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Krebs, Stier, Zwillinge – Sternzeichen und wieso wir daran glauben

Wissen ist Macht – und manchmal einfach auch unglaublich unterhaltsam. In unserer Serie «SOwas!» liefern wir euch regelmässig (un)nütze Erklärungen und Kuriositäten zum Staunen und Schmunzeln.

Südostschweiz
24.01.22 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Humbug oder Wissenschaft? Entstanden sind die Sternzeichen vor mehr als 2500 Jahren.
Humbug oder Wissenschaft? Entstanden sind die Sternzeichen vor mehr als 2500 Jahren.
Bild Unsplash

«Was bist du für ein Sternzeichen?» Bei Dates, der Berufswahl, im Kollegenkreis – eine Frage, die oftmals aufkommt. Viele Menschen auf der ganzen Welt interessieren sich seit mehreren Tausend Jahren für sie und glauben sogar, dass sie unsere Persönlichkeit und Zukunft beeinflussen. Wobei andere auf die Frage genervt oder mit einem Abwinken reagieren und das Ganze für Humbug halten. Doch wieso beschäftigt die Menschheit dieses Thema nach wie vor?

Zeitreise in die Antike

Entstanden sind sie in der Antike vor mehr als 2500 Jahren. Damals dienten sie den Menschen als eine Art Kalender: Anhand der Stellung der Sterne wussten sie, in welcher Jahreszeit sie sich gerade befanden. Mit der Zeit erkannten die Menschen, dass gewisse Sterne immer in der gleichen Position blieben und verbanden sie zu den Sternbildern, wie wir sie heute kennen. Auch wenn man aus der Schweiz nicht alle sehen kann. Einige sieht man zum Beispiel nur aus Australien oder Afrika.

Die Zeichen selbst entstammen dem Tierkreis: Die Menschen dachten zu dieser Zeit noch, dass die Sonne in einem Kreis um die Erde wandern würde. Diesen scheinbaren Kreis unterteilten sie in zwölf Zonen. Jeder Zone ordneten sie ein Sternbild zu. Innerhalb eines Jahres wanderte die Sonne einmal durch den gesamten Tierkreis. Wobei die Tierkreiszeichen heute nicht mehr mit ihren zugeordneten Sternbildern übereinstimmen. Die Stellung der Erdachse verändert sich langsam, wir schauen also aus einem anderen Winkel auf den Himmel. Trotzdem werden alle Sternzeichen noch in ihrer ursprünglichen Form verwendet.

Humbug oder Wissenschaft?

Widder ergreifen Initiative, der Stier ist realistisch, Zwillinge meistens unbeschwert. Viele Menschen glauben an diese Zusammenhänge. Wissenschaftliche Belege gibt es dafür aber nicht. Verschiedene Studien stellten das Geburtsdatum und das dabei vorherrschende Sternbild in einen statistischen Zusammenhang mit Charaktereigenschaften verschiedener Testpersonen. In den Auswertungen ergab sich aber kein Zusammenhang zwischen Geburtsmonat, Sternzeichen, Intelligenz und Charaktermerkmalen dar. Für unsere Persönlichkeit und unsere Zukunft spielt es also überhaupt keine Rolle, unter welchem Sternbild wir geboren wurden.

Trotzdem geben die Forschenden zu, dass bei gewissen Sternzeichen manche Charakterzüge häufiger erscheinen. Daran glauben tun wir aber nur, da Astrologiefans besonders sensibel auf die entsprechenden Signale achten und sich dann bestätigt fühlen. Die Vorhersagen und Aussagen, die da gemacht werden, sind aber so vage, dass sie sich fast immer halbwegs richtig anfühlen. Und wir Menschen glauben, wenn er nicht zu fies ist, nahezu jeden Blödsinn, den man uns über uns selbst erzählt.

Horoskope sind im Trend

Der Glaube daran, vertraut man Statistiken, ist in jüngerer Zeit eher wieder populärer geworden. Ein knappes Viertel der Deutschen - mehr Frauen als Männer übrigens – denken diversen Umfragen zufolge, dass «die Sterne unser Leben beeinflussen». Hardcore-astrologiegläubig sind allerdings nur zwei Prozent. (so)

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