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St. Moritz sammelt Kunsstoffabfall separat

Der Gemeinderat St. Moritz führt per März ein neues Sammelsystem für Haushaltskunststoff ein.

Südostschweiz
27.02.23 - 16:57 Uhr
Leben & Freizeit
Trennen hilft: Recycelbare Abfälle sollten separat gesammelt werden.
Trennen hilft: Recycelbare Abfälle sollten separat gesammelt werden.
Bild Archiv

Ab März bietet die Gemeinde St. Moritz ihrer Bevölkerung die Möglichkeit, Haushaltkunststoffe in kostenpflichtigen Sammelsäcken abzugeben, wie sie in einer Mitteilung schreibt. Zur Einführung erhalten alle Haushalte einen 35-Liter Sammelsack und einen Hinweisflyer in den Briefkasten.

Sammelsystem aus der Schweiz

Das verwendete Sammelsystem «Bring Plastic back» wurde vor zehn Jahren von der Firma Inno Recycling AG «sammelsack.ch» in Eschlikon lanciert und habe sich seither schweizweit in rund 500 Gemeinden erfolgreich etabliert. Im vergangenen Jahr wurde schweizweit insgesamt 7149 Tonnen Haushaltkunststoff gesammelt. Das Sammelsystem ist nach den strengen Anforderungen des Vereins Schweizer Plastic Recycler (VSPR) zertifiziert. Die Zertifizierung beinhaltet ein komplettes und regelmässiges Stofffluss-Monitoring nach der Methode der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa). Dies garantiert, dass aus dem Plastikabfall auf sinnvolle Weise neue Rohstoffe gewonnen werden, wie es weiter heisst.

Bezug bei der Gemeindepolizei, später auch in Supermärkten

Mit dem Kauf der Sammelsäcke wird ein Recyclingbetrag bezahlt, der die gesamten Kosten für die Sammlung, Logistik, Sortierung und Wiederverwertung deckt. Die kostenpflichtigen Sammelsäcke sind in 35 Liter-Rollen à zehn Stück für 21 Franken, 60 Liter-Rollen à zehn Stück für 29 Franken und 110 Liter-Rollen à zehn Stück für 54 Franken bei der Gemeindepolizei an der Via Quadrellas 7 in St. Moritz zu beziehen. Weitere Verkaufsstellen in Supermärkten seien bereits in Planung.

Finale Trennung in Österreich

Die gefüllten Sammelsäcke können in der Werkstoffhalle St. Moritz abgegeben werden. Anschliessend werden sie in Ballen gepresst und zur Sortierung transportiert. In der modernen Sortieranlage im grenznahen, österreichischen Lustenau werden die Ballen aufgerissen, aufgelockert und getrennt. Auf einem Förderband identifizieren Scanner die unterschiedlichen Materialien und Druckluftventile trennen sie präzise voneinander. Trotz dieser modernen Technik erfolgt zusätzlich eine händische Nachkontrolle für ein bestmögliches Ergebnis.

Danach werden die Kunststoffe zu Ballen gepresst. Spezialisierte Recyclingbetriebe in der Schweiz und der EU zerkleinern, waschen, trennen und trocknen den Kunststoff, bevor er erhitzt, eingeschmolzen und zu Recyclingkunststoff (Regranulat) verarbeitet wird. Dieses Recyclingmaterial wird beispielsweise bei der Herstellung von Kabelschutzrohren, Folien und Flaschen eingesetzt und gelangt so zurück in die Haushalte.

Kunststoff wiederverwerten statt vernichten

Damit Kunststoff recycelt werden kann, muss die Kunststoff-Qualität von Anfang an hoch sein. Ausschlaggebend sind die differenzierte Sammlung und Sortierung. Wenn Kunststoff richtig gesammelt, sortiert und weiterverarbeitet wird, kann er zwei-, drei-, oder sogar viermal recycelt werden, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Haushalt-Kunststoffe sind in der Regel Lebensmittel- und Haushaltverpackungen, welche hohe Qualitäts- und Hygieneanforderungen erfüllen und sich daher besonders gut für das stoffliche Recycling eignen. (red)

Was gehört in den Sammelsack?
- Folien aller Art: Tragetaschen, Zeitschriftenfolien, Folien von Büchsengebinden, Kassensäckli
- Plastikflaschen aller Art: Milch, Öl, Essig, Getränke, Shampoo, Putzmittel, Weichspüler       
- Tiefziehschalen wie Eier- und Keksverpackungen, Früchte-/Obst- und Fleischschalen       
- Eimer, Blumentöpfe, Joghurtbecher       
- Verbundmaterialien wie Aufschnitt-, Käse- und Gemüseverpackungen       
- Getränkekarton (Tetra Pak)

PET-Getränkeflaschen und Styropor separat
- PET-Getränkeflaschen gehören nicht in den Sammelsack und nicht in den Kehricht. Diese Flaschen sind der Separatsammlung zuzuführen. Eine solche Separatsammlung wird für Styropor (Sagex) an den meisten Recycling-Sammelstellen ebenfalls angeboten.

Was gehört weiterhin in den Kehrichtsack?
- Stark verschmutzte Verpackungen von Grillwaren mit Marinade       
- Verpackungen mit Restinhalten, Einweggeschirr       
- Spielzeug, Gartenschläuche und so weiter

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