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Engagement gegen häusliche Gewalt an Frauen

Gewalt in den eigenen vier Wänden betrifft auch in der Schweiz viele Frauen. Während insgesamt 16 Tagen soll mit verschiedenen Veranstaltungen auf diese Problematik aufmerksam gemacht werden.

Livia
Jungo
24.11.22 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Chur in neuem Licht: Orange gilt als Farbe der Verbindung und Kommunikation und soll auf die Aktionstage gegen häusliche Gewalt hinweisen.
Chur in neuem Licht: Orange gilt als Farbe der Verbindung und Kommunikation und soll auf die Aktionstage gegen häusliche Gewalt hinweisen.
Bild Archiv

In der Schweiz stirbt jede zweite Woche eine Frau an häuslicher Gewalt durch ihren (Ex-)Partner oder Ehemann. Der Fachbegriff für diese Verbrechen lautet Femizid. Auf dieser Straftat liegt dieses Jahr auch der Fokus der Aktionstage gegen häusliche Gewalt. Vom Freitag, 25. November, bis Samstag. 10. Dezember, finden zahlreiche Veranstaltungen im ganzen Kanton Graubünden statt. Organisiert werden diese vom Sozialamt Graubünden.

Diverse Aktionen in Graubünden

An den Aktionstagen werden ausgewählte Churer Bäckereien während insgesamt 16 Tagen ihre Brote in speziellen Tüten mit dem Aufdruck «Häusliche Gewalt kommt bei uns nicht in die Tüte» verkaufen. Diese Aktion wird auch in Bäckereien in Davos, im Prättigau, im Ober- und Unterengadin und in den Südtälern durchgeführt. An den verschiedensten Orten, zum Beispiel an Tankstellen und in öffentlichen Verkehrsmitteln, werden zudem Videospots zum Thema gezeigt. 

Natürlich dürfen an den Aktionstagen auch interaktive Veranstaltungen nicht fehlen. In der Churer Bahnhofstrasse wird es am 25. November Stände mit Informationen rund um das Thema geben. Auch in Davos wird am 28. November eine Standaktion mit der Möglichkeit zum aktiven Austausch durchgeführt. Im Malatelier und der Keramikwerkstatt in der Steinbruchstrasse in Chur werden Frauen dazu eingeladen, ihre Wut in kreative Energie umzuwandeln. Farben und Ton werden den Besucherinnen zur Verfügung gestellt, um ein individuelles Bild oder Objekt herzustellen. Weitere Informationen zu den verschiedenen Aktionen finden sich unter haeusliche-gewalt.gr.ch.

«Orange ist die Farbe der Verbindung und Kommunikation, wir wollen damit ein Zeichen setzten.»

Miriam Stoppa, Koordinatorin der Clubs an den Orange Days

Chur leuchtet Orange

Doch nicht nur in Graubünden soll auf die Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht werden. Schweizweit finden während den Aktionstagen auch die Orange Days statt. Dabei handelt es sich um eine internationale Kampagne, die sich gegen geschlechterbedingte Gewalt starkmacht. «Orange ist die Farbe der Verbindung und Kommunikation, wir wollen damit ein Zeichen setzen», sagt Miriam Stoppa, die Koordinatorin der Aktionen der beteiligten Organisationen während der Orange Days. Die Postautostation, das Bündner Kunstmuseum und viele weitere Churer Orte werden am 25. November ab 17 Uhr mit orangem Licht bestrahlt. «Das Ziel ist, die Bevölkerung auf das Thema aufmerksam zu machen», erklärt Stoppa. Auch sei ihr wichtig zu betonen, dass von der allgemeinen häuslichen Gewalt auch Männer und Jungen betroffen seien.

Die Bündner Regierung hat vor Kurzem angekündigt, dass in Chur ein Bedrohungsmanagement aufgebaut werden soll. Diese neue Fachstelle soll gefährliche Entwicklungen von Personen frühzeitig erkennen und Gewalttaten verhindern. Sie soll als Anlaufstelle für gewaltbereite Täterinnen und Täter dienen. «Es ist wichtig, dass sich auch diese Menschen Hilfe holen können», so Stoppa. 

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