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Versteigerung hunderter Schmuckstücke aus der Sammlung Heidi Horten

Das Auktionshaus Christie's beginnt ab Mittwoch in Genf mit der Versteigerung hunderter Schmuckstücke der österreichischen Milliardärin Heidi Horten. Deren Ehemann Helmut Horten war während der Nazi-Zeit mit unter Wert erworbenen jüdischen Kaufhäusern reich geworden.

Agentur
sda
01.05.23 - 10:00 Uhr
Leben & Freizeit
Heidi und Helmut Horten im Jahr 1969. (Archivbild)
Heidi und Helmut Horten im Jahr 1969. (Archivbild)
KEYSTONE/DPA

Mehr als 700 Schmuckstücke, die sich im Besitz der Österreicherin (1941-2022) befanden, sind Teil dieser Sammlung, deren Wert auf über 150 Millionen Dollar geschätzt wird.

Vierhundert Lose werden am 10. und 12. Mai in Genf versteigert, der Rest wird vom 3. bis 15. Mai und dann im November online angeboten.

Zu den Losen gehören Stücke aus dem 20. Jahrhundert von Cartier, Harry Winston, Boivin und Van Cleef & Arpels sowie eine grosse Auswahl an Perlen, Jade-Stücken und Bulgari-Kreationen aus den 1970er, 1980er und 1990er Jahren.

Die österreichische Milliardärin Heidi Horten starb im Juni 2022, wenige Tage nachdem sie in Wien ein privates Kunstmuseum mit ihrer Sammlung eröffnet hatte. Laut der Forbes-Liste belief sich ihr Vermögen auf 2,9 Milliarden US-Dollar.

An jüdischem Eigentum bereichert

Der Deutsche Helmut Horten, mit dem die Österreicherin von 1966 bis 1987 verheiratet war, hatte nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland in den 1930er Jahren mehrere Kaufhäuser von ins Exil getriebenen Juden aufgekauft - weit unter Marktwert. Es waren die Jahre der sogenannten Arisierung jüdischen Eigentums, im Klartext: Zwangsverkäufe. Horten selbst wurde dabei steinreich.

Der Erlös aus der Auktion in Genf wird laut Christie's an die Heidi Horten Stiftung gehen, die 2021 gegründet wurde, um die gleichnamige Sammlung zu unterstützen, sowie an die medizinische Forschung, den Kinderschutz und andere philanthropische Aktivitäten, die die reiche Erbin seit Jahren unterstützt hat.

Christie's wird seinerseits «einen bedeutenden Beitrag» der mit dem Verkauf verbundenen Provisionen an «eine Organisation, die die Forschung und Bildung über den Holocaust vorantreibt», spenden, wie es weiter hiess.

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