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Die Glarnerinnen und Glarner feiern den Muttertag traditionell 

Heute Sonntag ist Muttertag. Die «Glarner Nachrichten» haben nachgefragt, wie Glarnerinnen und Glarner diesen Tag verbringen und wie es sich mit den Klassikern Blumen und Schokolade verhält. 

Südostschweiz
14.05.23 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Sie freut sich auf den Muttertag: Franziska Trottmann-Pesenti gehört das Blumengeschäft Verde in Glarus. 
Sie freut sich auf den Muttertag: Franziska Trottmann-Pesenti gehört das Blumengeschäft Verde in Glarus. 
Bild Julia Benz 

Im frühen 20. Jahrhundert wurde in Amerika erstmals der «Tag der Mutterschaft» eingeführt. Ursprünglich wollte die Gründerin Anna Marie Jarvis an dem Tag damit ihrer verstorbenen Mutter gedenken. Doch schon bald erlangte dieser Tag über den persönlichen Aspekt Jarvis’ heraus generell grosse Beliebt- und Bekanntheit und erste Blumenhändler begannen, ihre Chance auf ein Geschäft zu wittern. Auch heute ist es noch üblich, dem Mami am zweiten Sonntag im Mai ein Blümchen oder Schokolade zu schenken.

Der beste Tag im Jahr

Für Franziska Trottmann-Pesenti, Inhaberin des Blumengeschäfts Verde aus Glarus, ist der Muttertag der beste Tag im Jahr: «Es ist anstrengend, aber ich finde es lässig, wenn es läuft.» Zudem sei es der umsatzstärkste Tag, betont die Floristin. Da dürfe man für einige Tage auch einmal am Anschlag sein. Trottmann bereitet sich auf den Ansturm am Wochenende vor: «Am Freitag heisst es arbeiten, bis alles bereit ist, egal wie lange es dauert.» 

Eine bestimmte Vorliebe gebe es nicht, querbeet von der Schnittblume bis zur Bepflanzung für den Balkon oder Garten werde alles gekauft. Die Kundschaft zeigt sich dabei grosszügig am Muttertag: «Für einen Strauss wird schon einmal zwischen 50 bis 80 Franken ausgegeben», sagt Trottmann. Wie sich ein solcher Strauss möglichst lange frisch hält, erklärt sie gleich mit: «Jeden Tag frisches Wasser geben und anschneiden, zudem über Nacht in einen kühlen Raum bei etwa 10 Grad stellen.» So halte sich die Blumenpracht gut eine bis maximal zwei Wochen.

Süsser Klassiker

Schokolade zum Muttertag ist neben einem Strauss Blumen ein absoluter Allzeitklassiker. An diesem Tag werde die Freude am Verschenken spürbar, erklärt Matthias Goldbeck, Pressesprecher von Läderach, die erhöhte Nachfrage in den Filialen. Speziell würden für diesen Tag diverse Produkte in Herzform hergestellt. Die beliebtesten Sorten seien nach wie vor Milch-Haselnuss und Dunkel-Mandel. Um die Nachfrage zu Muttertag bedienen zu können, werde bereits zuvor am Produktionsstandort in Bilten leicht mehr Schokoladenkuvertüre produziert als im Schnitt eines Gesamtjahres. An Ostern oder Weihnachten reiche der Tag aber nicht heran, so Goldbeck. 

Bei «Glarner Feingebäck» in Engi erfreue sich vor allem die weisse Schokolade mit Waldbeeren und die Milchschokolade mit karamellisierten Haselnüssen grosser Beliebtheit, sagt Uwe Walter, Betriebsleiter von «Glarner Feingebäck». Der Fabrikladen sei mittlerweile sehr bekannt und viele Kunden würden einen Ausflug machen, um die Schokolade direkt vor Ort zu kaufen. Die Produkte zu Muttertag seien dabei alle von Hand gefertigt und mit viel Liebe verpackt. Zudem würden Blumen zwar Freude machen, im Gegensatz zu Schokolade aber auf dem Tisch verblühen. «Diese schmilzt im Mund und macht immer wieder Freude», so Walter. 

Selbstgemacht und von Herzen

Mit einem Brunch überrascht Nina Fischer aus Glarus ihre Mutter am Sonntag. Da diese am Freitag aber Geburtstag gehabt habe, würden sie beide Feiertage am Wochenende gemeinsam zelebrieren, erzählt die 20-Jährige. 

Juliana Juraubek aus Ennenda schenkt zum Muttertag normalerweise ein Blümchen. Dieses Jahr hat sich die 16-Jährige aber anders entschieden: «Diesmal schenke ich meiner Mutter Schmuck.» Anschliessend verbrächten sie den Tag als Familie gemeinsam. Einen Tipp bezüglich Muttertagsgeschenk hat sie noch: «Immer etwas schenken, das von Herzen kommt. Etwas Selbstgemachtes zum Beispiel.»

Sie feiern den Muttertag: Nina Fischer und Juliana Juraubek überraschen ihre Mamis am Sonntag. 
Sie feiern den Muttertag: Nina Fischer und Juliana Juraubek überraschen ihre Mamis am Sonntag. 
Bild Julia Benz

Ein Mittagessen und eine Orchidee 

Roman Meier aus Glarus isst mit seiner Mutter am Sonntag gemeinsam zu Mittag. Der 25-Jährige schenkt ihr jedes Jahr etwas zum Muttertag. Meistens entscheide er sich für den Klassiker Blumen oder Schokolade. Besonders gerne habe seine Mutter aber Orchideen, erzählt Meier. Daher falle seine Wahl oft auch darauf.

Ein Mittagessen am Sonntag: Roman Meier feiert den Muttertag. 
Ein Mittagessen am Sonntag: Roman Meier feiert den Muttertag. 
Bild Julia Benz

Muttertag ist an jedem Tag

«Wir feiern den Muttertag, aber nicht ganz so, wie es hier üblich ist», erzählt die Glarnerin Maithili Regenold. In Sri Lanka, wo sie ursprünglich herkämen, sei die Beziehung zwischen Mutter und Kind eine sehr enge, sagt die 41-Jährige. Gerade auch deshalb, weil man sein Leben innerhalb der Familie gemeinsam verbringe: «Ich fühle mich das ganze Jahr sehr mit meinen Kindern verbunden, wir halten immer zusammen.» 

Nicht nur am Sonntag: Maithili Regenold und ihr Mann Rasiah Regenold schätzen ihre enge familiäre Bindung jeden Tag. 
Nicht nur am Sonntag: Maithili Regenold und ihr Mann Rasiah Regenold schätzen ihre enge familiäre Bindung jeden Tag. 
Bild Julia Benz 

Muttertag am Telefon

Die im Glarnerland bekannte Sängerin Maria José Burguillos aus Glarus telefoniert am Sonntag mit ihrer Mutter, die in Spanien wohnt. «Sonst haben wir den Muttertag immer gemeinsam gefeiert», erzählt die 48-Jährige. Geschenkt habe sie auch immer etwas, meist Rosen, die Lieblingsblumen ihrer Mutter. 

Telefoniert am Muttertag: Maria José Burguillos und Hund Ci Ci in Glarus. 
Telefoniert am Muttertag: Maria José Burguillos und Hund Ci Ci in Glarus. 
Bild Julia Benz
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