«Ich mag es, wie die Leute hier ticken»
Seit 2013 ist Hans-Peter Garbald im Klosterser Gemeinderat. Er schätzt die offene Gesprächskultur, welche herrscht und in der verschiedene Meinungen Platz haben und geäussert werden sollen.
Seit 2013 ist Hans-Peter Garbald im Klosterser Gemeinderat. Er schätzt die offene Gesprächskultur, welche herrscht und in der verschiedene Meinungen Platz haben und geäussert werden sollen.

Nach der Schule absolvierte Hans-Peter Garbald eine Lehre als Polymechaniker bei Trumpf Schweiz AG in Grüsch und besuchte parallel dazu die Berufsmittelschule.
Danach kam die Rekrutenschule im Tessin, ein ganzes Jahr lang: Hans-Peter Garbald ist bis heute in der Fallschirm-Aufklärer-KP 17 tätig: «Die RS in einer kleinen Gruppe war sehr lehrreich», denkt er zurück, «ich habe auch vom Menschlichen her viel gelernt, auch wenn ich oft ‹beissen› musste. Wir wurden an unsere Grenzen und darüber hinaus gebracht.» Garbald ist heute noch gerne dabei: «Vor einem Monat konnten wir aus einem Pilatus Porter über Garfiun abspringen – das war schon speziell!»
Nachdem er sich zum Techniker HF Maschinenbau weitergebildet hatte, war er in der Entwicklung und Konstruktion – immer noch bei der Trumpf Schweiz AG in Grüsch – tätig. Doch bald merkte er, dass ihn die Produktion doch mehr interessierte und er kehrte dahin zurück: «Das war im Nachhinein der beste Entscheid», beurteilt er seinen Wechsel. Seitdem ist er als Abteilungsleiter in der Fliessmontage tätig: «Eine Führungsposition hat mich schon immer interessiert, ich arbeite gerne mit Leuten und das Organisatorische liegt mir.»
Dieses Talent konnte Hans-Peter Garbald auch in seiner Freizeit nutzen, als Oberturner beim Turnverein Klosters. «Es ist das Wichtigste, dass man so etwas gerne macht», erklärt er.
Nicht die Faust im Sack machen
Hans-Peter Garbald hatte sich schon immer für Politik interessiert. «Ich war noch nie einer, der ausruft, sich aber nicht einsetzt und wollte darum etwas für die Gemeinde tun», sagt er. «Im Gemeinderat ist es spannend und wichtig, dass Diskussionen zu den verschiedenen Themen geführt werden. Natürlich haben nicht alle die gleichen Ansichten, aber das braucht es auch, das Verhältnis bleibt trotzdem kollegial. Die Gemeinderäte bringen sich ein und äussern ihre Meinung.» Er schätzt auch den Informationsfluss von Seiten des Vorstandes, da herrsche ein anderes Klima als früher, und der Präsident scheue sich nicht, auch unangenehme Themen anzupacken.
Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für Einheimische ist etwas, das auch Garbald stark beschäftigt. «Das ist wichtig, damit wir junge Familien in der Gemeinde behalten können», meint er, «Ohne die zukünftigen lokalen Generationen wird es schwierig für Klosters, es braucht Wohnraum für Einheimische.»
Bauland-Auszonung trifft viele Familien
Die drohende Auszonung von bestehendem Bauland erwachtet auch Garbald als schwieriges Thema, umso mehr, als es viele Familien in Klosters gibt, die das Bauland jahrzehntelang behalten haben, um ihren Nachkommen etwas zu ermöglichen. Es gibt viele, die es trifft, das ist schade», bedauert er. «Froh bin ich aber, dass das Camping-Projekt endlich konkret wird. Hätte man dies bei der Interpellation im Gemeinderat 2013 schon priorisiert, wäre man jetzt, wo es im Trend ist, parat.»
Hans-Peter Garbald schätzt Klosters als seine Heimat sehr: «Hier ist es abwechslungsreich und wird nie langweilig. Drum bin ich auch nie weggegangen. Für das, was ich gerne mache, ist es hier perfekt in der einzigartigen und intakten Landschaft, für Sommer- und Wintersport, den ich gerne betreibe und auch für das Fischen.»
Er mag auch, die Leute und wie sie ticken: «Sie sind direkt, aber auch lustig, manchmal schwierig und grindig, aber ich habe das nicht ungern», schmunzelt er.