Reifenwechsel: Schon notwendig?
«Von O bis O» – so lautet die Faustregel für den Reifenwechsel. Und je früher, desto besser, oder? Wenn der erste Schnee kommt, ist es auf jeden Fall zu spät.
«Von O bis O» – so lautet die Faustregel für den Reifenwechsel. Und je früher, desto besser, oder? Wenn der erste Schnee kommt, ist es auf jeden Fall zu spät.

Nach dem hitzigen Sommer bringen die herbstlichen Oktobertage nun kühlere Temperaturen mit sich. Autoexperten raten, wenn es kühler wird, unbedingt die Reifen zu wechseln. Dies gilt vor allem in den höheren Lagen oder wenn man regelmässig über einen Pass fahren muss. Als Faustregel für den Reifenwechsel gilt «von O bis O», also von Ostern bis Oktober. Und im Winter sicher unterwegs zu sein, ist das A und O. Zu lange warten sollte man jedoch auch in den tieferen Lagen nicht. Das Problem ist, dass Ende Oktober plötzlich jede und jeder die Reifen wechseln will und die Werkstätten überfüllt sind. Nicht selten muss dann mit Wartezeiten gerechnet werden.
Lieber zu früh, als zu spät
Autofahrerinnen und Autofahrer sind oftmals der Meinung, dass sie die Reifen erst dann wechseln müssen, wenn Schnee auf der Fahrbahn liegt. Die Reifen sollen schliesslich nicht zu viel abgenutzt werden. Doch laut Andri Zisler vom Autogewerbeverband Graubünden kommt es nicht nur auf den Schnee an: «Bei Asphalttemperaturen unter sieben Grad sollten die Winterreifen montiert werden.» Winterreifen haben bei kühlen Temperaturen und regnerischem Wetter die bessere Haftung, weil sie weicher sind als Sommerreifen.
«Bei Asphalttemperaturen unter sieben Grad sollten die Winterreifen montiert werden.»
Nicht nur der Zeitpunkt des Reifenwechsels ist wichtig, sondern auch der Zustand der Reifen. «Reifen sollten im Profil mindestens vier Millimeter aufweisen und nicht älter als vier Jahre sein», so Zisler. Empfehlenswert sei sogar, alle drei Jahre neue Reifen zu kaufen. Mit jedem Jahr werde ein Reifen härter und haben weniger Haftung am Boden.
Drohende Busse bei Sommerreifen

Unsere Nachbarländer schreiben eine Reifenpflicht vor. In der Schweiz kennt man das nicht. «Das Auto muss in jedem Fall fahrtauglich und sicher sein», so Zisler. Und im Winter muss das Auto wintertauglich sein. Passiert ein Unfall mit Sommerreifen, könnte dies zum Verhängnis werden. «Dann ist es möglich, dass die Versicherung nicht für den Schaden aufkommt», sagt der Autoexperte. In keinem Fall sollte man etwas und schon gar nicht die eigene Gesundheit riskieren. Besser ist es, einmal mehr das Auto stehen zu lassen und den öffentlichen Verkehr zu nehmen.
«Das Auto muss in jedem Fall fahrtauglich und sicher sein.»
Experte Andri Zisler verrät im Autorratgeber von Radio Südostschweiz, wie Autobesitzer am besten auf den Wintereinbruch vorbereitet sind:
Nicht nur auf die Grips kommt es an
Die Reifen sind sicherlich einer der wichtigsten Bestandteile des Autos. Doch auch der Rest sollte im Herbst winterfit gemacht werden. Zisler vergleicht dies mit uns Menschen: «Im Winter nehmen wir ja auch wieder die besseren Schuhe hervor und ziehen uns wärmer an.» Beim Auto sei dies genau dasselbe. Wir müssen kontrollieren, ob die Scheibenwischblätter funktionieren oder die Flüssigkeiten und Gummis an den Türen nicht festfrieren und auch sonst alles passt.
Folgende Grafik zeigt auf, auf was man beim Wintercheck zudem achten sollte:
Nicole Nett schreibt und produziert hauptsächlich Geschichten für «suedostschweiz.ch». Die gelernte Kauffrau hat Multimedia Production studiert und lebt in der Bündner Herrschaft. Sie arbeitet seit 2017 für die Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos