Schmerz macht einsam
Das Erleben von Schmerz ist eine fast tägliche Erfahrung und überlebenswichtig. Aber wie den Alltag mit Schmerzen bewältigen, wenn diese über einen längeren Zeitraum bestehen oder wiederkehrend sind?
Das Erleben von Schmerz ist eine fast tägliche Erfahrung und überlebenswichtig. Aber wie den Alltag mit Schmerzen bewältigen, wenn diese über einen längeren Zeitraum bestehen oder wiederkehrend sind?
«Stress, Bewegungsmangel und Schonverhalten können den Schmerz zusätzlich noch verstärken.» (Dr. med. Peggy Stützer, Chefärztin Allgemeinpsychiatrie, PDGR)
Chronische Schmerzpatienten litten in der Vergangenheit häufig darunter, dass die Schmerzstörung alleine keinen Zugang zu Leistungen der Invalidenversicherung ermöglichte. Verschiedene Urteile des Bundesgerichts und Veränderungen in den Diagnoseklassifikationen könnten das jetzt ändern.
Mit der 11. Version der internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten (ICD 11) werden neu chronische Schmerzen als eigenständige Krankheit aufgeführt. Was heisst dies für die Betroffenen aber auch für die Medizin und Versicherungen? Am Podium diskutieren Fachpersonen und Betroffene über die Neubewertung und ihre Folgen.
Dr. med. Melanie Rehli
Leitende Ärztin / Leiterin Schmerztherapie, KSGR
Laura Kecskeméti
Leitende Ärztin / Stv. Chefärztin Spezialpsychiatrie, PDGR
Dr. med. Susanne Pöttig
Fachärztin für Neurologie, Regionaler Ärztlicher Dienst
Betroffene(r)
Moderation: Melanie Salis
Der chronische Schmerz hat seine Warnfunktion verloren und wird vom Symptom selbst zur Krankheit – ein sogenanntes Schmerzgedächtnis hat sich ausgebildet. Wenn Betroffene physisch, psychisch-kognitiv und sozial beeinträchtigt sind, benötigen sie psychiatrische Unterstützung. Die chronischen Schmerzen führen zu einer Aktivierung des vegetativen Nervensystems. Befürchtet der Betroffene die Schmerzen als Ausdruck einer gefährlichen Krankheit, so bekommen die Schmerzen durch diese Angst Nahrung, was zu einem Teufelskreis führt.
Im B12 diskutieren Expertinnen und Experten mit ihrem Publikum. Hören Sie zu und diskutieren Sie mit!