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Lebensmittel wurden auf Schimmelpilz-Gifte untersucht

Mykotoxine sind giftige Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen, die Getreide und Gemüse befallen. Die Ostschweizer Lebensmittelkontrolleure haben entsprechende Produkte untersucht. 

Südostschweiz
27.05.22 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Verschimmelte Ernte: Die Schimmelpilzgattung Alternaria befällt gerne Tomaten und Paprika.
Verschimmelte Ernte: Die Schimmelpilzgattung Alternaria befällt gerne Tomaten und Paprika.
Foto: Adobe Stock / Pressebild

Wenn die Schimmelpilzgattung Alternaria Tomaten befällt, zeichnet sich dies durch schwarze Verfärbungen aus. Wenn verschimmelte Ware weiterverarbeitet wird, finden sich Mykotoxine (Schimmelpilzgift) in den Erzeugnissen wieder. Die kantonalen Laboratorien der Ostschweiz haben im Herbst 2021 Tomaten- und Paprikaerzeugnisse wie Saucen, Pürees und Konzentrate im Detailhandel amtlich erhoben, wie die Kantone Glarus und Graubünden mitteilen. Insgesamt wurden 49 Proben untersucht. Das Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit beteiligte sich mit 14 Proben aus den Kantonen Graubünden und Glarus. Die Erzeugnisse wurden anschliessend im kantonalen Laboratorium Thurgau hinsichtlich einer Belastung mit Alternariatoxinen untersucht.

Zu den bedeutendsten Alternariatoxinen zählen Alternariol (AOH), Alternariolmonomethylether (AME), Altenuen (ALT), Tentoxin (TEN) und Tenuazonsäure (TEA). Letztere ist am giftigsten. TEA wurden in allen, AOH in 35, TEN in 22, AME in 14 und ALT in vier Proben nachgewiesen.

Auch wenn die Einführung gesetzlicher Höchstwerte noch ausstehe, seien dennoch zwei Tomatenmarkerzeugnisse wegen überhöhter Werte beanstandet worden, heisst es. Denn überhöhte Werte wiesen klar auf die Verwendung verschimmelter Ware hin. Zudem sei eine Meldung im Europäischen Schnellwarnsystem für Lebens- und Futtermittel platziert worden, da die Produkte als nicht sicher eingestuft worden seien. Diese Produkte stammen jedoch nicht aus dem Kanton Glarus, wie dessen Regierung mitteilt.

Auch Mais- und Reisprodukte wurden untersucht

Im Sommer 2021 wurden im Rahmen einer Ostschweizer Untersuchungskampagne auch Mais- und Reiserzeugnisse amtlich erhoben und im kantonalen Laboratorium Thurgau auf Mykotoxine untersucht. Bei den Maisproben wurden verschiedene Stoffe nachgewiesen, aber nur ein Produkt musste beanstandet werden. In diesem Fall wurde der Höchstwert von Aflatoxin B1 überschritten. In den kontrollierten Reisprodukten liessen sich die Mykotoxine Aflatoxin B1 fünfmal und Ochratoxin A zweimal nachweisen. Zu einer Beanstandung kam es aber nicht, wie Glarus weiter mitteilt. (red)

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