Wissenschaftlern der University of Colorado in Boulder erhöht sich dadurch auch das Risiko für tödliche Verkehrsunfälle. Die Forscher nahmen alle Verkehrsunfälle mit Todesfolge unter die Lupe, die sich zwischen 1996 und 2017 in den US-Bundesstaaten ereignen, die auf die Sommerzeit umstellen. Sie entdeckten, dass das Risiko in der Woche nach der Zeitumstellung im Schnitt um sechs Prozent in die Höhe schnellte.

5. Auswirkungen aufs Wild

Aber nicht nur auf uns Menschen wirkt sich die Zeitumstellung aus, auch an den Tieren geht sie nicht spurlos vorbei. Durch die Zeitumstellung rollt der Hauptverkehr morgens wieder in der Dämmerung, was die Gefahr für Unfälle mit Wildtieren erhöht. Oft werden die Tiere von dem frischen Gras und den Streusalzresten an die Strassenränder gelockt. Die Tierschützerin Susy Utzinger rät deshalb, besonders in der Nähe von Wäldern und Feldern achtsam zu sein und die Geschwindigkeit zu reduzieren. 

6. Abschaffung 

Seit mehreren Jahren hört man immer wieder davon, dass die Zeitumstellung abgeschafft werden soll. Und dies sollte sie nun auch schon längst sein, denn im Jahr 2019 stimmte das EU-Parlament dem Vorschlag der EU-Kommission zu, die Umstellung 2021 abzuschaffen. Doch seitdem ist nichts passiert. Die Zeitumstellung soll nun doch noch bis mindestens Ende 2026 bleiben. 

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