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Rucola hat von April bis Oktober Saison

Der scharf-würzige, nussartige Geschmack von Rucola macht ihn zu einer beliebten Zutat für Salate, Pizza oder Pasta. Auch als Heilmittel wird der Rucola schon seit langer Zeit ein­gesetzt. Studien belegen seine antioxi­dativen Eigenschaften.

Davoser
Zeitung
13.10.22 - 17:10 Uhr
Leben & Freizeit
Beatrice Senti ist Ernährungs- und Stoffwechselberaterin
Beatrice Senti ist Ernährungs- und Stoffwechselberaterin
www.naturheilpraxis-senti.ch

Rucola ist eine Salatpflanze aus der Familie der Kreuzblütengewächse. Rucola – auch als Rauke bekannt – stammt ursprünglich aus mediterranen Regionen und ist vom Mittelmeergebiet bis nach Afghanistan verbreitet. Er enthält eine Reihe wertvoller Stoffe wie Vitamin C, Betacarotin oder Vitamin K, deren Tagesbedarf durch eine 100-Gramm-Portion Rucola teilweise oder sogar vollständig abgedeckt werden kann. Wer sich einen schönen Rucola-Salat aus 100 Gramm Rucola zubereitet, nimmt über 300 Prozent der empfohlenen Tagesdosis an Vitamin K zu sich – dem Vitamin für starke Knochen, gesundes Blut und saubere Arterien. Der Vitamin-C-Gehalt im Rucola ist mit knapp 60 Milligramm sogar höher als in Zitrusfrüchten, sodass der Rauke-Salat schon 60 Prozent des Vitamin-C-Bedarfs deckt. Dazu noch Betacarotin (fast 70 Prozent des Tagesbedarfs), das vom Körper nach Bedarf in Vitamin A umgewandelt wird und wichtig für Augen, Schleimhäute und Knochen ist.

Das Gewächs ist auch reich an Mineralstoffen und Spurenelementen. Mit 100 Gramm kann man seinen Tagesbedarf an Calcium zu 15 Prozent, an Mangan zu 14 Prozent und an Eisen und Kupfer zu 11 Prozent abdecken. Rucola hat zudem einen hohen Gehalt an Senfölen, die diesem seinen typischen scharf-würzigen sowie bitteren Geschmack verleihen. ­Allerdings entfalten sich die Senföle erst dann, wenn die Pflanze von Tieren oder vom Menschen angeknabbert wird. Dabei wird die inaktive Vorstufe des Senföls, der Pflanzenstoff Glukosinolat, durch das Enzym Myrosinase in die aktive und wirksame Form des Senföls umgewandelt. Senföle schützen nicht nur die Pflanze selbst, sondern erweisen sich auch beim Menschen seit der Antike als effektives Heilmittel gegen Bakterien, ­Viren, Pilze, Entzündungen und sogar gegen Krebs. Bereits in der traditionellen Medizin galt Rucola als Heilmittel für ­verschiedene Entzündungserkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder entzündliche Hauterkrankungen.

Rucola kann im Garten oder alternativ auch gut am Balkon in Blumenkästen, Kübeln oder im Hochbeet angebaut werden. Generell gestaltet sich der Anbau der schnell wachsenden Pflanze sehr einfach, da sie unempfindlich ist und keine hohen Ansprüche an Boden und Klima stellt. Die Pflanze bevorzugt eine sonnige bis halbschattige Lage und braucht eine gute Wasserversorgung. Sie kann von April bis September ausgesät werden und sollte bei einer Grösse von 10 Zentimetern und vor der Blüte geerntet werden, da sie sonst intensiv, scharf und bitter schmeckt. Wenn der Blattschopf dabei nicht ganz unten abgeschnitten wird, wächst der Rucola wieder nach und kann mehrmals geerntet werden.

Eine andere Möglichkeit, von den wertvollen Inhaltsstoffen des Rucola profitieren zu können, ist die Zucht von Rucolasprossen. Besonders im Winter, wenn es wenige einheimische Blattsalate gibt, sind Sprossen eine perfekt Alternative, zumal sie ganz einfach in der Wohnung gezogen werden können. Rucola enthält die meisten Vitamine, wenn er möglichst bald nach der Ernte verzehrt wird. Ohne wesentlichen Verlust wertvoller Inhaltsstoffe lässt er sich jedoch in feuchtes Küchenpapier oder ein Tuch eingewickelt zwei Tage im Kühlschrank aufbewahren.

Beatrice’s Tipps

Gerstensalat auf Rucola (2 Portionen):

200 ml Wasser + ½ TL Salz

100 g Gerste

100 g Karotten

100 g rote Paprika

5 g Kurkumawurzel

5 EL Olivenöl, hitzebeständig

50 g Rucola

6 Kirschtomaten

3 EL Zitronensaft, frisch gepresst

½ Bund Minze

½ Bund Petersilie

Salz und Pfeffer aus der Mühle

So wird es gemacht

100 g Gerste in einen Topf geben, mit 200 ml Wasser auffüllen, 1 TL Salz dazugeben und abgedeckt einmal aufkochen lassen. Dann die Hitze reduzieren und etwa 30 Minuten köcheln lassen. Sobald das Wasser von der Gerste vollständig aufgenommen wurde, den Herd abschalten und 15 Minuten (ohne umzurühren) quellen lassen.

In der Zwischenzeit die Karotten schälen und in 5-mm-Würfel schneiden; die Paprika halbieren, entkernen, enthäuten und in 5-mm-Würfel schneiden; 5 g Kurkumawurzel waschen und fein reiben; die Tomaten halbieren; 3 EL Zitronensaft auspressen; je ½ Bund Minze und Petersilie fein hacken.

Dann eine Pfanne mit 4 EL Olivenöl erhitzen und die Karotten- und Paprikawürfel unter ständigem Rühren 4 bis 5 Minuten anbraten. Mit geriebener Kurkuma bestreuen, kurz verrühren und die halbierten Tomaten unterheben. Dann mit Salz und Pfeffer abschmecken, mit 3 EL Zitronensaft beträufeln und die gequollene Gerste unterheben; die Pfanne vom Herd nehmen; den Inhalt in einer Schüssel auskühlen lassen. Schliesslich die gehackten Kräuter unterheben und nochmals gut vermengen; mit Salz und Pfeffer abschmecken.

www.naturheilpraxis-senti.ch

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