Nachricht aus der Heimat
Die ukrainische Präsenz war während des WEF unübersehbar. Doch neben der grossen Politik und Wirtschaft gab es auch ruhigere Gelegenheiten von Mensch zu Mensch.
Die ukrainische Präsenz war während des WEF unübersehbar. Doch neben der grossen Politik und Wirtschaft gab es auch ruhigere Gelegenheiten von Mensch zu Mensch.

Zwischen 40 und 50 wird die Zahl der bereits in Davos anwesenden ukrainischen Geflüchteten geschätzt. Viele von ihnen besuchen bereits einen von der IG offenes Davos angebotenen Deutschkurs. Als die Lehrerin dort, Daphne Bron-van der Schalk, hörte, dass Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew, nach Davos kommen würde, bemühte sie sich darum, ein persönliches Treffen mit ihren Schülerinnen zu ermöglichen. So kam es, dass am Montagnachmittag der ehemalige Boxweltmeister den Weg in die Grosse Stube des Rathauses fand. «Für uns ist Klitschko ein Held, dem wir zu Hause nie nahekommen könnten», sagte eine der anwesenden Frauen dort. Doch wichtiger sind ihr die Fragen, die sie zu stellen gedachte: «Wie ist die Situation zu Hause? Wann können wir wieder heimkehren? Welche Neuigkeiten gibt es von unseren Männern, die im Krieg kämpfen?» Wo Klitschko auftaucht, ist allerdings auch die Presse zugegen und verlangte zuerst nach den unvermeidlichen Bildern. Der Kiewer Bürgermeister wiederum nutzte die Gelegenheit für einen Dank: «Dafür, dass ihr das Kostbarste schützt, das wir haben: unsere Kinder».
Im anschliessenden persönlichen Austausch sprach er davon, dass in gewissen Davoser Hotels noch immer russisches Propaganda-Fernsehen zu empfangen sei, und drängte zum entschiedenen Vorgehen gegen den russischen Aggressor. Doch an erster Stelle kam der Austausch mit den gut dreissig versammelten ukrainischen Frauen und Kindern, dem er viel Zeit widmete.

