Hochzeitsreise in den Tod
Alljährlich bis etwa um diese Zeit erwachen die hiesigen Amphibien aus ihrer Winterstarre und machen sich auf zu ihren Laichgewässern, um für die nächste Generation zu sorgen.
Alljährlich bis etwa um diese Zeit erwachen die hiesigen Amphibien aus ihrer Winterstarre und machen sich auf zu ihren Laichgewässern, um für die nächste Generation zu sorgen.

Von den heimischen Amphibien kommen in Davos Grasfrosch, Erdkröte, Bergmolch und Alpensalamander vor. Weil ihre Haut immer feucht bleiben muss, sind sie auf ebensolche Standorte und meistens die Nachtstunden angewiesen. Das bedeutet aber nicht, dass sie ganzjährig in und um Seen und Tümpel leben. Ganz im Gegenteil, den grössten Teil ihres Lebens verbringen sie weitab von stehenden Gewässern. Einzig für die Reproduktion sind sie auf Tümpel angewiesen. Und weil die Natur sich nie mit nur einer Variante begnügt, gibt es bei dieser Regel selbstverständlich eine Ausnahme: Der Alpensalamander bringt fertig entwickelte Junge zur Welt. Doch alle anderen hiesigen Lurche, so der deutsche Name der Amphibien, wandern im Frühjahr über mehrere Hundert Meter zu ihren Laichgewässern. Der Weg dahin ist jedoch mit Gefahren gespickt. Zu der grössten sind inzwischen die zwischen den Lebensräumen und den Laichgründen gelegenen Strassen geworden. Dort werden sie oft zu Hunderten vom Verkehr einfach plattgewalzt.

Erster Amphibienschlupf in Davos
Um hier Abhilfe zu schaffen, werden bekannte Amphibien-Zugstellen mit den bekannten Warntafeln mit dem Frosch markiert. Sie weisen darauf hin, dass besonders an regnerischen Tagen und in den Abend- und Morgenstunden Lurche unterwegs sind. In Davos befindet sich eine dieser Strecken «im Sand» am Anfang der Sertigerstrasse. Eine bedeutende Zugstrecke befindet sich auch an der Clavadelerstrasse. Dort wurde im Rahmen der Strassensanierung vom letzten Jahr ein Durchlass errichtet. Jedoch können damit nicht alle der ziehenden Lurche abgefangen werden, weshalb auch hier bei erhöhter Wachsamkeit die Geschwindikeit verringert werden sollte. In beiden Fällen sind die Tümpel beim Waldfriedhof das Ziel der Wanderung.


Mattastrasse als neuer Hotspot
Eine neue Zugstelle hat sich dank der neuen Weiher auf dem Golfplatz an der Mattastrasse etabliert. Auch hier sollen Tafeln aufgestellt werden. Doch dort wäre es zusätzlich wünschenswert, wenn Freiwillige einen Zaun stellen und die Tiere regelmässig in Kübeln auf die andere Strassenseite bringen würden.

Wer sich gerne beteiligen möchte, meldet sich bei renata.fulcri@bigra.ch