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Kniegelenksverletzung – was nun?

Leben & Freizeit
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28.03.22 - 00:00 Uhr

Ein Knietrauma gehört zu den häufigsten Verletzungen des Bewegungsapparats. Posttraumatische Instabilitäten können zu weiteren sekundären Schädigungen der Kniebinnenstrukturen (Bänder, Knorpel, Menisken) führen.

Die Diagnostik erfolgt durch eine ausführliche Anamnese und eine gezielte klinische Untersuchung. Zu den bildgebenden Verfahren gehören ein Röntgenbild und die Magnetresonanztomografie (MRI). Das Ziel der Therapie ist, die anatomischen Verhältnisse des verletzten Kniegelenks möglichst optimal wiederherzustellen. Die operative Therapie der Kniebinnenverletzung wird heuzutage vor allem minimal-invasiv durch verschiedenste arthroskopische Operationstechniken durchgeführt.

Anatomie

Das Kniegelenk ist das grösste Gelenk des menschlichen Körpers. Die Gelenkflächen des Oberschenkelknochens, des Unterschenkelknochens und der Kniescheibe sind mit dem hyalinen Knorpel beschichtet und sorgen für eine reibungslose Beweglichkeit des Gelenks. Die Menisken sind halbmondförmige Faserknorpelscheiben, die die anatomische Ungleichheit der Kontaktflächen ausgleichen und als sekundäre Stabilisatoren und Stossdämpfer dienen. Das Kniegelenk wird durch mehrere Bänder stabilisiert. Die Bewegung im Sinne einer Beugung und Streckung ist durch die Muskulatur des Oberschenkels gewährleistet. Die innere Schicht der Gelenkkapsel bildet die Gelenkflüssigkeit, die für die Ernährung und Schmierung des Gelenkknorpels wichtig ist.

Frakturen im Bereich des Kniegelenks

Die Knochenanteile des Kniegelenks können bei einem Unfall brechen (Fraktur). Falls die Gelenkflächen durch die Fraktur mitbetroffen werden, sind eine exakte Wiederaufrichtung (Reposition) und Stabilisation (Osteosynthese) notwendig. Eine Fraktur innerhalb des Gelenks kann zu einer sekundären Arthrose des Gelenks führen. Die Stabilisation der Frakturen innerhalb des Gelenks erfolgt unter arthroskopischer Assistenz, um die Gelenkflächen während der Operation wieder exakt herstellen zu können.

Meniskusverletzung

Der Meniskus kann horizontal, vertikal oder als Lappen reissen. Der abgerissene Meniskus kann sich im Gelenk frei bewegen und kann somit eine Blockierung des Gelenks verursachen. Kleine Meniskusrisse können konservativ behandelt werden, die grösseren sind operativ zu behandeln. Bei frischen Meniskusverletzungen wird eine arthroskopische Rekonstruktion angestrebt. Bei veralteten Rissen muss meistens ein Teil des Meniskus entfernt werden.

Seitenbandverletzung

Seitenbandverletzungen sind oft Folgen einer Krafteinwirkung bei fixiertem Kniegelenk. Die Seitenbänder werden meistens konservativ mittels Ruhigstellung in einer Knieschiene behandelt. Ein vollständig gerissenes Seitenband mit deutlicher Instabilität des Kniegelenks muss operativ versorgt werden.

Kreuzbandverletzungen

Ein Riss des vorderen Kreuzbandes (Ruptur) ist relativ häufig, das hintere Kreuzband wird dagegen selten verletzt. Die Kreuzbandruptur hat fast immer eine Instabilität des Gelenks als Folge. Bei aktiven Patienten wird immer eine Rekonstruktion der Kreuzbänder angestrebt. Die Rekonstruktion erfolgt entweder durch eine arthroskopische Bandnaht oder durch eine Kreuzbandersatzplastik mit körpereigener Sehne. Diese wird durch speziell gezielte Bohrkanäle durch den Knochen ins Gelenk gebracht und fixiert. Dies erfolgt standardmässig arthroskopisch und minimal invasiv. Bei Kindern kommt es häufiger zu einem knöchernen Ausriss des vorderen Kreuzbandes als zu einer Kreuzbandruptur. Auch diese wird bei uns ausschliesslich arthroskopisch refixiert. Die nicht-operative (konservative) Therapie bleibt für Patienten vorbehalten,
bei welchen eine Operation nicht gewollt oder nicht möglich ist. Jede Knieverletzung, die zu Schmerzen, Schwellung, Ergussbildung oder zu einer Instabilität führt, sollte durch einen Arzt sorgfältig untersucht und entsprechend behandelt werden.

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